Ethan
"Und drittens...." Ethan hielt ebenfalls seine Hand hoch und zeigte drei Finger, "bräuchte ich kein Glas um den Schnapps zu trinken" man mußte nicht lange nachdenken, was er damit meinte, denn er küsste bereits ihren Bauchnabel. Nachdem er sie umgedreht und ihren Rücken liebkost hatte, brachte er keine Gegenwehr mehr auf, als Enola sich von selbst wieder auf den Rücken drehte. Der Hexer erhob sich etwas und sah der Zauberin einen knisternden Moment lang in die Augen. Er erwiderte nichts, als sie ihm sagte dass sie nicht gerne wartete, sondern ließ sich bereitwillig zu ihr runter ziehen. Er genoß ihre Hände und ihre Berührungen, die plötzlich überall auf seinem Körper zu sein schienen und ihm wohlige Schauer durch Leib und Seele jagten. Nur ihre Lippen hatte er mit den seinen Gefangen und so vereinten sie sich küssend und ließen ihrer Lust freien Lauf.
Erschöpft, aber glücklich ließ sich Ethan neben Enola nieder und atmete schwer. Der warme Schweiß perlte auf seinem nackten Oberkörper und seine Muskeln begannen sich zu entspannen. Er war glücklich. Er hatte für einige Momente alles vergessen können, was heute geschehen war, der Streit mit seiner Tochter, Zarons Erscheinen, Zanes Austicken, alles war unwichtig geworden. Alles was zählte war die Frau in seinen Armen, mit der er diese wunderschönen Momente erleben konnte. Es war schon verrückt, sie vereinte alles was er je in einer Frau gesucht hatte, sie war wie eine Antwort auf all seine Fragen. Sie gab ihm den Sinn.... Ethans Augen klappten zu und mit einem Lächeln und dem Gedanken an Enola begann sein Brustkorb sich rythmisch zu heben und zu senken. Ein leises Schnarchen verkündete, dass der Hexer dabei war einzuschlafen, doch als Enola sagte, dass sie ihn liebte, öffnete er noch einmal seine Augen zu einem kleinen Spalt. Ethan drehte sich zu Enola und kuschelte sich an ihre Seite, dann gab er ihr einen müden Kuss auf die Wange und flüsterte ihr ebenfalls ein "ich liebe dich" ins Ohr.
Dann übermannte ihn aber die Müdigkeit und während der Hexer sein Gesicht in ihren Hals und in ihre Haare vergrub, schlief er schließlich glücklich ein.
Ethan wußte nicht was ihn weckte. Ob es der Druck auf seiner Blase war, oder die Kälte die er nun verspürte, nachdem sein erhitzter Körper wieder abgekühlt war. Jedenfalls war er jetzt wach und anstelle einer Decke, lag die Hand von Enola auf seiner Brust. Vorsichtig schob er ihre Hand zur Seite und erhob sich leise aus dem Bett. Er mußte mal und wollte Enola nicht aufwecken. Als er im Badezimmer verschwand, warf er zuerst einen Blick aus dem Fenster um die Sterne zu sehen. Das war die einzige Möglichkeit, sich irgendwie zeitlich zu orientieren. Sie sagten ihm, dass es noch mitten in der Nacht war und er besser zurück ins Bett gehen sollte, doch nachdem er im Badezimmer fertig war, bekam er Durst.
Also zog Ethan sich eine bequeme Hose über und verließ das Schlafzimmer in Richtung Küche. Er warf kurz einen Blick in Richtung Nyotas Zimmer, ging dann aber die Treppen nach unten und trank ein halbes Glas Wasser in einem Zug leer. Sein Blick fiel schließlich auf die Torte von Nyota und ein kindischer Gedanke kam ihm in den Sinn. Er wollte das Stück auf ihren Nachttisch stellen mit einer Kerze darin, die, sobald sie aufwachen und den Teller berühren würde entflammen sollte. Vielleicht würde sie dies als kleines Versöhnungsgeschenk milde stimmen. Als er schließich begeistert von der Idee war, hielt er eine Hand über die andere und in blauen Funken erschien eine kleine goldene Kerze, die er in ihr Tortenstück steckte. Dann sprach er noch beschwörerisch ein paar Zauberworte und zum Test berührte er den Teller. Die Kerze entflammte sofort und warf einen goldenen Schein ins Zimmer.
Er erlosch die Kerze und nahm sie von der Torte um damit in der Dunkelheit zu Nyotas Zimmer zu gelangen und sie nicht zu wecken, doch bevor er auch nur die Hand auf ihre Türklinke legen konnte, hörte er ein lautes kurzes Schnarchgeräusch. Ethan erstarrte in seiner Bewegung. Mit geweiteten Augen starrte er auf die Tür und seine Hand klebte an der Türklinke, an der er sich mittlerweile festhielt. Nyota schnarchte nicht. Sie hatte noch nie zumindest so laute Schnarchgeräusche gemacht! Ethan drückte die Türklinke nach unten und öffnete einen Spalt die Tür, doch als ein neues Schnarchen zu vernehmen war, schloß er gleich wieder die Tür. Er wollte das nicht sehen. Er wußte auch so schon wer diese Geräusche machte. Ethan fletschte die Zähne und zog seine Stirn in ärgerlichen Falten. "Dieser kleine Misthund...." murmelte er so leise, dass er es fast selbst nicht hören konnte.
Er ließ schließlich die Türklinke los und ging vor dem Zimmer auf und ab. Was sollte er tun? Sollte er den Werwolf am Schlafittchen packen und ihn unsanft vor die Tür setzen? Seiner Wut würde das jetzt gerade recht kommen. Nein, damit würde er gar nichts erreichen. Sie war zwanzig. Irgendwann mußte das ja passieren. - Nein mußte es nicht! Seine Tochter würde niemand anfassen! Nicht solange.... Ethan ging immer wieder zur Tür und wieder zurück, schließlich entschied er sich zurück ins Schlafzimmer zu gehen und dieses Problem nicht alleine durchzustehen.
"Enola!" sagte er, ohne sie zärtlicher, oder sanfter zu wecken. Dazu war er nicht in der Lage. "Enola. Nyota... Also Nyota..." begann er, als er sah, dass ihre Augenlider aufflatterten. "Thomas,... in ihrem Zimmer und Nyota..." stammelte er wütend und konnte es nicht fassen. Sein kleines Mädchen! Wenn Thomas sie zu irgendwas gezwungen... Seine beruhigende Stimme mahnte ihn zwar den Gedanken nicht fort zu setzen, da Thomas viel zu anständig dafür war, doch sein Zorn kochte immer noch so sehr, dass er diese Tatsache einfach gar nicht wahr haben wollte. "Wir sollten ihn rauswerfen. Sofort!" Wild entschlossen, wandte er sich wieder der Tür zu.
(Enola wird einen Zauber auf ihr Schlafzimmer legen, der alle geräusche lautlos macht, sodass Thomas nicht munter wird. nicht dass er Nyotas fehlen bemerkt
wär vielleicht nicht gut)