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Der Ringelwald

*~Lilith~*

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Death Valley
Der Ringelwald

Moos zieht sich über den steinernen Boden der an dem erdigen und mit Fichtennadeln übersehten Boden angrenzt. Dort wo der leblose versteinerten Wald aufhört beginnt ein immergrünes Farbenspiel aus Blätter, Nadeln und dicken Baumstämmen, das wie ein Ring rund um den versteinerten Wald verläuft und ca. 1km breit ist ehe der Rand der Welt beginnt.

Wurzeln und Steinchen, Blätter und Ästchen hängen über den Rand der Welt hinaus und schweben rund herum. Doch hinunterfallen kann niemand, denn um den Rand herum befindet sich ein unsichtbares Netz, dass sich schützend um die Welt legt und sie von dem schwarzen Universum trennt.

Im Ringelwald leben viele verschiedene Tierewie Rehe und Hirsche, oder Wiesenschweine, aber auch verschiedene Wesen. Ents und Pixis. Manche von ihnen freundlich gesinnt, mit manchen sollte man sich aber lieber nicht anlegen. Es geht auch das Gerücht um, dass Wendigos im Ringelwald gesichtet wurden.

Daher sollte man immer auf der Hut sein, wenn man den Ringelwald betritt.

Gelangt man an den Rand der Welt, sieht man vielleicht den Schatten einer Hängebrücke, je nachdem wie die Sonne steht. Diese Hängebrücke führt direkt zum Land der Schatten, nach Sombra. Die Hängebrücke befindet sich immer an anderer Stelle, denn die Welt ist ständig in Bewegung
 
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Ava

Sicheren Schritts wanderte Ava mit ihrer vom Buffet erbeuteten Verpflegung durch den versteinerten Wald. Ein leisen Lächeln umspiele ihre Lippen als die Ruhe des Waldes um sich schloss. Bewusst mied sie sämtliche Wege auf denen Steinfiguren ihren Weg kreuzen konnten. Vielleicht war es egoistisch, aber sie wollte nicht noch eine Figur erwachen sehen. Und sie wollte auch mit niemanden reden. Das einzige was sie wollte war mit Rex zum Abgrund zu gehen, sich auf ihre kleine naturgewachsene Bank setzen, Kuchen essen und die Stille genießen. Wie oft sie schon an diesem Abgrund gestanden hatte und sich gefragt hatte, wielange sie wohl Fliegen konnte und wie tief sie fallen würde, wenn sie es nicht zu einer anderen Seite schaffen würde. Mehrmals war sie kurz davor gewesen einfach loszufliegen und zu sehen, ob sie es Überleben würde, doch der Gedanke an Rex und an ihre Familie hatte sie immer im letzten Moment zurückgehalten.

Als sie die kleine Wurzel erblickte, spürte Ava wie ihr Herz leichter wurde, doch dann erstarrte sie. Ihr bot sich nicht der gewohnte Anblick eines klaffenden Abgrunds, sondern... ihr Herz machte einen Sprung. Grün. Im Licht von Rex flammen wirkte es grün. Sie war am richtigen Ort, aber nun war hier kein Abgrund mehr, sondern Natur war entstanden. Reglos stand Ava da und blickte in diese neue Welt, welche viel zu schön schien um wahr zu sein. Tränen füllten ihre Augen. Rex schien auch wie erstarrt bis er sich aus der Starre befreite und sie fragend anschaute.

"Mir ist klar, dass ich eigentlich zu meinen Eltern sollte, um ihnen hiervon zu erzählen... aber sie würden darauf bestehen zu überprüfen, ob es gefährlich ist und es würde Tage dauern bis ich wenn überhaupt hierher dürfte" sagte sie ihm. Doch er schaute sie nur vorwurfsvoll an und zuckte mit den Schwanz. Er schien genauso begeistert wie sie, aber er war auch vernünftiger. "Bitte... komm mit mir... ich will nicht die nächsten Tag eingesperrt im Dorf darauf warten, dass andere sich das hier angucken" flehte Ava und konnte sehen, dass ihr Flehen den Schneetiger überzeugte. Ihren Bogen in der Hand einen Pfeil locker angelegt, schob Ava vorsichtig einen Fuß über die Grenze und drückte. Davon überzeugt, dass dieses wunderschöne Stückchen Natur sich in Luft auflösen würde. Doch dass tat es nicht. Mehrere Schritte war die Halbelfe nun schon durch den Ringelwald gegangen und grün umschloss sie von allen Seiten. Und dieser Duft. Liebevoll streichelte sie über Blätter, Nadeln, Moos und Stämme. Ihr Herz ging auf für dieses wunderschöne Stück Natur. Es dauerte eine Weile aber nach einen guten Kilometer kam Ava an die neue Grenze ihrer Welt, und obwohl es sie traurig stimmte, spürte sie unendliche Dankbarkeit für diesen Streifen Natur der dieser Welt Geschenk wurde.

"Wer auch immer das getan hat. Ich danke dir" flüsterte Ava ganz leise, während sie liebevoll über einen Baum streichelte. Diese Gefühl von lebendigen Holz unter ihrer Hand. Es war als ob der Baum reden würde. Es war als ob die ganze Welt ihr nun Dinge zuflüstern würden. Ava ließ sich mitten im Ringelwald mit einen Baum im Rücken auf einen Bett aus Moos und Tannennadeln nieder und aß, gemeinsam mit Rex von den Kuchen und den Früchten. Alle Angst und Anspannung fielen von ihr ab, während sie so dasaß und die Natur in sich einzog. Ava spürte Müdigkeit in sich hochkriechen und obwohl sie wusste, dass es unklug war in dieser neuen und fremden Welt einzuschlafen, konnte sie sich nicht dazu aufraffen aufzustehen und nach Hause zu gehen...

.. ein Geräusch in ihrer Nähe ließ Ava wieder hellwach werden und ihre Hand drückte sich eng an Rex. Zur Not, würde sie sich einfach mit ihm nach Hause beamen. Aber etwas ließ sie zögern. Goldene Augen blickten Ava an und sie war wie erstarrt als ein Wesen in den Lichtkreis trat. Es hatte kleine Hörner am Kopf und ganz süße Flecken an der Flanke. Noch nie hatte sie so ein Wesen gesehen. Es schnüffelte in ihre Richtung und Ava fiel auf, dass sie noch immer etwas von der getrockneten Frucht in ihrer Hand hatte. Vorsichtig ging sie auf das Wesen zu und hielt ihm das Stück hin. Rex stand mehrere Meter hinter ihr, dennoch schien das Wesen Angst vor ihnen zu haben. Dann mit einen blitzschnellen Bewegung schnappte sich das Tier das Stückchen Frucht und verschwand wieder so schnell wie es gekommen war.

Glücklich lachte Ava auf. Es gab wieder Leben in dieser Welt und wenn dies vermutlich auch bedeutete, dass sie jede Sekunde von einen Bär oder so zerfetzt werden würde, so spürte sie soviel Glück in sich, dass sie am Liebsten getanzt hätte. Auch wenn sie wusste das sie nicht für immer hierbleiben konnte. Niemand würde sie so schnell vermissen und so kuschelte Ava sich wieder an ihren Baum und streichelte über Rex Fell. Sie wollte ewig hier bleiben.
 
Diames

Der Elf war schweigend und in Gedanken versunken durch den versteinerten Wald gegangen. Er war der Richtung, die ihm der Baum am Stadtplatz mitgeteilt hatte, solange gefolgt bis er an eine Gabelung angelangt war. Er war nur kurz stehen geblieben, dann hatte er sich schnell entschieden und war einer Richtung gefolgt, die ihm seine Intuition vorgegeben hatte. Leider hatte diesmal seine Intuition versagt und er stand plötzlich wieder an der selben Weggabelung, wie vor ein paar Minuten. Also probierte er nun den anderen Weg und lächelte dabei. Eigentlich war seine Intuition für gewöhnlich gar nicht mal so schlecht, doch scheinbar mußte auch diese erst noch richtig wach werden.

Diames blickte auf, bald würde er wieder an den Rand der verbliebenen Welt stoßen. Er kannte diesen Weg hier, er war ihn am Morgen schon entlang gelaufen, als er noch dachte, dass alle tot waren. Wie erleichtert er doch jetzt den versteinerten Wald bewundern konnte. Er mochte die Ruhe, die hier herrschte, auch wenn er traurig über diese Leblosigkeit war. Aber es war ein toller Rückzugsort. Der Elf blickte sich um, er war soeben an der Statue eines riesigen Drachen vorbei gekommen. War das Elias? Diames blickte genau hin und entdeckte Rubin. Er seufzte traurig, ging aber dann weiter. Bald würde er bei Natascha angelangen und dann am Ende der Welt sein. Als sich seine Prophezeiung erfüllte blieb er kurz vor der Elfe stehen. Sie blickte nicht zur Stadt, sondern sah nach hinten. Diames überlegte, ob sie nach jemanden ausschau hielt, dann fiel ihm aber auf dass ihr Blick auf einen kleinen Drachen zu ihren Füßen ruhte.

Diames legte eine Hand auf die ihre und schloß die Augen. Ob er wohl irgendwelche Empfindungen von ihr wahr nehmen konnte? Oder Gedanken? Er blieb einige Minuten so stehen, dann ließ er ihre Hand los und lächelte sie an. Keine Gefühle. Keine Gedanken. Nur kalter Stein. "Du hast eine wunderschöne Tochter und sie ist in guten Händen. Keine Sorge Nat, wir achten auf sie..." sagte er ihr, sah sie noch einen Moment an, dann ging er an ihr vorbei und erwartete gleich den Abgrund zu sehen, doch plötzlich war hier etwas anders.

Hatte da gerade ein Vogel gerufen? Diames blickte in die Dunkelheit und machte schwarze Bäume aus, die anders aussahen als die im steinernen Wald. Auch der Duft hatte sich geändert. Er roch Erde, feuchtes Moos und... da war noch ein Duft, aber den konnte er nicht zuordnen. Es war Natur. Diames ging mit kontrolliertem Gang weiter und spürte, wie plötzlich seine Füße auf weichen Boden landeten. Der Abgrund war weg, dafür war hier etwas wunderschönes entstanden. "Wie?!" fragte er und ging zu einem Baum. Er legte seine Hand darauf und fühlte das warme Holz unter seinen Fingern. Es war unglaublich.

Diames schob sich weiter voran in den Wald und ging einen kleinen Weg entlang, der durch Gestrüpp und Sträucher führte. Hier und Da hörte er ein Rascheln und einmal sogar glaubte er ein Reh vor sich hin und her springen zu sehen. Was würde Tristan dazu sagen, wenn er ihm das mitteilte! Und was erst würde Arasin machen, wenn er davon erfahren würde. Diames lachte, dann aber gefror sein Lächeln. Wie sollte er Tristan erklären, weshalb er den Wald überhaupt entdeckt hatte? Sollte er ihm ehrlich sagen, dass Ava abgehauen war? Tristan wäre sicherlich nicht erfreut drüber und er, sein Bruder, hatte seine Aufgabe nicht erfüllt. Er hatte auf Ava aufpassen sollen. Heute ist soviel passiert, Zaron war erwacht,... und er ließ Ava einfach alleine weggehen, ohne sicher zu sein, dass die Tochter seines Bruders sicher zuhause ankam? Diames war in einer Zwickmühle.

"Habt ihr ein Mädchen gesehen?" fragte er eine Baumgruppe und biss sich auf die Lippen. Wenn ihr etwas zugestoßen war? Wenn der Wald nicht durch etwas Gutes, sondern etwas Böses entstanden war? Vielleicht war es ja eine Falle? Diames zog sein Schwert bei diesem Gedanken. "Tu das Ding weg" hörte er dann aber plötzlich. "Du mußt uns nicht gleich drohen, wir geben dir ja die Antwort" Ein Baum schüttelte sich und Diames wurde sich bewußt, dass der Baum mit ihm sprach. "Sie ist da lang gelaufen, sie liegt bei einem meiner Vettern und jetzt lass uns schlafen, weißt du eigentlich wie spät es ist?" Diames wollte etwas erwidern, aber es sah fast so aus, als würde der Baum seine Zweige vor sich verschrenken und ihm den "Rücken" zukehren.

Diames grinste, dann ging er in die Richtung die ihm gesagt wurde und nach kurzer Zeit stand er tatsächlich an dem Baum, an dem es sich Ava gemütlich gemacht hatte. Rex hatte ihn zuerst entdeckt und Diames blickte ihm vorwurfsvoll in die Augen. "Ich dachte du seist um ihre Sicherheit besorgt" dachte er an den Schneetiger gewandt. "Und dann bringst du sie nach so einem Tag wie heute hier her?" Als er mit seiner Fähigkeit der Faunaris fertig war, sah er zu Ava, es sah so aus als sei sie eingeschlafen und Diames lächelte ein wenig (hoffe das ist ok).

Dann ging er näher zu ihr hin, kniete sich zu ihr und legte eine Hand auf ihre Schulter. Sie war gerade dabei wieder wach zu werden, da sie offenbar Rex Bewegung bemerkt hatte. "Hey, Ava" sagte Diames vorsichtig. "Du scheinst dich auf dem Nachhause Weg etwas verlaufen zu haben..." meinte er lächelnd und drehte das Mädchen zu sich um.
 
Ava

Sie bemerkte gar nicht, wie sie langsam aber sicher in den Schlaf überging. Sie wusste es war gefährlich in dieser neuen Welt zu schlafen. Dies war nicht mehr der langweilige versteinerte Wald. Nun gab es Fremde hier, die Steinfiguren erwachten und lebende Wälder entstanden. Sie wusste, dass ihr Vater ihr niemanls erlauben würde, nun noch die Tage und Nächte im Wald zu verbringen. Schon früher hatte es ihn gestört, doch irgendwann hatte er nachgegeben, da er verstand wie eingesperrt sie sich in dieser Welt fühlte. Nun waren diese Zeiten definitiv vorbei, doch Ava war noch nicht bereit, ihrem Vater von ihrer Entdeckung zu erzählen und ihm damit den Schlüssel für ihre Einkerkung zu geben. Sie wollte nicht im "sicheren" Dorf bleiben und ein Verbot bekommen, den Wald alleine zu betreten. Auch wenn es vermutlich unvermeidbar war.

Rex beobachtete wie Ava einschlief. Sein Fell zuckte nervös. Es gefiel ihm nicht, dass sie ausgerechnet hier nun endlich Ruhe fand. Aber er wusste, wie sehr Ava diese Ruhe gerade benötigte. Schon seit Tagen, schlief sie nicht richtig, war unruhig und nach den Ereignissen des heutigen Tages? Maßlos erschöpft. Es freute ihn, diese neue Natur zu schnuppern, aber noch viel mehr freute es ihn, dass er in Ava eine Ruhe spürte, die er seit Jahren nicht mehr gespürt hatte. Lustlos knabberte er an seiner Frucht rum. Als das Reh aufgetaucht war, hatte er ihm an die Kehle springen und es essen wollen, doch das hatte er Ava nicht antun können. Sie war so glücklich über sein Futter gewesen und das war besser als jedes Fleisch.

Rex spitze die Ohren, als Ava sich enger an ihn kuschelte. Er hörte jemanden. Sollte er Ava wecken? Doch dann erkannte er die Stimme und seufzte. Diames. Anscheint hatte er Ava die Story nicht abgekauft und war ihr nun doch gefolgt. Zum Einen freute es Rex. Vielleicht würde der Elf ihr Vernunft einbläuen. Zum Anderen er beschützte Ava schon seit sie ein Jahr alt war. Und bisher hatte er keine Gefahr entdecken können. Und endlich schlief sie. Das war doch zum Mäuse melken. Seit Tagen probierte er sie dazu zu bringen länger als 2 Stunden wenn überhaupt zu schlafen. Nun schlief sie tief und fest und ruhig und nun kam ein Elf und weckte sie. Als Diames zwischen den Bäumen erschien, schaute Rex ihn aufmerksam an. Als er dann die Stimme dessen in seinen Kopf vernahm, schnaubte er vor Entrüstung.

"Ich bringe sie hierher? Nimms mal lieber andersrum, Kumpel" dachte er empört zurück. "Ich bin auch kein junger Spund mehr und sie ist viel zu groß geworden, als dass ich sie mit meinem Gewicht noch auf den Boden festtackern könnte. Genauso gut könnte ich probieren einen Fluss umzuleiten oder die Sonne zum aufgehen zu zwingen. Sie hat nunmal ihren eigenen sturen Dickschädel" brummte Rex eingeschnappt in sein Fell und beobachtete eifersüchtig, wie dieser Ava an der Schulter berührte. "Wer glaubst du eigentlich wer du bist, dass du ihr einfach folgst. Selbst Tristian konnte sie nicht davon abhalten, tagelang im Wald zu bleiben und nun kommst du daher und denkst du kannst das?" murmelte Rex weiter empört. Das war doch hier echt die Höhe.

Ava spürte, dass etwas nicht stimmte und wachte langsam auf. Jemand berührte sie an der Schulter. Aber sie hatte keine Angst. Wäre es jemand gefährliches hätte Rex sie fiel früher geweckt und sie wären schon längst von hier verschwunden. Müde öffnete sie die Augen und blickte Diames an.

"Verlaufen?" fragte sie müde nach. "Ich verlaufe mich nie. Wie auch in einer Schuhkarton großen Welt?" In diesem Moment fiel ihr schlagartig ein, dass sie ihm gesagt hatte, sie würde nach Hause gehen. Sie hatte ihn angelogen und eine zarte Rötung wanderte über ihren Hals hinaus zu ihrem Gesicht. Vorsichtig setzte sie sich auf. Warum hatte sie nun ein schlechtes Gewissen? War doch nicht so als ob er auf sie aufpassen müsste. Sie bemerkte, dass Rex Fell ein wenig gesträubt war und wunderte sich. Warum war Rex wütend? Liebevoll streichelte sie darüber. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass sie Diames eine Erklärung schuldete.

"Ich gehe selten wirklich nach Hause. Normalerweise bin ich im versteinerten Wald und verbringe dort meine Tage und Nächte." erklärt sie "Nach allem was heute war, wollte ich einfach nicht nach Hause. Ich wollte einfach nur etwas Ruhe und Frieden an meinem Platz. Im Anschluss wollte ich eigentlich sofort nach Hause gehen, aber als ich dann an meinem Platz ankam, hab ich das hier alles entdeckt" erklärte sie und wedelte mit ihren einen Hand um zu zeigen, was sie mit das hier meint. Dann fiel ihr ein, dass Diames vermutlich, gar nicht wusste das dieser Wald bis heute früh noch gar nicht existiert hat.

"Du weißt es vermutlich gar nicht, aber dieser Wald. Der war heute früh noch nicht da. Nichts hiervon und ich muss es wissen, denn ich kenne jede versteinerte Wurzel in dieser Welt." erklärt sie weiter. "Rex wollte, dass wir sofort nach Hause gehen und Dad davon erzählen, aber..." sie unterbricht sich. "Es ist wunderschön hier. Der Geruch und die Bäume... sie leben. Ich hab das Gefühl als würden sie reden und es ist einfach..." ihre Augen leuchten "überwältigend. Ich meine... ich weiß nicht ob du verstehen kannst was ich meine, du kennst ja Natur von früher, aber ich habe nur davon gehört.. und ich wollte einfach nicht warten. Ich wusste, dass wenn ich jetzt nach Hause gehe, er sagen wird, dass zuerst überprüft werden muss, ob der Wald auch wirklich gut ist, und das wir auf gar keinen Fall ohne einen Erwachsenen gehen sollen und welcher Erwachsene hat bei dem was im Dorf los ist die Zeit?" fragte sie trotzig. Die Halbelfe atmet tief ein und aus. Wie schön dieser lebende Geruch war. Sie hatte irgendwann mal mit den Gedanken gespielt auszuziehen, damit die Leute in der Stadt sie vielleicht auch als eine Erwachsene sahen. Vielleicht sollte sie sich lieber hier einen Ort suchen. "Es tut mir Leid, dass ich dich angelogen habe" sagte Ava, während sie Diames in die Augen schaute. "Aber ich werde hier auf gar keinen Fall weggehen."

(Oh man. Armer Diames. Kaum erwacht, muss er sich mit einem trotzigen Teenager befassen. :D)
 
(Ach, das verkraftet diames schon, aber verkraftet ava seine Ehrlichkeit? Er ist halt kriegerelf :D)

Diames


Diames hatte dem Schneetiger noch einen Blick zugeworfen, als dieser sich zu rechtfertigen begann, weshalb er hier mit Ava war, anstatt sie sicher nach Hause gebracht zu haben. Dass Tristan die junge Elfe aber nicht davon abhalten konnte, tagelang im versteinerten Wald ihre Nächte zu verbringen, wunderte Diames sehr. Ava mag wohl einen Dickschädel haben, aber Tristan war immerhin ihr Vater, wenn auch nur Ziehvater. So wie er seinen Bruder kannte hatte er die Elfin wohl sicher mit Respekt und Liebe erzogen und würde ihr ihren Freiraum von sich aus geben. Er würde wohl nie Ava zu etwas zwingen, was sie nicht mochte und würde aber im Gegenzug sicherlich auch Respekt vor ihm verlangen. Das machte Diames noch mehr nachdenklich. Warum war die Elfe überhaupt hier draussen? Warum stand sie nicht ihrer Familie bei?

Der Elf widmete sich Ava und lächelte dann etwas verschmitzt, als er Ava beobachtete, wie sie sich über ihren eigenen Verrat bewußt wurde. Selbstverständlich hatte er das mit dem Verlaufen nicht ernst gemeint und vermutlich war Ava zu dösig, als dass sie seinen neckenden Scherz erkennen hätte können.
Als Ava ihm dann die Erklärung für ihre Lüge lieferte, ließ der Elf sie ausreden. Er konnte sie gut verstehen, warum sie hier ihre Ruhe gesucht hatte. Auch er mochte es nicht unter zu vielen Wesen zu sein und dennoch machten ihn ihre Worte traurig. Diames hatte 20 Jahre verschlafen, er hatte 20 Jahre kein Zuhause und war getrennt von seiner Familie. Gut für ihn war es als wäre alles erst gestern passiert. Aber wie mochte es für Tristan gewesen sein? Tagtäglich ihn als Statue zu sehen und nicht zu wissen, ob sie jemals wieder miteinander reden würden? Und sein Verlust fing nicht erst in dieser Welt hier an.

Diames wurde stiller, er hatte zwar nichts gesagt und war sowieso schon ruhig, doch nun wurde auch sein Atmen leiser und er bewegte sich keinen Milimeter mehr. Er dachte daran, wie es bei ihm zuhause gewesen war. Wie er seine Jahre auf dem Meer verbracht hatte um die schrecklichen Bilder des zerstörten Elfendorfes und die Gräber seiner Familie, von Tristan, zu vergessen.

Diames folgte der Handbewegung von Ava als sie ihm erklärte, dass der Wald heute Morgen noch nicht da war. "Ich weiß" antwortete er und blickte wieder zu Ava auf. "ich habe den Rand der Welt heute morgen gesehen." Sein Blick fiel zu Rex, als sie ihm erklärte das der Schneetiger durchaus vernünftig gewesen wäre. "Du hättest auf Rex hören sollen..." meinte er und hob ein kleines Ästchen auf, das sich zwischen den Bändern seiner Schuhe verfangen hatte. So richtig schlau wurde er aus Ava nicht. Sie erzählte mit soviel Leidenschaft von ihren Gefühlen und ihren Sinneseindrücken und gleichzeitig war sie so sehr in sich zurückgezogen. Er fühlte richtig mit ihr und das lag nicht nur an seiner Gabe der Empathie. Ava konnte begeisternd sein und gleichzeitig sehr störrisch. Sie schien klug zu sein und die Gefahren zu erkennen, die sich ihr boten, aber gleichzeitig war sie unvernünftig genug um die Gefahren nicht ernst zu nehmen. Sie würde noch ihren Weg finden dachte sich Diames und erhob sich langsam aber sicher wieder. Er merkte, dass das Gespräch bald zuende war.

"Das mit der Lüge ist schon ok, ich versteh dich" sagte er schließlich, als sie tatäschlich geendet hatte. "Aber Ava,..." begann er und seufzte einmal. "ich finde dein Verhalten nicht in Ordnung. Du erkennst selbst, welche Gefahren dieser Wald darstellen könnte und bist dennoch so unvernünftig hier her zu kommen. Hörst auf deinen langjährigen Freund nicht, der es nur gut mit dir meint und schläfst hier mitten in einem fremden Gebiet ein." Diames Worte klangen weder böse, noch sehr vorsichtig. Er sagte das was er sich dachte gerade Heraus. "Nach alldem was heute hier passiert ist, wäre es deine Pflicht gewesen, sofort jemanden aus der Stadt darüber zu informieren. Du hast die Stadt mit deinem Verhalten in Gefahr gebracht. Was wenn die Stadt angegriffen worden wäre, während du hier das Grün genießt? Was wenn der Wald tatsächlich von böser Hand entstanden ist? Um Kreaturen beschwören, die die Stadt einnehmen sollten?" Diames blickte von Rex zu Ava. "Es tut mir leid, aber ich kann nicht glauben dass mein Bruder dich so unverantwortlich erzogen hat. Wie ich an deinem Bogen sehe, hat er dich in die Kriegskunst eingeführt und es würde mich sehr wundern, wenn er dir nur das Bogenschießen, aber nicht das taktische Handeln beigebracht hätte."

Diames ging einen Schritt auf Ava zu, dann hielt er ihr die Hand hin. "Begleite mich bitte zurück in die Stadt und lass uns diesen Fehler wieder gut machen" Diesmal wählte Diames seine Worte mit bedacht. Er hatte gehört, wie Ava ihm im vorhinein schon klar gemacht hatte, dass sie hier nicht weggehen würde. Aber er hoffte, dass er Ava mit seinen Worten wachrütteln hatte können und sie an ihrer Ehre gepackt hatte. "Niemand muß wissen, wie lange du diesen Wald schon entdeckt hast, ehe wir gemeinsam ihnen die Nachricht überbringen." bot er ihr an und wartete ab. Er hoffte sehr, sie würde sein Angebot annehmen und Vernunft walten lassen, anstatt sich wie ein trotziges kleines Kind aufzuführen.

(Sorry, aber Diames will eben wieder zurück :D Und es wär tatsächlich super wenn Ava mitkommen könnte :D:D Hoff Ava nimmt Diames Worte nicht allzu übel :D)
 
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Ava

Als Diames Standpauke anfing wurde Avas Blick finster. Unvernünftig.... natürlich war sie unvernünftig hier zu schlafen, dass war auch gar nicht ihr Ziel gewesen. Aber jeder in diesem Dorf hatte jemanden. Die Leute in ihrem Alter entwickelten alle romantische Gefühle und hatte somit Personen mit denen sie sich zurückziehen konnten und die Erwachsenen hier sowieso. Warum durfte sie nicht ihre Ruhe haben? Nein ihre Pflicht soll es sein, keine Ruhe zu finden und gleich wieder zurück zu allen, um ihnen hiervon zu erzählen. Sein Argument, dass irgendwelche Gestalten hier entstehen und die Stadt angreifen würden, konnte Ava nicht nachvollziehen. Für sie klang das nur Paranoid. Die Gefahren waren eher die Neuen und nicht dieser Wald. Denn mal ehrlich wer würde diesen Steinklotz von Stadt einnehmen wollen würden? In einem Land in der ewige Dunkelheit herrschte. Der einzige Grund warum sie im Falle eines Angriffs kämpfen würde, wäre um ihre Familie zu schützen und nicht für diese Stadt. Ava blickte sich um... vielleicht würde sie noch für diesen wunderschönen, lebendigen Wald kämpfen.

Als Diames geendet hatte, war Avas Gesichtsausdruck völlig ausdruckslos. Natürlich hatte er in gewisser Hinsicht Recht. Aber sie hatte ihm genau gesagt, wie sie sich fühlte. Sie hatte sich im anvertraut. Woran das lag, ob an ihrer Erschöpfung, der Tatsache was heute alles passiert war oder der Tatsache, dass sie es gewohnt war mit den Steinfiguren zu reden, wusste sie nicht. Du blöde Kuh dachte sie sich. Das hast du nun davon, dass du jemanden sagst was du denkst. Demonstrativ ignorierte Ava Diames Hand beim Aufstehen und nahm ihre Sachen auf. Sie war wütend und verletzt und traurig zu gleich. Rex stand neben ihr und winselte sie aufmunternd an doch sie ignorierte ihn.

"Weißt du was, als Steinfigur hast du mir besser gefallen" sagte sie ihm und schaut im direkt ins Gesicht. "Ja, du hast recht, es war unvernünftigt. Aber erzählt mir nicht, dass du noch nie unvernünftig gewesen bist und sorry für die Info, aber im Gegensatz zu hier war deine Welt wenigstens lebendig und ich wette mein Leben drauf, dass du dir viel schlimmere Dinge geleistet hast." faucht sie wütend über diese Zurechtweisung. Nur weil er der Bruder von Tristian war, kam er auf die Idee ihr Vorschreibungen zu machen. Tristian hatte sich dieses Recht verdient, da er sie aufgenommen und ihr ein Zuhause gegeben hatte, aber Diames ganz klar nicht. Sie packte ihre Tasche über ihre Schulter und streichelte ganz zärtlich kurz über den Baum an dem sie geschlafen hatte. Das beruhigte sie.

"Wir können zurück und meinen Vater über meinen Fehler informieren. Es zu verheimlichten wäre Lügen und das sollten wir nicht." sagte sie "Bevor ich nach Hause gehe, werde ich aber nochmal die Figuren kontrollieren. Seit 10 Jahren tue ich das täglich und ich werde nicht an dem Tag aufhören an dem ihr endlich alle aufwachte. Die Runde dauert knappe 15 Minuten. Such es dir aus. Du kannst mitkommen oder alleine meinen Vater informieren" mit diesen Worten schmiss sie sich ihren Bogen über die Schulter und geht an ihm vorbei.

(Sry, hat ein bisschen gedauert. Wenn Diames unbedingt im Dorf sein will, dann hätte er ihr nicht folgen sollen :p)
 
Diames

Diames ließ seine Hand sinken, als Ava sich ohne seine Hilfe erhob. Natürlich hatte er sie mit seinen Worten verletzt. Er hatte zwar gedacht, sie bei ihrem Stolz zu packen, doch stattdessen war es nur der Trotz. Schade. Aber was hatte er sich erwartet? Er kannte die Elfe doch gar nicht und sie war nicht Natascha. Sie sah ihr so ähnlich, dass er das in diesem Moment vergessen hatte. Wie blöd konnte er eigentlich sein? Deswegen war er nicht gut in solchen Sachen und hielt sich lieber zurück. Nicht dass ihm Leid täte was er gesagt hatte, dazu stand er, doch er hätte ihr auch nicht gleich eine Standpauke halten müssen. Irgendetwas war wohl mit ihm durchgegangen. Zu Anfangs hatte er ihr doch noch zu verstehen gegeben, dass er ihr Handeln verstehen würde. Doch irgendwann hatte sich wohl sein Kriegerherz gemeldet und nur noch die Gefahren gesehen, die hier im und durch den Wald lauern konnten.

Als Ava ihm auf gleicher Augenhöhe stand und ihm direkt in die Augen sah, fühlte er ganz deutlich ihren Schmerz und die Enttäuschung über seine Worte und sein Handeln. Den Kommentar über sein Dasein als Stein ignorierte er. Was sollte er auf sowas antworten... "Ich war unvernünftig und habe bereits bitter dafür bezahlt" antwortete er ihr, ging aber nicht weiter darauf ein. Ava wirkte nicht so, als würde sie jetzt ernsthaft an ein Gespräch interessiert sein. Als sie ihm sagte, dass sie noch eine Runde im versteinerten Wald machen wollte, nickte Diames. Er würde sie begleiten, deswegen sah er sich noch einmal kurz um, dann folgte er ihr und dem Schneetiger.

Als sie einige Schritte gegangen waren, verringerte Diames schließlich den Abstand zwischen Ava und sich und ging neben der Elfe her. "Ava," begann er und sah sie an. "Es tut mir leid, dass ich dich mit meinen Worten verletzt habe" entschuldigte er sich schließlich und schenkte ihr ein versöhnliches Lächeln. "Ich möchte, dass du weißt, dass ich dich durchaus auch verstehe." sagte er und blickte von Ava in die Richtung in der der versteinerte Wald begann, sie waren noch einige Meter davon entfernt. "Ich hätte nicht ganz so heftig reagieren sollen. Ich..." Diames zögerte. Er mocht es nicht seine Gefühle allzu breit zu treten, oft genug war er in seiner Vergangenheit damit eingefahren und von dem abgesehen war er es auch nicht mehr gewohnt offen zu sprechen. Vielleicht etwas was er mit Ava gemeinsam hatte? "Ich habe nur genug davon, meine Familie andauernd zu verlieren und sie in Gefahr zu sehen." meinte er und blickte zu Boden. Was hatte Tristan der Elfe über das Elfendorf in dem sie gelebt hatten erzählt?

"Und du gehörst zu meiner Familie. Bedingungslos. Auch wenn wir uns erst seit heute kennen." sagte er und hoffte sie würde ihm nochmal eine Chance geben.
 
kommt mit Mahina vom versteinerten Wald

Khilana

Die Nymphe biss ein weiteres Mal in die Frucht, die Mahina mit ihr geteilt hatte. Sie genoss jeden einzelnen Bissen und störte sich im Gegensatz zu ihrer Freundin wenig daran, dass ihre Hände vor Fruchtsaft klebten.
Hier draußen fühlte sie sich besser, nicht mehr ganz so schwach. Eine unbeschreibliche Energie ging von dem Baum, in der Mitte dieses versteinerten Waldes aus. Ob nur sie diese wahr nahm, oder auch die anderen Bewohner? Khilana lehnte sich gegen den Baumstamm und wand sich wieder Mahina zu. Auch wenn sie sich momentan wenig verbunden zu den anderen und der Stadt fühlte, so wollte sie doch wissen was genau geschehen war.

Sie konnte ihre Gedanken nicht ganz sammeln, denn sie merkte schnell, wie die Energie des seltsamen Baumes, ihr wieder neue Kraft gab. Wie konnte sie nur einen Moment glauben, dass sie hier ohne einen Wald überleben könnte? Hatte sie vergessen wo ihre Wurzel waren?
In der Nymphe regte sich das drängende Bedürfnis eine Weile in aller Ruhe die Wirkung dieses Baumes zu genießen. Es würde ihr sicherlich gut tun, sich in einer natürlichen Form ihrer Lebensquelle auszuruhen und hier fühlte sie sich das erste Mal bereit dazu.
Doch dann blickte sie in die Augen ihrer Freundin. Mahinas Blick war mit Sorgen hinterlegt und auch wenn sie es nicht aussprach fühlte Khilana, dass die Hexe jemanden zum reden brauchte.

Khilana zwang sich zur Konzentration und nickte lächelnd als Mahina vorschlug ein bisschen zu laufen. Sie konnte später noch einmal hier her zurück kommen. Dann, wenn sie sich sicher war, dass auch ihre Freundin einen Platz zum ausruhen gefunden hatte.
Während die beiden langsam den steinigen Pfad entlang liefen hörte Khilana aufmerksam den Worten Mahinas zu. Sie versuchte zu folgen und nickte als Mahina Azucena und Zaron erwähnte. Zwei Namen, die ihr nicht gerade in guter Erinnerung geblieben sind. Die Worte über seinen Sohn, ließen in ihr wieder einige Fragen aufsteigen, aber diese schluckte sie fürs erste herunter. Sie hatte sicherlich später noch genug Zeit all ihre Antworten zu bekommen.

Die beiden Freundinnen liefen weiter, während Khilana nicht merkte, dass sie überwiegend die Richtung angab. Es war, als wüsste sie genau wohin sie laufen sollte, auch wenn in dieser neuen alten Welt alles fremd für sie war.
Die Nymphe blieb für einen kurzen Moment stehen und blickte Mahina in die Augen, bevor sie weiterlief. „Du kannst mir alles sagen,“ versicherte sie ihrerFreundin und griff nach ihrer Hand. „Es kann nichts so schlimm sein, als...“ Khilana wollte gerade erwähnen, wie wenig verbunden sie sich mit den Bewohnern Adormideras fühlte, doch ihre Gedanken drangen nicht bis zu ihrem Mund, denn in diesem Moment berührten ihre Füße den Waldboden und ein leichtes angenehmes Kribbeln breitete sich in ihrem Körper aus.

Khilana konnte es nicht fassen. Hatte man ihr nicht gesagt, dass alles in dieser Welt versteinert war? Hier stand sie nun, in einem Wald. Es war als würde jeder Baum, jeder kleine Grashalm ihren Namen rufen. Sie fühlte sich mehr zu Hause als in jedem Moment seit dem sie aus der Versteinerung erwacht war. Khilana schloss die Augen und atmete mehrere Mal tief durch.
Erst jetzt kam ihr Mahina wieder in den Sinn und sie schaute sie entschuldigend an. „Es tut mir leid,“ stammelte sie immer noch ungläubig, dass sie wirklich in einem Wald stand. „ich wusste nur nicht, dass es hier...“ sie stockte kurz um sich ein weiteres Mal umzuschauen. „...sie haben mir nichts von einem Wald erzählt.“
 
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Mahina

Mahina war für einen Moment selbst ganz erstaunt über den lebenden Wald und ließ sich durch ihn von ihrer Beichte ablenken. Alle hatten gesagt, dass es nichts ausser der Stadt und dem versteinerten Wald mehr gab. Und jetzt tut sich ihr hier das prachtvollste Grün auf und Bäume streckten ihre saftigen Blätter nach ihr aus um sie in den Wald einzuladen. Neben Khilana schritt sie weiter auf den moosbedeckten Wald und drehte sich in Richtung des versteinerten Waldes um, ehe sie sich wieder dem Wald zu wandte. "Er muß neu sein..." meinte sie mehr zu sich selbst. Ihre Finger glitten über die Rinde eines Baumes und sie blickte hoch in seine Krone. Vögel zwitscherten und sie glaubte auch das Rascheln eines Busches zu hören. Vermutlich weil sich darin etwas versteckt hatte.

Lächelnd sah sie zu Khilana und obwohl es finster war, glaubte sie erkennen zu können, wie wieder Farbe in der blassen Haut der Nymphe erschien. Sie hatte die Augen geschlossen und war wohl ganz bei sich und dem Wald und so wollte Mahina sie nicht stören. Leise ging sie ein paar Schritte von der Nymphe weg zu einem Baum und lehnte sich an den warmen Stamm. Doch je länger sie der Nymphe zu sah, desto mehr kam ihr wieder das Geständnis in den Sinn. Als wäre ihr bei diesem Gedanken kalt geworden, griff Mahina nervös zu ihrem linken Oberarm und rieb ihn mit ihrer Hand warm. Doch als Khilana zu ihr sah, ließ sie ihre Hand wieder fallen. Sie versuchte ein Lächeln aufzusetzen, was ihr auch gelang, als sie das glückliche Gesicht ihrer Freundin sah.

"Vielleicht wissen die anderen noch gar nichts von dem Wald" mutmaßte Mahina und überlegte kurz, ob sie lieber zurück gehen sollten um den anderen bescheid zu geben. Doch sie haderte mit dem Gedanken. Sie wollte nicht zurück. Zumindest noch nicht. Sie mußte zuerst Khilana alles erzählen, ehe ihre beste Freundin die Blicke der anderen bemerken würden, die Mahina bestimmt empfangen würde, sobald sie unter deren Augen trat. Mahina seufzte lautlos und stieß sich vom Baum ab um zu Khilana zu gehen. Es fiel Mahina nicht leicht noch einmal den Mut aufzubringen, doch sie dachte an die Worte von Khilana, die sie vorhin noch gesprochen hatte. Ihr würde sie alles anvertrauen können.... Mahina fragte sich, ob sie das nachher auch noch sagen würde, aber es blieb ihr ja schließlich nichts anderes übrig. Jede weitere Minute die sie zögerte, würde es nur weiter rausschieben und eigentlich wollte sie es schon längst hinter sich haben.

Als Khilana sie fragend ansah, wußte Mahina dass die Nymphe ihre sorgenvollen Blicke bemerkt hatte, die sie daran erinnerten dass Mahina gerade eben noch etwas wichtiges sagen wollte. Mahina seufzte noch einmal, diesmal unüberhörbar und ließ sich schließlich auf einer großen geschwungenen Wurzel nieder, die wie eine Bank inmitten des Grüns vom Boden heraus stand und wenige Meter weiter rechts wieder im Boden versank. Mahina sah Khilana an und fragte sich, ob die Wurzel vorher schon da war, oder ob die Nymphe sie erschaffen hatte, jedenfalls nutzte sie die Sitzgelegenheit und legte ihre Hände in den Schoß. "Ich weiß nicht, wie ich beginnen soll... " sagte sie mit mutloser Stimme und senkte dabei ihren Kopf.

"Ich habe etwas getan, was für so manchen Stadtbewohner unverständlich ist. Und eine sehr lange Zeit, hab ich es selbst nicht verstanden warum ich so gehandelt habe." begann sie mysteriös und rieb ihre Finger an einander. Für einen Moment war sie still, doch dann brach sie das Schweigen. "Ich habe Zaron das Leben gerettet." sie lächelte sarkastisch über ihre Worte. Wenn man nicht wußte, wer Zaron war, würde man sicherlich nicht verstehen können, weshalb das etwas schlechtes sein sollte. Sie hatte das Leben eines Wesens gerettet, das wäre doch eigentlich mehr als nur eine gute Tat. Aber Khilana kannte Zaron und sie würde wissen, weshalb es Mahina schwer fiel darüber zu reden. "Ich glaube, ich sollte dir von Anfang an alles erzählen...."

"Es passierte einige Wochen vor dem Zusammenbruch der Welt" begann Mahina und hob nun wieder den Kopf um Khilanas Reaktion auf ihre Worte zu beobachten. "Ich war alleine im Wald unterwegs, ich wollte mir über ein paar Dinge ein paar Gedanken machen, als ich zum Pappaloona Moor kam. Zaron kämpfte mit etwas Unsichtbarem und wurde schwer verletzt. Ryan sein Freund war bei ihm und konnte ihm aber nicht helfen. Aus meinem Versteck heraus sah ich mit an, wie Zaron im Sterben lag. Ich habe gesehen, wie er seine letzten Atemzüge nahm und hätte ihn einfach sterben lassen können. Ich hätte ihn vielleicht sogar selbst den letzten Schlag verpassen können." Ob sie es dann mit Ryan hätte aufnehmen können wußte sie nicht. "Aber ich konnte nicht. Bevor ich wußte, was ich tat kam ich von meinem Versteck hervor und bin auf Zaron zugegangen. Ich gab ihm Kräuter, die ihn am Leben erhielten. Habe ihm Kraft geschenkt und dann..." Mahina verzog ihre Lippen leicht, es war kein gutes Gefühl zu bekennen, dass sie den Magier samt seinem Helfer inmitten die Stadt teleportiert hatte. ".... ich mußte irgendwo mit ihm hin, ich konnte ihn nicht zuerst am Leben erhalten und ihn dann erst recht irgendwo liegen lassen. Mir blieb nichts anderes übrig, als.... als... ihn in die Stadt zu bringen" murmelte sie beinahe. "Ich habe ihn versteckt. Habe ihn in ein unbewohntes Häuschen hinter dem La Illusion einquartiert und hatte ihn dort Tag um Tag gesund gepflegt."

Mahina sah der Nymphe ins Gesicht und fragte sich, ob sie sich daran erinnerte, wie geistig abwesend Mahina in dieser Zeit war, wenn sie sich getroffen hatten. "Ich habe niemanden davon etwas gesagt. Nicht einmal dir. Ich wußte nicht, wie ich es jemanden hätte erklären sollen." erklärte sie hilflos und zuckte mit den Schultern. "Zaron wurde gesund und je mehr er sich erholte, desto länger habe ich mich mit ihm unterhalten. Er hat mir erzählt, was ihn im Moor beinahe getötet hätte und was geschehen wäre, wenn er den Kampf nicht auf sich genommen hätte" Mahina stieß ein eigenartiges Lachen aus. "Nunja, so ganz erfolgreich war er dabei trotz allem nicht,... aber das erklär ich später" meinte sie. "Ich habe mit ihm auch über das Dorf geredet, das er zerstört hat, in welche missliche Lage er uns gebracht hatte und ich glaube sowas wie Verständnis für uns in seinen Augen gesehen zu haben." Nein, Reue war es nicht, auch wenn Mahina lieber dieses Wort gebraucht hätte, um Zaron ein bisschen milder da stehen zu lassen. Aber das würde nicht der Wahrheit entsprechen. Er hatte Verständnis, mehr aber auch nicht. "Er hat mir erzählt, was in ihm damals vorging. Er hatte gedacht seine Kinder verloren zu haben. Soraya und Vajelandros. Vajelandros hatte Soraya angegriffen, sie beinahe zu Tode gebissen und Vajelandros wurde daraufhin von Tristan getötet."

Mahina war sich nicht sicher ob Khilana genau wußte, wer Vajelandros überhaupt war. War sie zu diesem Zeitpunkt schon da gewesen? "Zaron war so wütend, er wollte Rache für den Tod seines Sohnes und verspürte unbändigen Schmerz über den Verlust seiner Tochter..." erklärte sie. "Ich heiße es nicht gut, was er uns angetan hat, aber ich habe gelernt ihm zu verzeihen und schließlich haben wir ja durch den Verlust unseres Dorfes unsere neue Stadt gefunden." meinte sie, auch wenn das ein schwaches Argument war. Mahina war einen Moment still, dann kam sie wieder auf den Kampf zu sprechen, den Zaron mit dem unsichtbaren Wesen geführt hatte. "Zaron hat eine ganz besondere Blume im Moor gefunden, als er dort nach Kräuter für Azucena gesucht hatte - sie war krank - diese Blume war aber keine Blume, sondern eine Bewahrerin. Die Bewahrerin hieß Samatōla und sie hatte die Aufgabe einen schrecklichen Dämon, vielleicht sogar den schrecklichsten Dämon aller Zeiten gefangen zu halten. Aber dieser Dämon hatte es geschafft, seinem Gefängnis zu entkommen und Samatōla die Kraft zu rauben" sagte Mahina und holte kurz Luft.

"Zaron erkannte Samatōla und das, was sie gefangen hielt und versuchte die Katastrophe abzuhalten, denn wäre der Dämon entwichen, so hätte es unser aller Tod bedeutet. Zaron hatte das Gefängnis eingefroren und der Dämon hatte sich dagegen gewehrt. Es hatte alle Kraft von Zaron gekostet und wie sich am Ende herausgestellt hatte, hatte er ihn nur temporär besiegt. Als ich Zaron wegteleportierte hatte, hatte Zaron noch die Blume abgerissen, aber der Dämon muß doch irgendwie freigekommen sein und das wurde uns einige Tage später klar." erklärte sie "An dem Tag, als die Erde zu beben begann und die Welt zusammenbrach. Ich habe Zaron zu Azucena gebracht um sie in die Stadt zu holen,...." Mahina wurde leiser als diese Erinnerungen sie einholten. "Aber für Azucena kam jede Hilfe zu spät. Sie gebar noch ihre und Zarons Tochter Sofie, dann starb sie. Zaron hatte noch Corax geholt und wir hatten versucht zurück in die Stadt zu kommen.... aber alles was wir geschafft haben war Corax und seine frisch geborene Schwester zu Ryan in die Stadt zu schicken. Zaron und ich sind dann versteinert."

Mahina ließ ihre Schultern hängen und auch ihren Kopf. Vereinzelte Tränen liefen über ihre Wangen und unbeholfen wischte sie sie weg. Fragen drängten sich in ihr auf, die sie schon seit sie aus der Versteinerung erwachte, versuchte zu verdrängen. Was wäre mit der Welt geschehen, hätte sie die Adormidera von Anfang an eingeweiht? Was wenn sie den anderen von diesem Dämon erzählt hätte? Vielleicht wäre alles anders gekommen, vielleicht hätten sie gemeinsam gegen den Dämon ankämpfen können. Vielleicht war es ihre Schuld, dass allen die Welt genommen wurde, dass soviele gestorben waren. Wenn sie nur etwas gesagt hätte! Wenn sie nur.... Mahina stand auf, unfähig ruhig sitzen zu bleiben mit dem Gefühl die Schuld für alles zu tragen.

"Es ist meine Schuld, dass die Welt zusammengebrochen ist!" sagte sie dann, als sie diese Erkenntnis - wahr oder falsch - schließlich traf. "Ich trage die Verantwortung dafür, dass ich zu niemanden etwas gesagt habe! Ich habe die Geschichte von Samatōla und dem Dämon verschwiegen! Vielleicht hätten wir gemeinsam den Dämon suchen und zerstören können, bevor er die Welt zerstörte!" Aufgeregt ging sie hin und her und verstrickte sich immer mehr in ihre Selbstvorwürfe, bis sie schließlich ihre Arme um sich selbst warf und sich in tiefem Schluchzen hin und her wiegte. "Ich habe diesen schrecklichen Fehler begangen!"

(hm, vielleicht hab ich jetzt ein bissl zu dick aufgetragen :D Aber vielleicht kann Khilana sie irgendwie ein bisschen beruhigen :D)
 
Khilana


Ein Wald, ein lebendiger, herrlich duftender Wald erstreckte sich vor der Nymphe und sie spürte wie ihre Lebensenergie langsam wieder zu ihr zurück kam. Sie hatte gezweifelt, ob sie in dieser Welt richtig war und kämpfte seit ihrem Erwachen mit dem Gedanken, dass es wohl besser sei, sie wäre nie wirklich erwacht, doch dieser Wald gab ihr einen Lebensraum, ein zu Hause. Es würde alles besser werden, davon war sie nun überzeugt.

Als sie ihre Augen wieder öffnete, blickte sich die Nymphe um. Es war immer noch dunkel, was ihr weiterhin zu schaffen machte, doch sie gewöhnte sich langsam daran und konnte so mehr und mehr von ihrer Umgebung wahrnehmen. Ein Busch in der nähe raschelte und Khilana traute ihren Augen kaum, als ihr kleiner Begleiter miauend aus dem Dickicht kam.
Ein lächeln umspielte ihre Lippen, als sie die Gedanken des kleinen Kätzchens in ihren Kopf hörte. Es war genauso verwirrt wie die Nymphe selbst und schmiegte sich nun, glücklich Khilana wieder gefunden zu haben, an ihre Beine.

Khilanas Aufmerksamkeit galt nun wieder ganz Mahina, die ihr unbedingt etwas sagen wollte. Die Nymphe machte sich große Sorgen und fragte sich, was die Hexe so sehr belastete, dass sie noch nicht einmal mit ihr darüber sprechen konnte. Sie hatte die Beziehung zu ihrer einzigen guten Freundin in dieser Welt, immer als sehr offen und besonders empfunden und wusste, dass etwas großes auf Mahinas Herzen liegen musste, wenn ihr die Worte so schwer fielen.

Sie musste sich nicht groß darauf konzentrieren, der Wald erkannte ihre Gedanken wie von selbst und gleich neben der Nymphe bot ein Baum seine Wurzel als Sitzgelegenheit für die beiden an.
Khilana war froh darüber, dass Mahina diese annahm und setzte sich gleich naben ihre Freundin, welche sie mit gespanntem Blick ansah.
„Du kannst mir vertrauen.“ meinte sie nochmals leise, als sie merkte, wie Mahina mit den Worten kämpfte und nickte, dann sanft als diese vorschlug alles von vorne zu berichten.

Khilana hörte der Hexe aufmerksam zu, während sie die Geschichte erzählte über das was mit ihr und Zaron vor dem Zusammenbruch der Welt geschehen war. Die kleine Katze rollte sich leise schnurrend auf Khilanas Schoß zusammen und die Nymphe strich mit einer Hand beruhigend über ihr Fell.
Als Mahina davon erzählte, dass sie Zaron ohne das wissen aller in der Stadt untergebracht hatte, biss sich Khilana auf die Unterlippe. Sie wusste nicht was genau sie an der Erzählung eigentlich störte, doch je mehr sie von Mahina hörte, war ihr klar, dass es eher das fehlende Vertrauen ihrer Freundin war, als ihre eigentliche Tat.

Ja, Zaron hatte schlimmes angerichtet, er hatte Wesen getötet und sie alle um ihr Heim gebracht. Doch Khilana wurde schnell klar, dass sie in dieser Situation nicht anders gehandelt hätte. Man lässt niemanden sterben, wenn man die Möglichkeit hat ihn zu retten. Der Kampf war zu Ende und so viele sich auch Zarons Tod wünschten, war es doch nicht richtig ihn einfach sterben zu lassen.
Khilana erinnerte sich an viele Wesen denen sie auf ihrer langen Reise durch ihre Welt begegnet war. Auch sie hatte der ein oder anderen zwilichten Gestalt geholfen, oder deren Hilfe annehmen müssen und so fühlte sie mit Mahina, die beteuerte, dass sie Zaron nicht einfach hatte sterben lassen können.

Als die ersten Tränen über das Gesicht ihrer Freundin liefen, legte Khilana ihre Hand auf Mahinas und drückte diese sanft. Das Ende ihrer Geschichte, hätte auch der Nymphe fast Tränen in die Augen gerufen, doch sie versuchte stark zu bleiben.
Die letzten Worte der Hexe machten Khilana aber schließlich wütend. Wie konnte Mahina wirklich glauben, dass sie an allem Schuld hatte? Was hatten die anderen zu ihr gesagt, dass sie so schlecht von sich dachte? Khilana schüttelte vehement den Kopf. „Jetzt hör mir mal genau zu.“ sagte sie leise aber bestimmt. „Es gehört mehr Stärke dazu einem Feind in Not zu helfen, als ihn zu besiegen. Und ich an deiner Stelle hätte wohl möglich nicht viel anders gehandelt.“

Sie atmete einmal tief ein und wieder aus und schaute danach Mahina aufmunternd in die Augen. „Du kannst doch nicht ernsthaft glauben, dass du an dieser Katastrophe Schuld hast? Niemand konnte diesen Dämon besiegen nicht einmal die Hüterinnen. Du wusstest nicht, dass der Dämon noch lebte und du hast das Leben zweier kleiner Kinder gerettet.“
Die Nymphe pausierte für einen Moment und ließ die Worte einsinken.
„Dieser Dämon war zu stark für jeden von uns. Es ist nicht deine Schuld, du hättest nicht anders reagieren können. Zeig mir den, der dich für diese Sache verantwortlich macht und ich sage ihm klar und deutlich meine Meinung.“
 
Mahina

Als der Gedanke ihr Herz umfasste und sie das Gefühl hatte, nicht mehr atmen zu können, stand Mahina auf und ging hin und her, wobei unter ihren Füßen Zweige knackten und kleine Kieselsteine hin und her sprangen. Blätter von Büschen raschelten, als sie an ihnen vorbeistrich, doch Mahina nahm all diese Geräusche nicht wahr. Sie hatte schon Mühe die Worte von Khilana zu hören und sich nicht ihrem Selbstmitleid gänzlich hinzugeben. So blickte sie auf, als Khilana sie ansprach, und blieb dann schließlich vor ihr stehen. Ihr Blick fiel auf das Kätzchen in Khilanas Schoß, starrte es aber schließlich nur an, während sie den Worten der Nymphe lauschte.

Ihr Blick huschte zu Khilana, als diese sie fragte, ob sie ernsthaft glaubte, an der Katastrophe Schuld zu sein und wenn sie auf ihr Herz horchte, dann würde sie am liebsten mit dem Kopf heftig nicken. Doch ihr Verstand bestätigte die Worte von Khilana und natürlich hatte sie damit recht. Mahina glaubte nicht dass sie dem Dämon alleine gegenüber stehen hätte können, egal mit wievielen Stadtbewohnern an ihrer Seite. Aber sie hätten die Hüterinnen vielleicht unterstützen können, oder zumindest rechtzeitig informieren.
Sie hätten alle mithelfen können und wären zumindst nicht von alldem überrascht worden. Sie hatte den anderen die Möglichkeit genommen, an der Seite der Hüterinnen zu kämpfen, egal wie es ausgegangen wäre. Vielleicht hätte zumindest niemand versteinert werden müssen, weil sie Vorkehrungen hätten treffen können! Doch diese Gedanken behielt sie nun für sich. So gern sie Khilana hatte und soviel ihr auch ihre Meinung wert war, sie konnte sich keine Absolution von der Nymphe holen. Die Schuldgefühle würden weiterhin in ihrem Herzen leben, auch wenn Mahina einsah, dass der Dämon so oder so ihnen die Welt genommen hätte.

Mahina ließ sich niedergeschlagen wieder neben Khilana auf der Wurzel nieder. "Der Dämon war zu stark... du hast recht... dennoch wäre es meine Pflicht gewesen alle einzuweihen. Vorallem hätte ich mich dir anvertrauen sollen. Und zwar noch am selben Tag, als ich Zaron in die Stadt gebracht hatte." Mahina sah von ihren Händen hoch und Khilana in die Augen. "Es tut mir leid Khilana" sagte sie und eine einzelne Träne lief ihr noch über die Wange, die sie mit ihren Fingerspitzen wegstrich.

"Niemand hat mich bis jetzt für alles verantwortlich gemacht und ich bin mir sicher, dass es auch niemand tun würde. Allerdings kennt niemand ausser dir die ganze Wahrheit. Nur Tristan, Soraya und Zarons Kindern wissen, dass ich Zaron schwerverletzt im Moor gefunden und ihn gepflegt habe. Selbst sie kennen nicht alle Einzelheiten und ich bin mir nicht sicher, ob ich es nochmal übers Herz bringe, alle einzuweihen." meinte sie beklommen. "Tristan möchte heute morgen eine Stadtversammlung einberufen um dann über alles zu reden." sagte sie und spürte, wie ein neuer Kloß in ihrem Hals zu wachsen begann. "Khilana, ich... ich habe Angst vor den Worten und Blicken der anderen, wenn sie hören was ich getan habe. Oder besser gesagt, was ich nicht getan habe"

Mahina wußte, dass sie da durch mußte. Sie mußte stark sein und sie würde auch jede Frage beantworten, die man ihr stellen würde, aber sie fühlte sich nicht wohl dabei. Augenblicklich mußte sie an Tristans Blicke denken, die er ihr während den Erzählungen ihr zu geworfen hatte. Sie konnte sie nicht einordnen, es lag keine Freundlichkeit darin, aber auch keine konkrete Feindseeligkeit. Veilleicht spielte ihr schlechtes Gewissen aber auch was vor und sie hatte zuviel hineininterpretiert.
 
Zane

Zane wusste nicht wie lange er alleine im Wald herum lief, doch plötzlich stand er an einer Stelle die nicht so karg und düster aussah. Hier blühte der Wald in seiner vollen Pracht. Selbst Tiere schienen hier Zuflucht gefunden zu haben. Zane atmete die frische Luft tief ein und lies sich schließlich auf den Boden sinken.
Er tastete mit seiner Hand die Hosentasche ab um sicher zu gehen ob die neuen Runen, die er am Stadttor gefunden hatte, noch da waren. Inzwischen besaß er wieder 5 Stück. Die letzten verschwanden, und dafür erschien ein Gürtel um seine Hüfte wo Dolche befestigt waren. Zane wusste zwar bis jetzt noch nicht was er genau damit anstellen solle, aber er wird es noch früh genug heraus finden.

Der bemooste Boden war weich und die Gegend verströmte eine beruhigende Aura. Zane konnte es noch immer nicht fassen, das Astaroth es geschafft hatte hervor zu kommen. Er musste ein großes Chaos angerichtet haben. Zane selbst hatte nicht viel mit bekommen. Immer wieder tauchten ein paar Erinnerungsfetzen, von dem Dämon, vor seinem geistigen Auge auf. Sofort schüttelte sich Zane, in der Hoffnung die Gedanken schnell los zu werden. Der Angriff auf Corax und dann auch noch den auf Ethan. Dabei wollte Ethan ihn nur helfen und der Dämon lies in wie ein Spielzeug durch die Luft wirbeln.

In Gedanken umschloss Zane das Amulett in seiner Faust. Wenn es wirklich den Dämon unterdrücken sollte, so würde Astaroth für längere Zeit nicht zum Vorschein kommen. Aber was würde geschehen wenn das Amulett nicht mehr an seinem Körper ist? Würde der Dämon dann noch leichteres Spiel haben wieder die Oberhand zu gewinnen? Schließlich musste Zane sich gerade nicht anstrengen um den Dämon in schacht zu halten. Seufzend legte Zane sich auf den Rücken und starrte in den Himmel. Waren da Risse zu erkennen oder täuschte er sich nur? Weiter kam er mit den Gedanken nicht, denn Zane vernahm plötzlich Stimmen die immer näher kamen.

( Hoffe das passt alles so )
 
Ein leises kaum hörbares Rascheln war im Wald zu hören, ehe es wieder verstummte. Nichts rührte sich mehr, nichts mehr war zu hören. Nur die Stimmen von Khilana und Mahina, die in ihr Gespräch vertieft waren. Entstand eine Gesprächspause so rührte sich das Wesen, welches nun schon einige Zeit die beiden Frauen beobachtet hatte.

Ein wohliger Schauer der Aufregung durchfuhr den Wendigo der hinter einem Baum stand. Er malte sich auch wie sich seine Zähne in die beiden Frauen bissen. Der Speichel aus seinem Maul tropfte zu Boden während der Wendigo das Blut der Nymphe und der Hexe schon förmlich schmecken konnte.
Tief sog er den Geruch der beiden ein während sich sein Muskeln anspannten, langsam schob er sich hinter dem Baum hervor ehe er sich vom Waldboden abstieß und auf die beiden Frauen zulief. Seine langen behaarten Klauen streckte der Wendigo nach beiden Frauen aus, er wollte sie beide aufeinmal zu Boden reißen, sodass keine die Gelegenheit hatte zu fliehen.
 
Khilana

Khilana beobachtete ihre Freundin, wie sie vor ihr auf und ab ging. Sie versuchte sich zu überlegen, wie sie in der selben Situation reagiert hätte. Natürlich konnte sie das nicht genau wissen, aber die Nymphe war sich fast sicher, dass auch sie den Magier nicht einfach hätte sterben lassen.
Vielleicht war es genau dies, was die beiden Frauen zu solche guten Freunden machten, denn sie verhielten sich oft sehr ähnlich. Wenn Khilana mit sich selbst ehrlich war, dann war sie sich nicht sicher, ob sie jemandem davon erzählt hätte, wenn sie anstatt Mahina Zaron einen Unterschlupf gegeben hätte.

Als die Hexe sich wieder neben sie saß und um Verzeihung für ihr Schweigen bat, legte Khilana ihr die Hand auf die Schulter. „Wenn ich ganz ehrlich bin, dann ist dies die Sache, die mich am meisten stört.“ meinte sie und lächelte Mahina zu, um ihr zu verstehen zu geben, dass sie nicht wirklich böse mit ihr war. „Ich hätte mir gewünscht, dass du es mir gesagt hättest. Schon deshalb, damit du nicht alleine mit dieser Last herum läufst. Aber ich verstehe deine Angst, ich weiß nicht wie ich reagiert hätte.“
Khilana hoffte sehr, dass ihre Worte das ausdrückten was sie empfand, nämlich die größte Empathie für ihre Freundin.

Als Mahina erklärte, dass noch nicht viele von der Geschichte wussten, aber Tristan eine Stadtversammlung einberufen wollte, fragte sich die Nymphe, ob sie diesen Entschluss für richtig hielt. Natürlich hatte die Hexe Angst vor dieser Versammlung. Sie wusste was Zaron den Bewohnern der Stadt angetan hatte und sicherlich würde nicht jeder Khilanas Gedanken teilen.
„Was ist mit Zarons Kindern, sie müssen dir doch dankbar sein, oder?“ stellte die Nymphe die erste Frage die ihr in den Sinn kam. Khilana wollte ihrer Freundin irgendwie Hoffnungen machen, es würden sich nicht alle gegen sie stellen, davon war die Nymphe überzeugt, aber die Angst vor Anfeindungen, konnte auch sie ihr nicht nehmen.

„Wir werden da gemeinsam durchgehen.“ sagte sie schließlich und griff noch einmal nach Mahinas Hand, um diese Aussage zu bestärken. „Ich lasse dich nicht alleine und du wirst sehen, dass alles wieder gut wird.“ Ihr Worte waren sicher optimistischer, als sie sich gerade fühlte. Sie wusste nicht was geschehen würde, wie die anderen Mahinas Taten aufnehmen würden, doch einem war sie sich sicher, sie würde nicht von ihrer Seite weichen.
„Was ist eigentlich mit Zaron?“ fragte sie schließlich, denn aus Mahinas Erzählungen ist ihr dies nicht ganz klar geworden. „Ist er noch versteinert?“

Während sie auf die Antwort ihrer Freundin wartete, wurde das Kätzchen auf ihrem Schoß plötzlich unruhig. Diese Unruhe stieg langsam auf die Nymphe über und sie fühlte sich plötzlich beobachtet. Erst jetzt merkte sie wie still es im Wald geworden war, eine ungewöhnliche Stille, die ihr hätte schon viel früher auffallen müssen.
Langsam blickte sie sich um, während sie versuchte das kleine Tier zu beruhigen indem sie ihm sanft über den Rücken strich. Doch es half nichts, denn die kleine schwarze Katze sprang plötzlich auf und verschwand in den Büschen.

Diese Reaktion, rief auch in Khilana einen spontanen Fluchtreflex aus. „Mahina wir sollten sofort gehen.“ sprach sie ihre Gefühle aus. Doch es war zu spät, in diesem Moment entdeckte sie den Wendigo, der sich in rasendem Tempo auf die beiden Frauen zubewegte.
„Pass auf.“ schrie sie entsetzt und stieß ihre Freundin von der Wurzel, kurz bevor das schreckliche Wesen sie erreichen konnte. Reflexartig schossen ihre Arme in die Höhe und mehrere Schlingpflanzen schlangen sich um die Arme und Beine des Wendigos.
Khilana merkte schnell, dass dies den Dämon nicht lange in Schacht halten würde. Ihre Kraft war immer noch nicht ganz zu ihr zurück gekehrt und des Weiteren war ihr Gegener viel stärker als Zane, den sie noch vor wenigen Stunden mit den gleichen Mitteln in Schacht gehalten hatte.

„Ich werde das nicht lange aufrecht erhalten können.“ rief sie ihrer Freundin zu und hoffte, dass diese schlau genug war sich so schnell wie möglich in Sicherheit zu bringen.
 
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Er konnte ihn schon schmecken den wohligen Geschmack des reinen und unschuldigen Blutes der Frauen. Er spürte schon die Wärme an seinen Klauen, von dem Blut das sich darauf ausbreiten würde.
So schnell wie möglich wollte der die Distanz zu den beiden Frauen überwinden doch jäh hielt er inne und sein starker Oberkörper taumelte kurz nach vorne, doch er fiel nicht. Ein überraschtes Grunzen entwich ihm und er schüttelte seine Beine, die sich jedoch nicht bewegten. Erst jetzt sah er die Wurzeln die sich um seine Beine und nun auch um seine Arme schlangen. Wütend sah er zu der Nymphe und schüttelte sich, er riss an den Wurzeln doch sie gaben ihn nicht frei.


Er rüttelte und riss nochmals daran doch nichts lockerte sich. Sein Blick wurde wütender und schlißlich verbiss er sich in der Wurzel an seiner rechten Hand. Seine scharfen Zähne bissen ein bis zwei Mal und schon war er frei. Wütend riss und biss er an der zweiten Wurzel an der Hand. Seine Bewegungen um frei zu kommen waren nicht koordiniert aber stark genug um sich aus den Wurzeln zu befreien. Denn je länger er brauchte um so mehr schien auch die stärke der Wurzel nachzlassen (hoffe das passt). Kaum war er befreit blieb er stehen und blickte zu Khilana die eindeutig die Übeltäterin gewesen war die ihn fangen wollte.

Kurz blieb er noch stehen und sah sie direkt aus seinen wütenden gelben Augen an, ehe er zum Sprung ansetzte um Khilana zu Boden zu stoßen, auf ihr zu Landen und sie zu beißen. Sie war die erste die daran glauben würde müssen.
 
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