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Die zehn Gebote der Silbervögel

Mir gefällt der neue Teil extrem gut. Warum genau kann ich gar nicht mal sagen, aber diese Fortsetzung fasziniert mich einfach.

Wahrscheinlich liegt es an dieser Szene mit den Dornenvögeln, die hast du nämlich echt wundervoll beschrieben... oder am gesamten Teil, oder der Story, oder...

Ach, mach einfach bald weiter, vielleicht weiß ichs dann ;)
 
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Wunderbar schwarzer Teil.
Endlich ist es da, endlich naht das Ende, endlich steht der entscheidende Kampf für Gut und Böse kurz bevor,...
Ich bin fasziniert. Roman ist so selbstverliebt und selbstüberzeugt und trotzdem kniet er nieder vor den vorran gegangen Generationen seiner bösartigen Rasse. Endlich sind alle Dornenvögel aus der fast vergessenen Erinnerung hervorgebrochen um die Welt und ihre Bewohner in ihr eigenen Verderben zu stürzen.
Wenn ich mich jetzt nicht gewaltig täusche, geht die Geschichte nun doch langsam ihrem Ende zu, obwohl ich natürlich hoffe, noch ein bisschen länger in die Machtkämpfe der Vögel eintauchen zu dürfen.
Wie die Geschichte ausgeht? Ich trau mich garkeine Prognosen zu erstellen, zu oft hast du uns mit einer unvorhersehbaren Wendung überrascht. Allerdings würde ich mir ein dunkles Ende wünschen :D Ein Ende in dem die Dornenvögel den Sieg davontragen und alles ins Dunkel stürzen. (Meine dunkle Seite hatte mal wieder nen Ausbruch ^^)
Aber ich bin mir sowieso fast sicher, dass weder meine noch eine andere Vermutung oder eben Wunsch eintreffen werden und du uns positiv vor den Kopf stoßen wirst :) *großes vertrauen in dich habe* ;)
Mach weiter so und du wirst weiterhin so treue Leser haben :=
*knuff*
 
Wie immer traumhaft geschrieben. Mehr kann ich dazu nicht sagen, außer, dass ich mich wie immer schon auf den nächsten Teil freue.
 
hach was für eine genialer teil.
also ich finde die sezne mit ronan einfach unglaublich geschrieben.
am besten gefiel mir das mit dem tornado.also du bist und bleibst einfach ne gigantische autorin und ich hoffe das deine muse uns nicht allzu lange auf einen neuen teil warten läßt.

also noch zuletzt.........*applaus*


lg carola
 
Hach ...*immernoch sprachlos bin* echt da passt alles ! *weitere FFs suchen geht*
Ich liebe deinen Schreibstil ....*weiter sucht*
 
Weißt du, ich hab keine Ahnung, was ich jetzt sagen soll. Ich bin einfach sprachlos :)

Wie hast du es nur fertig gebraucht, so eine geniale Stimmung rüber zu bringen? Einfach fantastisch.
Du hast mich schon mit deinen ersten Worten in den Bann gezogen und ich glaub nicht, dass dieser mich je wieder loslassen wird. Ich bin dir verfallen, oder deiner Story, wie man’s nimmt *g*
Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie’s weitergeht und hoffe mal, dass ich nicht zu lange warten muss, um es raus zu finden ;)

LG Seraina
 
Auch hier gilt: Ich habs geschafft! \o/ Ich habs endlich geschafft! \o/ ^^

Ich hab die letzten... ähm, wieviel Teile gelesen? Weiß gar nimmer, aber in Word warens 6 Seiten. ;)

Und ich bin wieder mal sprachlos. Gefällt mir wirklich super, was du geschrieben hast. ;) Besonders der letzte Teil, der ist einfach klasse, wie die Dornenvögel da auferweckt werden. (Auch wenn ichs immer noch nicht toll find, das Roman tot ist, aber irgendwie lebt er ja doch weiter. ;) *Roman immer noch Lieblingschara ist* Und böse ist ja sowieso immer gut, oder net? ;)

Also, da ich jetzt FB gepostet hast, bist du wieder an der Reihe mit weiterschreiben, seh ich das richtig? ;) Nur vl doch etwas schneller wie ich gelesen hab, weil sonst ... ähm, ja, sitzen wir in nem halben Jahr noch hier. ;) Außerdem bin ich jetzt grad wieder voll motiviert und willig, was zu lesen. ^^

LG, Charlie ;)
 
So meine Leser, hier die wohlverdiente Fortsetzung, danke natürlich für eure zahlreichen Feedbacks, ich liebe sie :D Und ob euch meine schwarze Fantasie auch weiterhin gefällt werden wir sehen ;) Für die gefühlsliebenden unter euch ist dann der nächste Teil geplant, ein Treffen zwischen Milan und Grazia :D Aber erstmal etwas hübsch Brutales ^^

Er zögerte, ob denn er die Kathedrale noch ein weiteres Mal betreten sollte, oder sein Fernbleiben das Beste sein würde. Milan hatte ihn aus der Kathedrale befördert, nachdem er ihm mehrere Knochen gebrochen hatte, doch sein Alter ließ sie schon natürlicherweise wie Glas zerbersten, wenn er nicht aufpasste. Die inneren Splitter schmerzten und er sollte einen Arzt aufsuchen, er sollte. Doch Calan wusste, dass es wichtigere Dinge gab, überlebenswichtige Dinge. Gerade als er die Straße Richtung Silberpalast einbog und die schwachen Nebel seine Gestalt umspielten, wurde er von einer Macht zu Boden gerissen. Er hatte sie schon einmal gespürt, damals, diese Kraft die einen fast blind werden ließ vor Intensität, diese Kraft die einem die Luft zum Atmen nahm und alles daran setzte die in ihr gefangene Person an den Ort zu bringen wo sie hin gehörte. Calan schmeckte Asphalt vermischt mit Blut vom harten Aufprall. Er hob den Blick und spürte die Kraft ihn scharf wie ein Peitschenschlag sofort wieder für sein Ungehorsam zu bestrafen. Er war das Glied ihrer Kette, das Glied der Vergessenen. Das Fehlende. In dem dunklen Ballungszentrum der Macht, maß ihn das böse Auge des Sturms mit kritischen Blicken. Seine Hoffnung für einen weiteren Kampf zu alt und zu schwach zu sein, erfüllte sich nicht, als eine schwarze Gestalt sich aus den Nebeln schälte und mit dominanten Zügen auf ihn heruntersah. Grob wurde er am Kragen auf die Füße gehoben und von allen Seiten gemustert. Zwei desinteressiert wirkende Begleiter folgten ihrem Herrn aus der Dunkelheit und postierten sich zu Seiten Calans, um ihm schwere Ketten anzulegen. “Magnus! Sie gegrüßt in unserer Mitte. Jedes Licht erlischt irgendwann, doch die Dunkelheit bleibt für ewig. Ihre Waffen stärken uns und ihre Mäntel schützen uns und allein ihre Anwesenheit gibt uns die Macht zutun was wir wollen.”, sprach die Gestalt und Calan seufzte hörbar, seine Hoffnung starb ein zweites Mal, als er sah, dass Roman sich der Rolle des Höllenfürstes schon vollständig verschrieben hatte. Er trug dessen in Teer gegossene Rüstung und verinnerlichte dessen blutbefleckte Seele und was noch viel schlimmer war, er sehnte sich nach der Apokalypse dieser Welt. “Du brauchst mich doch gar nicht, es sind die Armeen der dreizehn, die du bereits hast. Wie damals auch, wird jede Stadt unter euren Schritten erzittern und zu Staub zerfallen, also was willst du Roman?”, richtete er versuchsweise die einzig wichtige Frage an sein Gegenüber und versuchte eine Gefühlsregung zu erschließen, wenn schon keine menschliche Liebe, vielleicht Angst oder irgendein noch so kleiner Zweifel. Doch Romans Körper wurde durch die Krönung unverwundbar gemacht, nur sein eigener Wille würde die eisige Wand des Hasses noch zu Fall bringen können. Jeder von menschlicher Hand geführte Meißel würde zerfallen, oder allein stumpf beim Anblick seiner, jeder Versuch durch seine Anwesenheit zunichte gemacht. “Du sollst deine Antwort bekommen Magnus. Ich würde meine Ziele auch ohne deine Hilfe erreichen, doch mit dir ist es weitaus leichter, ich würde mir noch sicherer sein was den unumstrittenen Sieg betrifft. Milan ist nicht der rechtmäßig Letzte, er bereute seine Morde, sobald das Blut unter seinen Händen getrocknet war. Er begoss seine Opfer mit Tränen, Schweigeminuten der Angst, die ich nicht dulden kann. Du bist der Auserwählte der ihn für diese Sünden tötet.”, schloss Roman und wusste um die Verlockung dieses Angebotes. Calan war alt, er würde ohne seinen Schutz nicht mehr lange leben. Doch wie er ebenso vermutet hatte, blieb Calans Ruhe unerschüttert., sein Leben war zu gezeichnet, als dass sich der Älteste beeindrucken lassen würde. Auch wenn er innerlich nur über Romans Naivität schmunzelte, konnte er dem Drang nicht wiederstehen, so weit wie es seine Fesseln erlaubten auf ihn zuzutreten und mit seinen Fingern über die schwarzgegerbte lederne Oberfläche des Hautüberzugs zu fahren, den ihm die Krönung gegeben hatte. “Ein schönes Gefühl, nicht wahr?”, hustete er leise, “ Ich wusste mich allmächtig in dieser Rüstung, sobald die Schmerzen verklungen waren. Als trüge man alles Leid dieser Welt mit dieser Rüstung an seinem Körper und hörte die Schreie unter jedem Schritt erklingen. Als stieße man des Messers Schneide direkt in die Leiber tausender Unschuldiger. Ich habe es geliebt. Ihre Schädel als Trophäen gesammelt und in Euphorie den Hinterbliebenen überreicht, nur um mich daran zu ergötzen. Deine Schlachtzüge werden Geschichte schreiben. Die Welt wird nicht mehr aufhören können zu weinen und doch bleiben die Flüsse rot von Blut. Die Lebenden werden sich dir unterwerfen und verlangen, dass du aus ihnen die Geschöpfe machst, die sie unterwarfen. Infernalische Salven werden dich preisen und doch zahlst du einen hohen Preis. Deine Seele...” Roman quittierte die Ansprache mit höhnischem Spott. Mit einem Handwink gab er den Begleitern den Befehl die Schellen enger zu schrauben, was diese gottlos befolgten. Calans Hände füllten sich mit einem dumpfen, pochenden Schmerz, der ihm Tränen in die Augenwinkel trieb. Er hatte schon sehr viel von seiner damaligen Unsterblichkeit eingebüßt. “Wenn ich dir einen Rat geben darf, schließ dich mir an Magnus, oder stirb!” “Wer garantiert mir, dass ich unter deinem Kommando nicht sterbe? Und wenn ich dir einen Rat geben darf, Milan ist ein brauchbares Werkzeug, eine kostbare Waffe, wenn du ihm seinen geschliffenen Juwel nimmst. Er wäre der stärkte Dornenvogel, den es je gegeben hätte, und die komplette Menschheit ausrotten, würdest du es befehligen.” Leicht erstaunt hob Roman eine Augenbraue und senkte den Druck der Schellen wieder. “Seinen geschliffenen Juwel? Sprich!” Doch Calan schwieg beharrlich. “Ich habe schon zuviel gesagt, verzeih mir Grazia, die Macht macht einen blind und das Gift der Seelenlosen konnte mich nie ganz verlassen.” Roman hörte ihm zu und kam näher. Aus seinem Gewand griff er einen Dolch und eine Nadel. Die Lippen geschürzt musste Calan mit ansehen, wie er ein Stück Stoff abtrennte und den Faden durch die Nadel zog. Mit vollendetem Werkzeug, kam Roman diabolisch grinsend auf ihn zu: “ Wenn das so ist, wirst du auch nie wieder etwas zu sagen haben!” Und er bediente sich seines Dolches und schnitt ihm die Zunge heraus. Unter röchelndem Bluthusten wurde Calan Zeuge, wie die Nadel zustieß und mit jedem Stich, der seinen Mund verschloss, verschwand ein Teil des kostbaren Wissens zur Rettung der Menschheit. Seine Augen sprachen Bände, dass er sich lieber den Tod gewünscht hätte, als er achtlos zu Boden geworfen wurde.
 
Wow!
Ich bin mal wieder sprachlos. Aber diesmal nicht nur vor Bewunderung sondern auch vor Empörung! Der letzte Teil ist ja mal soooo böse!!

Gut, eigentlich bin ich ja auf Romans Seite, aber das ist ja wirklich nur böse!! Ein gewisses Brötchen hat wirklich keinen guten Einfluss auf dich. Wobei dem Brötchen der Teil wohl sehr gefallen wird. ;)

Trotzdem gefällt mir der Teil wieder... Diese 2 Stellen, die ich dir ja schon im Chat zitiert hab, die sind ja mal nur klasse. Ich liebe es, wenn du so tiefsinnige Sprüche ablässt. ^^

Trotzdem... du bist so pöse!!! *immer noch entsetzten Gesichtsausdruch hab*

Hoffe, der nächste Teil kommt bald. und der wird hoffentlich nicht noch pöser.. ^^ Wobei ich ja eigentlich schon für Roman bin, aber trotzdem... Tzzzz... ^^

LG, Sandra ^^
 
Also irgendwo muss ich Sandra voll zustimmen, so einen bösen Teil hab ich ja schon lange nicht mehr gelesen... hauptsächlich aber, weil der viel zu kurz ist ;)

Aber auch ansonsten ist der Teil nur böse *g*
Sehr dunkel, düster und zum Schluss hin äußerst blutrünstig. Und ich muss sagen, so gefällt mir diese Fortsetzung! Sehr spannend.

Ich kann nur hoffen, dass du bald weiterschreibst und uns nicht wieder so lang warten lässt :D
 
Tja, wieder einmal kann ich mich nur anschliessen. Ein wirklich unheilvoller, böser neuer Teil, richtig schauderlich. Aber wirklich genial geschrieben.

*man, das wird mal wieder ein ultrakurzer kommentar...*

Na ja, aber das ist von mir ja schon länger bekannt... *g* Ich freu mich schon ganz doll auf die Fortsetzung und hoffe natürlich, dass es nicht mehr allzulange dauert ;)
 
Igitt igitt, Sarah. Das war ja mal wirklich bäh,... Zunge rausschneiden tz was bist du nur herrlich pöse. :gemein:
Ein herrlich schwarzer und vorallem pitterpöser Teil. Je pöser Roman wird, desto mehr mag ich ihn :D
Die dunkle Seite steht dir wirklich ausgezeichnet, du unschuldiges Engerl :p
Nein, Spaß beiseite. Ein wirklich toller Teil, vorallem als Calan seine Warnung spricht, das wird jedes Mal so tiefsinnig, aber ab nun hat er ja nicht mehr allzu viel zu sagen :D
Ich freu, mich schon auf den nächsten Teil, bei dem sich Milan und Grazia treffen, das wird sicher megaschmalzig *hehe*
Und jetzt flott flott an die Tasten und weiterschreiben *ungeduldig bin wie ein kleines Kind*
 
*schweig, sammeln*...ach*.....ein teil nach meinem geschmack, so schön pöse.
dazu kann ich nur sagen....*einfach lecker*!
vor allem der schluß ist ja genial.
hoffe das du uns schnell mit einem weiteren teil erfreust.

lg carola
 
So meine Leser, danke für eure Feedbacks und hier nun die andere Seite meines vielseitigen Ichs ;) Romantik pur, Text ab für Grazia und Milan ;)

Das Klagelied in Saint Richards war verstummt und der exzentrische Bau lag wieder lautlos in der Abgeschiedenheit der Ödnis. Milan hatte seine heiligen Hallen verlassen und die Bibel des menschlichen Verderbens für einige Zeit der Einsicht verlassen. Der unsichtbare Strang des fast verblassten eigenen Ichs zog ihn zum Silberpalast. Der geistig übrig gebliebene Funke glücklichen Lebens wollte Grazia noch einmal sehen, nachdem er nun wusste, dass die Dornenvögel ihm nach seinem verdammten Leben trachteten. Die Angst vollkommen zu sterben schnürte ihm die Kehle zu, auch wenn die Verwandlung zum Dornenvogel weitaus schmerzhafter hatte sein müssen. Das kleine Irrlicht trieb ihn immer näher ins Zentrum der Gegenseite, der einzige Ort, wo die Sonne noch ihren Weg unter den dunklen, wabernden Dunst fand.
Grazia stand wie sooft am Fenster und starrte wie in Trance auf das vernichtende Treiben, das unaufhaltsam voranschritt. Menschen auf den Straßen bedrohten sich in Angst es könnte ein Anhänger der dunklen Seite sein, der ihm gegenüber stand. Gesichter gezeichnet von Angst und Schrecken vor der schwarzen Woge, die die Erde erzitterte und von Saint Richards aus über der Stadt aufragte. Grazias silbernes Gewand legte sich schützend um ihren geschwächten Körper, auch sie hatte die Zeichen der Zeit getragen und an ihren letzten Kräften gezehrt. Es kostete sie sehr viel Energie die Schutzbarrieren des Silberpalastes aufrecht zu erhalten gegen den Ansturm der Übermacht. Als Einzige der Silbervögel trug sie noch ihr Amulett, doch sobald sie es berührte, durchfuhr sie ein brennender Schmerz, als würde es unter ihren Fingern verglühen. Aber sollte sie sterben würde dies mit Würde geschehen. Der Sturm rüttelte am Fenster und der klatschende Dauerregen versperrte ihr die weitere Sicht nach draußen. Langsam zog sie sich vom Fenster zurück und eine unsichtbare Kraft führte sie aus dem Zimmer heraus in die Unterführungen des Palastes. Eine Erinnerung nach der anderen wurde aus ihrem Verließ befreit je weiter sie lief. Hier hatte sie Milan das erste Mal getroffen, nachdem sie vor ihm und der Fremde des Palastes geflüchtet war, eine Hand streckte sich ihr entgegen und half ihr auf die Beine und sie hatte sich vom ersten Blick in seine Augen an geborgen gefühlt. Sie wusste er würde sie beschützen und ihm ging es genauso, waren sie doch beide erst Jugendliche gewesen.
Die Jahre schweißten sie zusammen bis ein weiterer Moment diese Einigkeit verdunkelte...die Gänge waren dunkel gewesen, sie suchte die Chronik und fand sie zerstört vor, auf bloßen Füßen begegnete sie Milan dem Dornenvogel unten in der Bibliothek und die Angst schnürte ihr noch heute die Kehle zu. Sie spürte noch heute die gnadenlose Kälte unter ihren Füßen und seinen schneidenden Atem in ihrem Nacken, wie er sie für sich einnehmen wollte. Es war eine schmerzvolle und lehrreiche Erfahrung den Mann hassen zu müssen, den man liebte.
Gedankenverloren wischte sie eine Träne fort, als sie die Stufen zu den Kellern hinabstieg. Die Bibliothek war noch immer am Ende des Ganges.

Milan erreichte die Hoftore des Silberpalastes, wie die Zeit doch vergangen war und die Dunkelheit ihn in einer Gedankenwende heimgesucht hatte, dies war seine Heimat gewesen und nun belauerte ihn ein dumpfes Gefühl bei Betreten der heiligen Hallen. Das strahlende Licht des Silberpalastes war schon sehr abgeschwächt, wie eine verglimmende Kerze, die sich mit ersticktem Docht noch am Leben halten will. Vielleicht war es eine Illusion oder ein letzter Funken an Realität, den er sich bewahren wollte, doch er kehrte nicht um. Durch den Hintereingang betrat er den das wolkenumspannte Gebäude, für eine Umkehr war es sowieso zu spät. Seine dunklen Schwingen ließen ihn beinahe lautlos über den Boden gleiten, es war ein langer Weg zurück nach Hause doch er hoffte seine letzte Lebenshoffnung würde ihn nicht verlassen. Der Wille des Menschen in ihm wuchs je weiter er den Palast betrat. Bald hatte er die Bibliothek erreicht Nur noch eine Wegbiegung trennte ihn von den Seiten der Reinheit, der Wahrheit und der Vernunft.

Grazia legte ihre Hand auf die Klinke und die schweren Flügeltüren öffneten sich, schwerfällig doch nahezu geräuschlos. Ihre hellen Augen suchten nach Etwas, was das Licht der Kerze ihr noch vereitelte. Sie musste um ein paar Regale herumgehen, bis sie es fand. Eine längst vergessene Erinnerung. Zwei silberne Notizbücher standen nebeneinander im letzten Regal des länglichen Raumes. Auf dem einen stand in ineinandergeflochtenen Buchstaben GM und auf dem anderen gegensätzlich MG. Immer wenn sie oder Milan hier unten waren hatten sie sich in ihrer Einsamkeit Briefe geschrieben, die hier in diesen Büchern verwahrt waren. Zaghaft zog sie das mit GM betitelte Buch heraus und schlug es auf, der letzte Eintrag war schon so lange her, doch ihre Haare streiften die feinen Seiten, als wäre es erst gestern gewesen, als sie es berührt hatte. Verzaubert von der Vergangenheit ließ sie sich an dem Regal heruntersinken und las, was ihr verliebter Kopf Milan damals geschrieben hatte. Ihr fiel nicht einmal auf, dass neben dem Regalplatz des Buches noch eine weitere Lücke klaffte. Sein Gegenstück war frisch entfernt worden. Mit einem Seufzen begann Grazia ein paar Zeilen an Milan zu schreiben, auch wenn sie dachte er würde sie niemals mehr lesen:

Ich erlag deinen Worten und tue es noch heute, jeder Silbenlaut den du mir gabst, erfüllte mich mit einem derartigen Selbstwertgefühl, wie ich es nirgendwo anders fand. Ich war verzückt von deinen Zeilen, von jedem einzelnen Buchstaben, der über das Papier tänzelte...

Und Milan saß mit dem Rücken zu ihr, ohne zu wissen sie war da, hielt er das zweite besagte Buch in den Händen und richtete ein paar letzte Zeilen an Grazia, atemlos und in einen längst vergangenen Traum versunken:

Jede freie Nacht habe ich genutzt um unseren in diesen Büchern aufbewahrten Träumen zu erliegen, kam hier her um dich zu lieben, du bist mir so nah gewesen, wie sonst kein Mensch und könnte ich es, würde ich weinen, um das was ich dir angetan habe...

Und Grazia schrieb:

Immer wollte ich deine Lippen auf meinen wissen, immer wollte ich zärtlich berührt werden und selbst über deine Wangen streichen und du solltest selbst mit geschlossenen Augen wissen, dass ich es bin, die bei dir ist, so innig war unsere Liebe. Und ob du mir glauben wirst oder nicht, auch heute wünsche ich mir, dass deine zu schwarzen Federn zerfallene Haut, über die meine streicht...

Seine Worte verewigte er:

Du branntest Buchstaben auf meine Lippen, die ich nicht verdient habe, Liebeserklärungen an einen falschen Freund, es tut mir so unendlich leid und ob du mir glauben wirst oder nicht, ich kann noch Liebe empfinden, ich bin nicht unsterblich wie sie...ein letzter Teil in mir ist sterblich und er wird sich an dich erinnern sollten sie mich töten und...

Ein letztes Wort an ihn:

Du hast mich in deinem Herzen gefangen, was nichts mehr fühlt, außer Kälte und Hass und doch reicht ein Federhauch um es wieder zu entfachen, wenn ich dir helfen könnte so würde ich es tun, doch es ist zu spät, ich liebe dich.

Ein letztes Wort an sie:

Grazia, bitte vergib mir irgendwann für meine Taten, ich liebe dich, egal was war, egal was ist und egal was kommt.

Sie ließ den Füllfederhalter sinken und hielt inne, innerlich aufgewühlt und unfähig zu realisieren was um sie herum geschah, lauschte sie ihrem eigenen gleichmäßigem Atem ohne zu wissen, dass es sein Atem war. Und seine Feder kratzte nicht mehr über das Papier, sondern fiel zu Boden. Langsam richteten sie sich beide an dem Regal auf und stellten das Buch zurück an seinen Platz Das Regal zwischen ihnen, aber ihre Hände berührten sich genau in diesem Moment. Zarte Haut tastete nach ledernem Schwarz und seine Klaue strich sanft über ihre Finger. Und beide hielten sich für schlafend im Traum, bis sie entsetzt zurückwichen. Grazia starrte auf ihre Hand und ihr Herz begann schneller zu schlagen, wenn er hier war könnte dies ihr Ende sein und doch hatte sie ihm eben noch das Gegenteil geschrieben. Bitte lass mich jetzt nicht versagen, ich möchte ihr nicht noch mehr weh tun, dachte es in seinem Kopf. Beide zogen den gleichen Schluss und wagten sich wieder näher an das Regal heran, spähten durch den freien Schlitz und blickten in gegenüberliegende Augenpaare. Seine Augen...der Glanz erloschen und doch sahen sie aus wie früher. “Milan...”, flüsterte Grazia und wagte es nicht den Augenkontakt abzubrechen. “Ja ich bin hier Grazia, doch sie jagen mich, ich muss gehen.”, antwortete er ihr kühl und distanziert aufgrund seiner Wandlung, aber sie wusste wie ernst er dies meinte. Ihr silberner Mantel raschelte, als sie sich den Weg herum um das Regal wagte. Sein Anblick hielt sie davon ab näherzutreten, sie hatte sich so gewünscht jetzt ihre Angst vor ihm überwinden zu können, doch diese tiefe Schwärze und diese unberechenbaren Mordinstrumente, die zu seinem Körper gehörten, versetzten ihr einen Stich ins Herz. Bring sie um...töte sie und du bist frei von diesen Gefühlen, die dich daran hindern ein Dornenvogel zu sein...sprach es in ihm aus weiter Ferne, sie ist der Schlüssel...
Doch die Umgebung des Silberpalastes hielt ihn noch immer davon ab zu töten und seine menschliche Seite überwog. Alicia hatte er in der Kathedrale getötet, weil er sie auch nicht hier zu töten gewagt hatte. “Ich kann sie nicht entfernen.”, deutete er hilflos mit einem Blick auf die gewaltigen Klauen und versuchte zu lächeln, was in seiner derzeitigen Erscheinung eher wie eine Grimasse wirkte. Grazia machte einen Schritt auf ihn zu und überlegte, hätte er sie nicht schon längst umgebracht, wenn er es wirklich gewollt hätte? Vorsichtig und behutsam streckte sie eine Hand aus und strich über sein Federkleid. Er verfolgte ihre Berührung und spürte, wie ein Teil des Eises in ihm brach und eine warmer Lichtstrahl sich in seine Wahrnehmung bahnte. Ja sie war der Schlüssel...doch der Schlüssel zu weitaus Besserem als das Dasein eines Dornenvogels. “Grazia ich...es tut mir alles so leid.”, klang seine Stimme noch immer monoton aus ihm heraus. Es war ein beschwerlicher Weg Gefühle zu empfinden in seinem jetzigen Zustand. “Ich weiß, dass es dir leid tut, du hast diese Dinge nicht vollbracht, das war dieses Ding...”, zeigte sie an ihm herunter und suchte eine Möglichkeit ihn zu umarmen, “ aber da du darin gefangen bist, kannst du mir auch nur in diesem Körper nah sein.” Seine Augen blickten wehmütig auf ihre Versuche einen weichen Halt an dieser harten Rüstung zu finden, er würde sie verletzen, egal was er tat. Darum hob er nur leicht ihren Kopf an und zog eine der schwarzen Schwingen aus seinem Gewand. Leicht wie ein Windhauch berührte die Feder ihr Gesicht. “Wenn ich könnte, würde ich dich jetzt streicheln...”, strich die Feder während seinen Worten über ihre Wangen, ihre Stirn und ihr Kinn, “und danach würde ich dich küssen.”, strich sie weiter über ihre Lippen. Tränen standen in Grazias Augen, als er die Feder wieder zurückzog, wie sehr sehnte sie sich doch nach genau Diesem. In seiner Gegenwart wirkte sie immer sehr zerbrechlich und schwach, doch heute war er zu ihr zurückgekommen, wenn auch nur für kurze Zeit. “Du musst jetzt gehen...”, sprach sie ihm Mut zu und öffnete die Fenster. Töte sie...sie ist der Schlüssel...loderte es warnend in Milan auf und der zurückgewonnene Glanz erlosch von Sekunde auf Sekunde. Grazia lächelte, als sie auf ihn zurückblickte, doch er wusste, dass dieses schöne Gefühl nun wieder verschwinden würde. Mächtig öffnete er seine Schwingen und stieg auf das Fensterbrett. Sie folgte ihm und steckte ihm das Buch GM zu. “Nimm es mit, es wird dich wärmen.” Dankbar vergrub er es unter seinen Kleidern und verschwand in der Dunkelheit.
 
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Sarah, was soll ich sagen? Ich hab das hier gerade gelesen und mir standen die Tränen in den Augen. Das passiert mir wahrlich nicht oft und ich befürchte, hättest du weitergeschrieben, wären mir diese Tränen, wohl auch über die Wangen gekullert.
Der neue Teil ist wirklich Romantik pur, wenn auch traurige Romantik. So gut mir deine dunkle Seite auch gefällt, ich müsste lügen, wenn ich sage ich wäre nicht vollkommen begeistert von dem neuen Teil.
Es ist einfach so traurig, wenn man weiß, sie haben sich schon immer geliebt und zuerst durften sie sich nicht lieben, weil sie Silbervögel waren und jetzt dürfen sie sich nicht lieben, weil sie Angst haben müssen, dass Blut fließt.
Wirklich ein riesengroßes Kompliment an dich, ich werde die Geschichte bestimmt auch noch lesen, wenn sie schon lange geendet hat :).
 
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