AW: [Lenßen & Partner] Das Leuchten der Stille
4.
„Ich bin gleich da.“, meinte Chris sofort und legte auf. „Katja?“, fragte er vorsichtig. Katja sah auf. „Tut mir leid…“, murmelte sie betreten, doch Chris schüttelte den Kopf. „Das muss es nicht.“, er seufzte. „Es gibt eine Spur vom Entführer.“, sagte er nach einer langen Pause. In Katjas Augen konnte man eine Spur von Hoffnung aufblitzen sehen. „Lass und gehen.“, meinte sie schließlich. „Wir sollten die Vergangenheit nicht wieder aufleben lassen und die Gegenwart dabei vergessen.“, Chris nickte. „Katja?“, fragte er, als sie auf dem Weg zum Auto waren. „Ja?“, Katja drehte sich zu ihm um. „Danke.“, flüsterte er. Ein leichtes Lächeln umspielte Katjas Lippen, doch sie sagte nichts. Als sie im Auto saßen, drehte Chris sich noch ein Mal zu der alten Fabrikhalle um. Erst als Katja um eine Ecke bog, wandte er seinen Blick wieder nach vorne und ließ die Halle endgültig hinter sich.
„Gut, dass ihr kommen konntet, ich habe nämlich Neuigkeiten, die-…“; Basti stockte. „Katja, hast du geweint?“ Katja schüttelte den Kopf. „Nicht so wichtig… Was sind das denn für Neuigkeiten?“ Basti warf ihr einen besorgten Blick zu, sagte jedoch nichts mehr. „Dieses Videoband…“, er zeigte auf eine Kassette, die auf seinem Schreibtisch lag. „Dieses Videoband lag als ich ankam vor der Türe. Ihr solltet es euch unbedingt ansehen.“, er schob die Kassette in den Videorekorder. Das Gesicht des entführten Jungen erschien. „Holt mich hier raus. Bitte.“, er hielt ein Blatt Papier hoch, auf dem die Forderungen und der diesmalige Treffpunkt standen.
„Ich fahre sofort dort hin.“, Chris stand auf, doch Katja hielt ihn zurück. „Wir kommen mit.“, meinte sie. Basti wollte protestieren, doch Katja warf ihm einen gefährlichen Blick zu, also schwieg er. Chris schüttelte den Kopf. „Viel zu gefährlich.“, erwiderte er, als er zur Türe ging. „außerdem muss ich das alleine regeln…“, er senkte den Kopf. Katja nickte seufzend. „Sei vorsichtig, Chris.“, sagte sie leise. Chris nickte. „Natürlich.“, antwortete er und verließ die Kanzlei. Seufzend warf Katja einen Blick zu Sandras Schreibtisch. „Lass uns nicht alleine, Sandra…“, murmelte sie. „Du hast Angst um sie, oder?“, fragte Basti. Katja nickte. „Ja. Mehr, als du vielleicht glaubst…“
5.
Das Parkhaus war völlig leer. Chris sah sich langsam in der Halle um. „Komm raus und zeige dich!“, dachte er bitter. „Ich will dein Gesicht sehen!“
„Keinen Schritt weiter…“, Chris fuhr herum. Hinter ihm stand eine vermummte Gestalt. Die Pistole in seiner Hand war kaum zu übersehen. „Oder sonst was?“, Chris ging einen Schritt auf ihn zu. „Willst du mich dann erschießen?“, er zuckte mit den Schultern. „Bitte.“ Der Entführer stockte einen Moment. „Du willst es wohl unbedingt darauf anlegen…“, er entsicherte die Waffe. Chris schüttelte den Kopf. „Ich weiß nur, dass du nicht so dumm sein kannst und den gleichen Fehler noch mal machst.“ Der Entführer lachte. „Ich wüsste nicht, welchen Fehler du meinst.“, sagte er. Und drückte ab. Ein stechender Schmerz durchfuhr Chris’ linken Oberarm. Im nächsten Augenblick konnte er sehen, wie sich der Ärmel seiner Jacke dunkelrot färbte. „Daneben.“, er atmete hörbar aus. „Und jetzt sag mir, wo der Junge ist.“ Der Entführer schüttelte den Kopf. „Grüß deine kleine Kollegin von mir!“, er betätigte den Abzug ein weiteres Mal, doch dieses Mal war kein Knall zu hören. Er hatte keine Munition mehr. Als er begriffen hatte, dass er nun keine Chance hatte, drehte der Entführer sich um und rannte los. Sofort lief Chris ihm hinterher und schon nach kurzer Zeit hatte er ihn eingeholt. „So nicht, Freundchen!“, rief er, als er ihn am Arm packte. „Die Polizei wird jeden Moment hier sein und ihre Laune wird wesentlich besser sein, wenn du ihnen sagst, wo der Junge ist… Und die hier übergebe ich lieber persönlich.“, er nahm ihm die Waffe aus der Hand.
Als die Polizei den Entführer abführte, konnte Chris Hass fühlen. Hass gegen den Mann, der aus purer Geldgier einen unschuldigen Jungen entführt und Sandra lebensgefährlich verletzt hatte, doch er fühlte auch Erleichterung. Erleichterung darüber, dass der Entführer endlich gefasst wurde. Erleichterung darüber, dass es vorbei war.
„Mein Gott, endlich!“, Katja atmete hörbar auf und auch Basti war sichtlich erleichtert, als er Chris in der Tür stehen sah. Chris seufzte. „Verfolgt ihr mal jemanden durch ein Parkhaus und wartet anschließend eine Stunde auf die Polizei.“, knurrte er und ließ sich auf seinen Schreibtischstuhl fallen. Erst jetzt bemerkte Katja die Wunde an seinem Arm. „Chris, sag mir bitte, dass das nicht das ist, was ich glaube…“ Chris winkte ab. „Das ist nur ein Kratzer.“, erwiderte er, doch Basti schien ihm nicht zu glauben. „Zieh die Jacke aus.“, befahl er und stand auf. Chris gehorchte. Etwas zaghaft legte er sie auf den Schreibtisch. Basti sah sich die Wunde einen Moment genau an und wandte sich anschließend Katja zu. „Schusswunde.“, sagte er und seufzte tief. Katja schüttelte den Kopf. „Das darf doch nicht wahr sein…“, murmelte sie. „Leichtsinnig bist du aber gar nicht, oder?“ Chris seufzte. „Mir geht es gut.“, erwiderte er. „Trotzdem solltest du zum Arzt.“, meinte Katja. Chris schüttelte hastig den Kopf. „Das ist nicht nötig. Wirklich.“ Katja zuckte mit den Schultern. „Dann nicht.“, gespielt gleichgültig wandte sie sich wieder ihrer Arbeit zu, schmiedete jedoch insgeheim einen Plan, wie sie Chris doch noch zum Arzt bringen könnte. Sie wusste jedoch nicht, dass es gar nicht nötig war.
„Aua!“, Chris sprang von seinem Stuhl auf. „Okay, es reicht.“, Katja knallte die Akte eines Mandanten auf den Tisch. „Du gehst jetzt zum Arzt.“ Chris wollte protestieren, doch ihr Tonfall war so energisch, dass er es für besser hielt, nicht zu widersprechen. Widerwillig nahm er seine Jacke und Schlüssel und ging mit Katja zum Auto. „Oh nein…“, Katja schüttelte den Kopf, als sie sah, dass Chris direkt auf den Fahrersitz zuging. „Ich fahre.“, sie nahm ihm die Schlüssel aus der Hand. „Ich lasse nicht zu, dass du uns noch zwei Stunden die Ohren voll jammerst, so kann sich ja kein Mensch konzentrieren. Diesem Arztbesuch kommst du nicht aus.“
„Das ist ja zum wahnsinnig werden…“, genervt sank Katja in ihren Stuhl. „Ist das eine Anwaltskanzlei oder ein Kindergarten?“ Basti sah auf. „Hallo, meine liebe Kollegin, es freut mich auch, dich nach der langen Stunde der Abwesenheit wieder zu sehen.“, er verdrehte die Augen. „Was ist denn los?“ Katja seufzte. „Den einen Kollegen muss man davon abhalten, wegen jedem Mückenstich gleich zum Arzt zu rennen und dem anderen muss man erst eine Waffe an den Kopf halten, dass er sich in die Ordination bemüht. Seid ihr Männer immer so anstrengend, wenn es um die normalsten Dinge im Leben geht?“ Basti grinste. „Wo ist Chris?“, fragte er nach einiger Zeit, in der Hoffnung, das Thema wechseln zu können. „Bei Sandra.“, erwiderte Katja. „Er hat mich hier abgesetzt und ist sofort ins Krankenhaus gefahren.“
Kurze Zeit herrschte Stille, die durch das Läuten von Katjas Handy unterbrochen wurde. „Sebastian, wenn du mir nicht bald wieder meinen alten Ton einstellst, dann werde ich die nächsten Jahre in der psychiatrischen Anstalt des Gefängnisses verbringen, denn das, was ich dir antun werde, wird grauenhaft sein!“, rief sie und kramte in ihrer Tasche. „Was steht an, Ingo?“, fragte sie, als sie abgehoben hatte. „Okay, wir sind schon unterwegs.“, sie legte auf. „Es gibt Arbeit.“, Katja warf ihrem Partner das Handy zu. „wenn wir beim Gericht angekommen sind, dann ist mein Handy wieder genau so eingestellt, wie es ursprünglich war. Haben wir uns verstanden?“ Basti nickte. „Ja, Madam!“, er salutierte grinsend und verließ zusammen mit seiner Kollegin die Kanzlei. Als sie im Auto saßen, seufzte Katja tief und sah traurig aus dem Fenster. Basti drehte sich zu ihr um und sah sie an. Seit Sandra angeschossen wurde war Katja so ernst geworden. Sie lächelte kaum noch und reagierte schon bei den kleinsten nicht ernst gemeinten Bemerkungen gereizt. Er wünschte sich die alte Katja zurück. Die Katja, die er damals zur Kollegin bekommen hatte. Die Katja, die nun zu verschwinden drohte.
6.
„Eww, Basti, tu das Ding weg!“, Katja verzog angewidert das Gesicht. Auf ihrem Schreibtisch hatte es sich eine große, schwarze Spinne bequem gemacht, die nicht die Absicht hatte, sich wieder in ihr Versteck zurückzuziehen. Basti lachte. „Das ist unglaublich... Du hast Angst! Die furchtlose Katja hat tatsächlich Angst vor einer kleinen Spinne.“, er schüttelte grinsend den Kopf und lies die Spinne auf seine Hand krabbeln. Katja verdrehte die Augen. „Schaff einfach dieses Vieh hier raus.“, erwiderte sie. Kopfschüttelnd ging Basti zum Fenster. „Spinnen sind auch nur Lebewesen.“, er setzte die Spinne auf dem Fensterbalken ab. „Und noch dazu sehr nützliche Tiere.“, Katja seufzte tief. „Muss ich mir jetzt den ganzen Tag einen Vortrag über den Nutzen von Spinnen anhören?“, fragte sie. „Wenn das der Fall ist, dann kann ich ja gleich wieder gehen.“, meinte Chris, der in der Tür stand. Basti schüttelte den Kopf. „Nicht nötig, Chris, ich hör schon auf.“, grinste er. Chris nickte. „Gut.“, er setzte sich und begann, Akten von Mandanten durchzusehen, doch er konnte sich nicht konzentrieren. Seine Gedanken schweiften immer wieder zu dem Tag ab, an dem Sandra ihn vor einer übermäßig großen Spinne hatte retten müssen.
„SANDRAAA!“, Chris sprang von seinem Stuhl auf. „Um Himmels Willen, was ist denn los?“, erschrocken kam Sandra angelaufen. Chris deutete verängstigt auf seinen Schreibtisch. Sandra seufzte tief. „Christian… sag mir bitte, dass das nicht dein Ernst ist.“, sie hatte den Auslöser von Chris’ Panik entdeckt. Es war eine schwarze Spinne, die fröhlich über die Tastatur seines Computers krabbelte. „Du schreist hier die ganze Kanzlei zusammen wegen einer Spinne?!“, Chris, der inzwischen zu Sandras Schreibtisch geflüchtet war, sah auf. „Aber die ist riesig!“, erwiderte er. Sandra brach in schallendes Gelächter aus. „Das darf doch nicht wahr sein…“, sie schüttelte den Kopf. „Also ich finde das überhaupt nicht lustig.“, knurrte Chris. „Könntest du jetzt bitte so freundlich sein, und dieses Ding von meinem Schreibtisch entfernen?“, er reichte seiner Kollegin ein Blatt Papier. „Dir ist aber schon klar, dass es eigentlich umgekehrt sein müsste und du mich vor Spinnen retten solltest?“, fragte Sandra während sie versuchte, die Spinne auf das Papier zu locken. Doch diese weigerte sich strikt, ihren neu erklärten Wohnsitz zu verlassen. So blieb Sandra nichts anderes übrig, als mit der Hand ein wenig nachzuhelfen. „Sandra, verzieh das Gesicht doch nicht so.“, Chris, der sich ein wenig von seinem Schock erholt hatte, grinste. Sofort legte Sandra das Blatt Papier mit der Spinne auf seinen Schreibtisch. Sie drehte sich um und stemmte die Hände in die Hüften. „Hör zu, du kannst hier gleich selber den Spinnenflüsterer spielen.“, entgegnete sie. „Mir sind die Viecher nämlich auch nicht gerade sympathisch.“, Chris schreckte zurück. „Okay, das war ein blöder Spruch, tut mir leid.“, er seufzte tief. Sandra musste lachen und wandte sich wieder Chris’ Schreibtisch zu. Mit Schrecken musste sie feststellen, dass sich die Spinne wieder auf der Tastatur niedergelassen hatte. Da sie wusste, dass sie nun keine Chance mehr hatte, die Spinne auf das Blatt Papier zu transportieren, hob sie sie vorsichtig mit der Hand hoch und trug sie mit spitzen Fingern in Richtung Fenster, um sie dort in die Freiheit zu entlassen. Nachdem die Spinne endlich entsorgt war, lief Sandra zum Waschbecken, um sich dort gründlich die Hände zu waschen. „Chris, du schuldest mir was…“, murmelte sie und verzog angewidert das Gesicht. Chris hatte sich endlich wieder in die Nähe seines Schreibtisches gewagt. „Danke, Sandra.“, er atmete tief durch und lachte. „Du bist meine Retterin.“
7.
Sandras Zustand hatte sich nicht verändert. Es war, als würde sie schlafen. „Wir haben den Entführer gefunden…“, flüsterte Chris und nahm ihre Hand. Er wusste, dass sie ihn hören konnte. „Jetzt sitzt er im Gefängnis und kommt so schnell nicht mehr raus.“, er seufzte. „Wach auf, Sandra…“, flüsterte er. „Bitte… Du musst aufwachen.“, Chris sah aus dem Fenster. Langsam wurde es hell. Er hatte die ganze Nacht hier gesessen und die Zeit einfach vergessen. Doch nun musste er in die Kanzlei fahren. „Ich muss los.“, Chris stand auf. „Bis heute Abend, Süße.“, er gab Sandra einen Kuss auf die Stirn und verließ ihr Zimmer.
Als Chris die Kanzlei betrat, war sie leer. Nur Basti saß an seinem Schreibtisch. „Morgen.“, grüßte er ohne aufzusehen. „Na du hast ja eine Laune.“, Chris setzte sich. Basti seufzte. „Ich warte nur schon Ewigkeiten auf Katja, aber die hat ja ihr Handy ausgeschaltet. Und zu Hause geht sie auch nicht dran.“, knurrte er. „Sei nicht sauer auf sie…“, erwiderte Chris leise. Er wusste ganz genau, wo seine Kollegin war. Basti sah auf. „Weißt du etwa, wo sie ist?“, fragte er. „Ich habe da so eine Ahnung.“, erwiderte Chris. Basti sah ihn fragend an, doch er schüttelte nur den Kopf. „Dieses verdammte Mistvieh!“, rief Basti im nächsten Moment. Chris zog eine Augenbraue hoch. „Also wenn du sauer auf Katja bist-…“, begann er, doch Basti unterbrach ihn. „Katja doch nicht. Es ist nur diese Fliege, die mir schon seit Ewigkeiten um den Kopf schwirrt, sich aber nie niederlässt, damit ich sie ins Jenseits befördern kann…“, Chris seufzte.
*Flashback*
„Sandra, was machst du denn da bitte?“, grinsend starrte Chris seine Kollegin an, die mit einem Arm wie wild in der Luft herum fuchtelte. Sandra sah auf. „Dieses Vieh macht mich wahnsinnig!“, rief sie. Chris zog eine Augenbraue hoch. „Welches Vieh?“, fragte er. „Diese Mücke. Die schwirrt hier die ganze Zeit rum und sucht sich wahrscheinlich gerade eine Stelle aus, wo sie ihr Privatrestaurant eröffnen wird.“, sie seufzte tief. Chris lachte. „Und warum erschlägst du sie nicht einfach?“, fragte er. Sandra stand auf. „Weil, mein lieber Christian-…“, sie kam mit bedrohlichem Gesichtsausdruck einen Schritt auf Chris zu. „-…gewisse Leute in diesem Raum sofort aufschreien und mich ‚Tierquälerin’ nennen würden!“, fauchte sie. Chris wich zurück. „Habe ich das jemals behauptet, wenn du eine Mücke erschlagen hast?“, Sandra legte den Kopf schief. „Lass mich überlegen… Äh… Ja.“, Chris schluckte. „Das tut mir wirklich… aufrichtig leid!“, er nickte heftig. Sandra musste lachen. „Davon werd ich das Vieh aber auch nicht – AUA!“, wütend versuchte sie, die Mücke auf ihrem linken Unterarm zu erschlagen. Jedoch wieder erfolglos. „Was ist denn jetzt los?“, fragte Chris vorsichtig. „Gestochen hat sie mich!“, Sandra betrachtete die kleine, rötliche Erhebung und seufzte. „Sieh es doch mal positiv.“, Chris lachte. „Jetzt hat die Mücke festgestellt, dass du grauenhaft schmeckst und fliegt zu mir, um dort ihr Glück zu versuchen.“, Sandra schüttelte grinsend den Kopf. „Willst du damit sagen, dass dein Blut besser schmeckt, als meins?“, Chris zuckte mit den Schultern. „Möglich wäre es…“, gerade als Sandra etwas erwidern wollte, ging die Tür zu ihrem Büro auf. Erschrocken schrie Sandra auf. „Guten Morgen, Sandra, ich freue mich auch, dich zu sehen.“, Katja schüttelte etwas verwirrt den Kopf und ging zu ihrem Schreibtisch. Chris ging zur Tür. „Ich muss noch mal kurz weg… Lass dich von der Mücke nicht zu sehr ärgern, Sandra!“, grinste er. Während er seine Jacke anzog, konnte er sehen, wie Sandra ihm die Zunge raus streckte. „Deine Zunge sieht viel besser aus, wenn sie da ist, wo sie hingehört!“, lachte Chris und verließ die Kanzlei.
*Flashback Ende*
„Mein Gott, Chris, sag doch mal was.“, genervt ging Basti im Raum hin und her. „Ich kann dir höchstens sagen, dass du aufhören sollst, hier so nervös hin und her zu laufen, so kann sich ja kein Mensch konzentrieren.“, antwortete Chris in seine Gedanken versunken. „Was machst du denn da überhaupt?“, Basti beugte sich über die Akte, die Chris seit über einer Stunde studierte. „Irgendwas stimmt da nicht…“, murmelte Chris. Basti sah ihn verwirrt an. „Was stimmt nicht, Chris?“, fragte er. „Hier.“, Chris reichte ihm die Akte. „Irgendwas mit dem Entführer stimmt nicht…“, im nächsten Moment schien es ihm klar zu werden. „Oh mein Gott, Sandra!“, erschrocken sprang er auf. Basti schien überhaupt nichts mehr zu verstehen. „Was ist denn mit Sandra?“, fragte er. „Sie ist in Gefahr!“, rief Chris und lief zur Tür. „Der Entführer…“, Basti unterbrach ihn. „Der sitzt doch schon längst im Gefängnis!“, erwiderte er, doch Chris schüttelte den Kopf. „Es gibt zwei…“, flüsterte er. „Lies dir einfach die Akte genau durch!“, mit diesen Worten verschwand er aus der Kanzlei.
„Oh nein, Freunden, so nicht!“, rief Chris, als er in Sandras Zimmer stürmte. Der Mann, der in Sandras Zimmer stand, fuhr herum. „Was zum Teufel?!“, rief er erschrocken. „Damit hast du nicht gerechnet, oder?“, Chris packte ihn am Arm. „Und jetzt kannst du deinem Freund im Gefängnis Gesellschaft leisten!“, er zerrte ihn hinaus auf den Gang, um dort die Polizei zu rufen. Als er abgeführt wurde drehte sich der Mann noch einmal zu Chris um. „Rache ist süß!“, zischte er. „Wenn ich mit dir fertig bin, wirst du dir wünschen, dieses Zimmer niemals betreten zu haben!“, Chris schüttelte nur den Kopf. „Warum?“, fragte er leise, drehte sich jedoch ohne eine Antwort abzuwarten um und ging. „Es tut mir so leid, Süße…“, Chris betrat leise Sandras Zimmer. „Ich hätte besser aufpassen sollen…“, vorsichtig strich er ihr über das Haar. „Jetzt lass ich dich nicht mehr allein…“, flüsterte er. „Nie mehr.“