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[Charmed] - Save the last soul- Das Ende der Mächtigen Drei

ChrisHalliwell

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21 Mai 2005
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275
Ich habe es endlich geschafft meine Ideen zu ordnen und sie in einen einigermaßen vernünftigen Teil zu verfassen. Und auch wenn ich fast hundertprozentig weiß, dass ihr auf den nächsten Teil noch warten müsst (Kursarbeiten), poste ich ihn jetzt.
Aber vorher noch einige Informationen, die zum Verständnis beitragen könnten.
Die Story beginnt an einem Freitag Ende Januar. Paige ist Lehrerin an der Zauberschule und Leo ist der Direktor und noch immer ein Ältester.
Wyatt ist 17, Chris ist 16 und Palmyra ist 15.
Ich glaube das wärs. Den Rest seht ihr später! :D
Wie immer würde ich mich über viel FB freuen, positiv wie negativ! ;)


Kapitel I:

„Ihr wisst, dass ich nur ungern fahre, oder?“, sagte Piper und sah von Leo über Chris und Wyatt zu Palmyra, Phoebes tanzbegabte Tochter.
„Ja, Mom. Und du weißt, dass wir schon alt genug sind um die paar Tage alleine zu bleiben!“, erwiderte Watt bestimmt und sah seine Mutter mit schiefem Kopf an.
Leo und Piper standen im Vorzimmer, hinter ihnen die gepackten Koffer für ihren Tahiti-Urlaub, und waren kurz darauf abzureisen, doch im letzten Moment hatten Piper doch noch die Zweifel gepackt. Zwar hatte sie sich ungemein auf den Winterurlaub im Süden gefreut, doch als sie vor drei Wochen gebucht hatten, war sie davon ausgegangen, dass Phoebe und Paige hier sein würden.
Phoebe aber war kurzfristig vor vier Tagen als Betreuerin bei einer Klassenfahrt eingesprungen. James, ihr Mann, und Mrs Gonnavan sollten eigentlich mit einer zehnten Klasse aus der Zauberschule nach London reisen, aber Mrs Gonnavan wurde leider kurz vorher krank und deswegen hatten Phoebe und James die Klassenfahrt ebenfalls als Urlaub umfunktioniert, ohne zu bedenken, dass Piper und Leo in ihren wohlverdienten Urlaub fahren wollten.
So weit so gut. Auch wenn Piper da schon leichte Zweifel bekommen hatte, war noch immer Paige da. Doch gestern hatte ihr neuer Freund Nick, mit dem sie schon seit fast einem Jahr zusammen war einen Heiratsantrag gemacht, der unglücklicherweise, für Piper, mit einem Kurzurlaub in Paris verknüpft war. Die Überraschung wurde Piper durch einen kurzen Brief in der Küche mitgeteilt, als diese vom Einkaufen wieder kam. Das war gestern abend.
Jetzt würden Chris, Palmyra und Wyatt alleine zu Hause sein, wenn Leo und Piper wirklich fahren würden. Davon abgesehen, das weder Leo noch Phoebe noch Paige daran zweifelten dass die drei Teenager für zwei Tage auf sich alleine aufpassen konnten, bis Phoebe am Montag und Paige am Dienstag wieder kam, hatten sie Piper nur schwer zum Kofferpacken überreden können. Jetzt stand der Abschied bevor und Piper war drauf und dran alles abzusagen.
„Nur weil die Dämonen beschlossen haben uns in den letzten Wochen nicht in die Quere zu kommen bedeutet das noch lange nicht, dass sie, genau jetzt wo ihr alleine seid, angreifen werden! Im Gegenteil, in der Regel ist das nur die Ruhe vor dem Sturm!“, machte sie weiter, immer nach Gründen suchend um doch hier zu bleiben.
„Piper, Wyatt wird bald achtzehn, Chris ist sechzehn und Palmyra wird ebenfalls bald sechzehn. Sie sind mit Dämonen aufgewachsen, meinst du nicht so langsam ist deine Sorge übertrieben, dass du noch immer meinst, sie könnten sich nicht zur Wehr setzen?“
Piper wusste darauf nichts mehr zu antworten. Natürlich war sie sich bewusst, dass ihre Reaktion total übertrieben war, aber irgendetwas sagte ihr, dass sie und Leo besser zu Hause blieben. Wahrscheinlich hatten ihr mehr als zwanzig Jahre Hexendasein etwas verliehen, dass am ehesten mit Phoebes Kraft der Visionen zu vergleichen war. Ein siebter Sinn, der sie davor warnte. Aber die anderen schienen nicht im Geringsten etwas dergleichen zu spüren und zu sehen. Also gab Piper sich geschlagen und sprach nur noch eine Bitte aus: „Na gut, na gut! Aber ihr müsst mir versprechen, dass ihr zusammen bleibt. Bis Phoebe wieder da ist!“ Sie bedachte vor allem Chris mit einem ernsten Blick.
„Aber Mom! Dan und -“, fing Chris an zu protestieren, doch Wyatt boxte ihn in die Seite und er verstummte mit den Worten. „Natürlich bleiben wir hier!“
„Wir müssen Piper!“, forderte Leo seine Frau auf, selbst wenn es mit dem kosmischen Taxi zeitlich unkompliziert war, hatten sie eine Zeit angegeben bekommen, wann sie im Hotel sein mussten. Außerdem würde Piper nur noch mehr Gründe suchen, auch wenn sie sich auf den Urlaub freute.
Piper verabschiedete sich erst von Wyatt, dann von Chris und zuletzt von ihrer Nichte.
„Pass mir gut auf die zwei auf, ja?“ Palmyra's schmaler Mund verzog sich zu einem ihrer bezaubernden Lächeln und antwortete: „Immer doch! Viel Spaß auf Tahiti!“
„Und wenn irgendetwas ist könnt ihr mich oder Paige jederzeit rufen oder im Notfall auch in die Zauberschule!“, sagte Leo noch nachdem auch er sich verabschiedet hatte und bevor er sich mit Piper wegorbte.
„Verdammt, das hat weh getan!“, sagte Chris und sah seinen Bruder wütend an. Ihre Lächeln, dass sie scheinheilig die ganze Verabschiedung über aufgesetzt hatten war verschwunden.
„Du hättest beinahe alles vermasselt! Es war doch klar, dass Mom uns auffordert hier zu bleiben, was regst du dich so darüber auf?“, erwiderte Wyatt mit verschränkten Armen. „Meinst du wirklich, dass ich das ganze Wochenende hier bleibe?“
„Was?“, ging Palmyra dazwischen.
„Pal, bitte! Das hättest du dir doch genauso gut denken können! Bin ich denn hier nur von Idioten umgeben?“, fragte Wyatt genervt und orbte sich ohne eines weiteren Wortes aus dem Manor.
„Tja, Pal. So wie es aussieht musst du es dir heute abend alleine gemütlich machen!“, sagte Chris und sah Wyatts Verschwinden als Erlaubnis ebenfalls zu seinen Freunden Dan und Eric.
„WARTET!!!“, schrie sie ihnen hinterher. Manchmal verfluchte sie alle Wächter des Lichts. Sie hatten die Möglichkeit einfach zu verschwinden. Genauso wie ihr Freund Jake. Es war schon mehr als einmal vorgekommen, dass er sich einfach bei einem Streit weggebeamt hatte.
„Eure Mom wird stinkwütend, wenn sie das erfährt!“, rief sie nochmal. Zwar hatte sie keine Angst alleine zu bleiben, aber die beiden hätten sie doch wenigstens irgendwo absetzen können in der Stadt, denn es war schon stockdüster draußen und Palmyra hatte keine Lust den ganzen Weg zu Fuß zu laufen.
Sie schüttelte ihre langen dunklen Haare aus und schloss für einen Moment die dunkelblauen Augen, um genervt den Kopf zu schütteln. Dann entschied sie sich etwas zu tanzen. Das war etwas, dass sie immer auf andere Gedanken brachte und außerdem musste sie noch üben. Also hatte das Verschwinden ihrer Cousins doch noch etwas gutes, denn sie hatte bald einen Auftritt, in dem sie zum ersten Mal als Solotänzerin auftreten sollte. Es war ein Stück, das ein noch sehr unbekannter Komponist geschrieben hatte, aber die Geschichte war fesselnd und traurig und würde bestimmt viele Zuschauer anlocken. Sie handelte von einer Frau, die durch einen tragischen Zwischenfall ihre Angehörigen verlor. Es war nicht einfach die Gefühlslagen, die die Story vorschrieb, mit Technik und Ausdruck zu verkörpern. Die Wechsel, von glücklichen Augenblicken und tiefer Trauer, kamen schnell und oft, sodass es ihr vollste Konzentration abverlangte und eine Menge Training. Besonders den Höhepunkt musste sie noch üben. Regelmäßig vergeigte sie die Stelle, in der die Hauptfigur Philomela Rache nahm. Sie musste gegen die Musik des Orchesters und die Darstellung der Nebentänzerinnen tanzen und wurde immer abgelenkt.
Palmyra wollte gerade die Treppe hochgehen als etwas sie inne halten ließ. Ihre telepathischen Fähigkeiten, die wie unsichtbare Sensoren fast ununterbrochen die Umgebung nach magischen Kräften scannten, schlugen Alarm. Mittlerweile beherrschte sie die Kraft ihres Vaters so gut, dass sie zwischen Gut und Böse unterscheiden konnte. Mit klopfendem Herzen drehte sie sich wieder um und stieg die ersten Stufen wieder hinab.
„Wer ist da?“, rief sie und ging langsam ins Wohnzimmer. Plötzlich sirrte etwas an ihr vorbei und streifte ihre Schulter. Ein brennender Schmerz durchzuckte sie und dünne Bäche aus Blut liefen über ihre Haut und ihr Shirt. Sie entdeckte ein Messer, das in der Wohnzimmerwand steckte und fuhr herum.
„Komm und zeig dich!“, rief sie, während sie eine Hand auf die blutende Wunde legte. Vorsichtig ging sie wieder zurück ins Vorzimmer und suchte mit ihren Blicken die Treppe ab. Plötzlich schlangen sich zwei muskulöse Arme um ihren Oberkörper und sie fiel in ein schwarzes Loch.
 
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\o/ Eine neue Geschichte von dir! :D

Ich finds klasse, dass du dich entschieden hast, ne neue FF zu verfassen. Der Anfang gefällt mir schon richtig gut. Besonders, dass Chris, Wyatt und Palmyra drin auftauchen. :) Und auch das Verhalten von den dreien, besonders Chris und Wyatt xD Rebellisch! ;) Ich mag solche Charaktere.
Und der Titel verspricht ja auch noch einige spannung ^^

Ich hoff, dass du nicht allzu viele Kursarbeiten schreibst, so dass du nicht so viel lernen musst und wir nicht allzu lange auf die Fortsetzung warten müssen. ;)

LG
 
Zuerst mal finde ich es klasse, dass es eine neue Story von dir gibt, selbst wenn du sie nicht so schnell fortsetzen kannst - ich kenn das Problem "Schule" selbst nämlich nur zu gut.

Die Thematik der Geschichte find ich auch gut gewählt; mir gefällt es, dass du anfängst, wenn Wyatt, Chris und Palmyra ein wenig älter sind :)
Und die beiden Jungs sind ja gleich schon mal ganz schön ungezogen... aber von ihnen wohl auch nicht anders zu erwarten ;) Obwohl ich es schon etwas unverantwortlich finde, dass sie Palmyra einfach allein lassen. Man sieht ja, was passiert :D
 
Danke für die Kommentare erstmal und dann muss ich mich für die Länge und die minderwertige Lesequalität entschuldigen, die ich gleich hier abliefere. Der Teil ist nämlich etwas lang geraten und als ich ihn mir noch mal durchgelesen habe, gefiel er mir nicht so gut, aber das richtige Bewerten überlasse ich euch!

Kapitel II:
Palmyra spürte wie der Dämon sich hinter sie schimmerte, doch es war zu spät sich ihm entgegenzustellen. Seine Arme umklammerten sie und er zog sie mit sich in einen bodenlosen Abgrund, in dem es keine Luft gab. Undurchdringliche Schwärze umgab sie und versuchte in ihren Körper einzudringen, den Platz auszufüllen, den die Luft nicht auszufüllen vermochte.
Gerade als sie meinte zu ersticken, gab die Dunkelheit den Blick auf ein schwach erleuchtetes Höhlengewölbe frei. Ihre Lunge füllte sich mit Luft und rettete sie vor der aufkommenden Ohnmacht.
Sie befand sich in einer geräumigen Höhle aus dunkelbraunem Stein, dessen unebene Fläche von insgesamt neun schwarzen Kerzen erleuchtet wurde, die auf drei exakt aufeinander ausgerichteten Kerzenständer verteilt waren. Links von ihr war eine schwere eiserne Tür mit einem Gitterfenster, aber ohne Griff.
„Lass mich los!“, rief sie und versuchte verzweifelt sich aus dem festen Griff des Dämons zu befreien. „Ich sagte lass mich los!“ Er hatte ihre Arme gepackt und sie auf den Rücken gedreht. „Das wirst du noch bereuen!“ Mit jedem Versuch sich zu befreien, drückte er die Arme weiter nach oben, sodass Palmyra unter einem schmerzhaften Aufschrei in die Knie gezwungen wurde.
„Das genügt!“, hallte eine kalte Stimme aus dem Schatten und Palmyra hob den Kopf. Anscheinend verbarg der Schatten einen Zugang für den Rest der Höhle. Mit langsamen Schritten, die an den Wänden widerhallten, die Hände auf dem Rücken verschränkt, kam er auf die junge Hexe zu.
Seine kurzen schwarzen Haare waren mit Gel hochgekämmt und zusammen mit seinen braunen Schlitzaugen und der braunen Haut sah er wirklich attraktiv aus. Er war hochgebaut und sehr gut durchtrainiert. Sein Lächeln hatte etwas sympathisches, doch er strahlte etwas eindeutig böses aus. Palmyra könnte seine Aura spüren, die wie unaufhörliche Wellen um ihn tanzten, und eine Barriere um seine Kräfte zu schützen.
Palmyra dachte kurz daran, dass dieser Typ Paige leicht um den Finger hätte wickeln können. Er war die Sorte Dämon, die am wenigsten von ihrer wahren Identität preisgaben.
„Du solltest sie nur herbringen und sie nicht einschüchtern!“, sagte der unbekannte Dämon. Dann fügte er lächelnd hinzu: „Das übernehme ich!“
„Glaubst du wirklich, ich lasse mich so leicht einschüchtern?“, fragte Palmyra aufgebracht von unten. Der Dämon hatte ihre Arme noch immer fest im Griff und machte keine Anstalten ihn zu lockern.
„Netter Versuch, Kleines, aber du kannst nur dich selber belügen! Wir wissen beide, dass du Angst hast.“, erwiderte er ruhig und ging noch einen Schritt auf sie zu.
Er spielt nur mit mir, sagte sie sich, er spielt nur mit mir um mich zu schwächen, aber das darf ich nicht zulassen! Selbst wenn sie sich weigerte dies einzugestehen, so hatte der Dämon Recht.
„Die anderen werden kommen und dich vernichten. Niemand mischt sich ungestraft in unsere Familie ein!“, rief sie und versuchte das Zittern in ihrer Stimme zu verbannen.
„Ach ja, die anderen!“, sagte er fast nachdenklich und tippte sich leicht mit dem Zeigefinger gegen die Lippe. „Du meinst wohl deine Mutter, die gerade in England ist und sich den Buckingham Palast anschaut. Oder deine Tante Paige, die wohl gerade mit Nick in einem Café nahe dem Eiffelturm sitzt. Oder deine Tante Piper, die gerade deinen Onkel fragt, ob sie nicht doch zu Hause anrufen sollte um sicher zugehen, dass alles in Ordnung sei. Oder deine Cousins, die sich gerade mit ihren Freunden die Kante geben. Wenn du die anderen meinst, dann muss ich dir leider widersprechen. Sie werden dich hier unten nicht finden und glaub mir, du wirst erst wieder hier rauskommen, wenn ich habe was ich will und dann ist es zu spät.“
Es war beängstigend wie viel er von ihrer Familie wusste, aber dann wiederum, dachte sie, dass er wohl kaum so dumm wäre ohne Vorbereitung einen Angriff zu starten.
„Was willst du?“, fragte sie und zu ihrer Überraschung ging ihr Gegenüber in die Knie. Er sah ihr mit einer Mischung aus Entschlossenheit und Überlegenheit fest in die Augen und legte die Ellenbogen auf die Knie.
„Ich will“, sagte er und sein Blick wurde noch intensiver, „den Schlüssel!“

*Flashback*

Langsam öffnete sie die Augen. Das grelle Weiß blendete sie und flößte ihr unvorstellbare Angst ein.
„Mom?“, rief sie leise und richtete sich auf. „Mom, wo bist du? Ich habe Angst!“, ihre Stimme wurde lauter und ein Zittern schwang mit ihr.
„Du brauchst keine Angst zu haben!“, sagte eine freundliche Stimme, deren Besitzer sie nicht sehen konnte. Mit zittrigen Knien stand sie auf und ging soweit zurück, dass sie die Wand in ihrem Rücken spüren konnte.
„Mom? Hilfe! Bitte hilf mir doch!“, rief sie noch einmal und eine Träne rann über die Wange des neunjährigen Mädchens. Um sie herum war nur weiß. So hatte sie sich immer den Himmel vorgestellt, aber sie konnte doch nicht tot sein, oder?
Plötzlich erfüllten leise Schritte die Luft und eine wunderschöne Frau trat aus dem weißen Schatten. Sie hatte lange dunkle Haare die ihr bis auf die Hüften fiel und ein langes cremefarbenes Gewand an, das mit goldenen Mustern verziert war. Die langen Ärmel umhüllten ihre Arme wie weißes Wasser und ein goldenes Amulett, in das ein roter Stein eingearbeitet war, zierte ihr weites Dekolletee.
„Pal, du brauchst wirklich keine Angst vor mir zu haben.“, sagte die Frau mit ihrer ruhigen Stimme. „Mein Name ist Nadine und ich will dich in eine wichtige Aufgabe einweisen!“
Nadine war vor Palmyra in die Knie gegangen um ihr das Gefühl von Sicherheit und Vertrauen zu geben.
„Wie bin ich hier her gekommen?“, fragte Palmyra noch immer ängstlich.
„Ich habe dich hier rauf geholt!“, antwortete Nadine und bat Palmyra eine Hand an. „Darf ich dir etwas zeigen?“
Zögernd ergriff Palmyra ihre Hand und folgte Nadine.
„Sind wir hier oben beim Ältesten Rat?“, fragte sie, weil sie sich an ihren Onkel erinnerte, der von ihren Tanten und ihrer Mom öfters gesagt bekam 'Hör mal oben beim Ältesten Rat nach!'.
„Oh nein. Wir sind viel höher. Wir sind sozusagen in der 'Magie-Fabrik'!“, erklärte Nadine und lächelte Palmyra an. „Ich werde dir jetzt den Ort zeigen, wo die reinste und größte magische Kraft existiert.“
Nadine blieb stehen, als vor ihnen scheinbar mitten in der Luft eine goldene Tür aufgetaucht war, auf der ein üppiger Baum eingebrannt war. Erst nach und nach erkannte Palmyra, dass dort eine Wand war.
„Pal, was weißt du schon alles über die Magie? Insbesondere über deine Tanten und deine Mutter?“
„Ich weiß, dass sie die Mächtigen Drei sind und ihnen das Buch der Schatten gehört!“, antwortete sie, nicht ohne eine Spur von Stolz in ihrer Stimme. Nadine lächelte darüber und fragte weiter.
„Und was macht die Macht der Drei aus?“
„Ihre Verbundenheit und die drei verschiedenen Kräfte?“, sagte sie etwas unsicher. Auch wenn sie schon viele Dämonen gesehen hatte und auch, wie sie von der Macht der Drei vernichtet wurden, hatte sie dies nur am Rande mitbekommen, da das Buch der Schatten für die Halliwell Kinder tabu war.
„Genau. Und auf eben diesem Prinzip ist die Magie aufgebaut. Drei Faktoren spielen eine bedeutsame Rolle für die Magie. Zum einen der Glaube an das Ganze. Wer nicht mit ganzem Herzen an die Magie glaubt, kann sie nicht ausüben. Dann das Wissen. Was würde deine Familie nur ohne das Buch der Schatten machen? In ihm ist so viel magisches Wissen und so viel Kraft, wie in keinem anderen. Und zuletzt die Familie. Die Magie wird von Generation zu Generation weitergegeben. Sie wird vererbt.
Würde auch nur ein Faktor verändert oder gar gelöscht, kann die Magie nicht weiterleben. Genauer gesagt die weiße Magie, denn dies gilt nur für die Guten. Dir wurde die ehrenvolle Aufgabe aufgetragen den Schlüssel für einen Teil dieses Triquetras zu hüten.“
„Warum ich? Und nicht Wyatt oder Chris?“, fragte Palmyra, die versuchte alles zu verstehen, was ihr gesagt wurde.
„Ich weiß,“, sagte Nadine und kniete sich wieder vor Palmyra auf den Boden, „dass du noch sehr jung bist. Mit deinen neun Jahren hast du noch längst nicht alles gelernt und du hast deine Kräfte ebenfalls noch nicht im Griff, aber das Schicksal hat dich dazu auserkoren. Es wird die Zeit kommen, wo nur du alles zum Guten wenden kannst. Aber sei unbesorgt, es dauert noch bis diese Zeit kommt. Außer mir, dir und den Hüterinnen der anderen zwei Räume weiß niemand von der Quelle der Magie. Damit komme ich auch zu meiner einzigen Bitte,“, Nadine ergriff die Hände des Mädchens und sah sie eindringlich an, „du musst mir versprechen, niemandem davon zu erzählen. Weder deinen Freundinnen, noch deiner Familie. Ganz besonders nicht deiner Familie! Die Folgen wären unabsehbar. Die Quelle und damit die Magie, ist nur dann am sichersten, wenn niemand von ihr erfährt. Versprichst du es mir?“
Palmyra zögerte einen Moment. Alles was die Magie betraf sagte sie eigentlich ihrer Mutter. Diese Eigenart hatte Phoebe ihrer Tochter schon sehr früh angewöhnt. Wann immer etwas merkwürdiges passierte, das mit Magie zu tun hatte, mussten es Palmyra wie auch Wyatt und Chris augenblicklich den Schwestern sagen. Doch Palmyras Verstand hatte das Ganze schon so weit realisiert, dass sie meinte dieser Bitte ohne Ärger nachkommen zu können.
„Ich verspreche es!“, sagte sie und nickte heftig mit dem Kopf. Nadine lächelte und nahm ihre Kette ab. Sie öffnete Palmyras Hand, legte sie hinein und schloss ihre Hand wieder.
„Keine Angst. Wenn die Zeit kommt, wirst du wissen was zu tun ist!“
 
ChrisHalliwell schrieb:
Oder deine Cousins, die sich gerade mit ihren Freunden die Kante geben.
Hihi, der Satz gefällt mir. ^^ Aber ok, ich muss zugeben, ich bin nicht wählerisch. Alles was mit Wyatt und ganz besonders mit Chris zu tun hat, gefällt mir ;)

Ansonsten bleibt mir eigentlich nicht viel zu sagen. Mir gefällt der neue Teil. Dieser Schlüssel, der irgendwie die Magie hütet, klingt spannend. Vor allem bin ich schon neugierig zu erfahren, wie der Dämon davon erfahren hat, denn wenn ich das richtig versteh, sollte ja kein Dämon davon wissen.

Und dass der Teil lang geworden ist, stört hier glaube ich keinen. Aber ich finde nicht, dass er von der Qualität her irgendwie minderwertig ist :) Abgesehen davon, dass ich dauernd in der Zeile verrutscht bin (was aber an meiner eigenen Dummheit liegt ;)) war der Teil nicht schlecht zu lesen.

Und was das *richtige* Beschweren angeht, da halt ich mich lieber mal zurück. Ich würde nämlich nicht im Ansatz mal so ne Geschichte hinbekommen. ;) Einen Anfang vielleicht noch, aber dann fehlt mir die Fantasie und das Durchhaltevermögen, weiterzuschreiben.
Ich hoff nur, dir fehlt das nicht und es gibt bald nen neuen Teil :D

Lange Rede, kurzer Sinn, aber egal ;) Hauptsache, ich hab was gesagt, bzw. geschrieben ;)
 
Ich schließ mich da jetzt irgendwie mal Sandras Meinung ziemlich an, bis auf die Tatsache, dass sie aus eigener Dummheit in der Zeile verrutscht ist, dass ist mir jetzt nicht passiert :D

Ne, Scherz beiseite, ich weiß nicht, warum dir selbst dein neuer Teil nicht gefällt (kenn das zwar von mir auch ;) ), weil mir gefällt er nämlich ziemlich gut. Er ist auch wieder sehr spannend und durchweg gut geschrieben.

Von daher hoff ich einfach mal, dass es bald weitergeht.
 
Hat zwar etwas länger gedauert, aber ich habe meiner meinung nach gute gründe dafür (schule, stress, musikverein, etc....) aber ich merke, jetzt wo die leistungskursarbeiten hinter mir liegen (in musik mussten wir basteln während der kursarbeit) kehrt meine kreative Phase zurück! :D
Dazu hoffe ich, dass ich euch mit den worten "die teile in dieser Story werden immer länger sein als die von Wyatts verwandlung" etwas über die längeren Zeiträume trösten kann! :)
aber genug geschwafel, es freut mich dass ich so viel feedback kriege (vor allem das es positiv ist! :lol: ) deswegen der neue teil!


Kapitel III:

Palmyra weigerte sich verbissen dagegen einzusehen, dass die Zeit schon gekommen war. Noch nicht. Nicht jetzt!
„Welchen Schlüssel?“, fragte sie und versuchte auf ahnungslos zu machen, doch das Zittern in ihrer Stimme und ihr blutleeres Gesicht hatten sie schon längst verraten.
„Du weißt genau welchen Schlüssel ich meine und weil ich heute sehr gnädig bin, werde ich dir Zeit zum Überlegen geben!“ Er stand auf und öffnete mit einer Handbewegung die stählerne Tür.
„Verlass dich drauf. Ich bekomme immer was ich will und du wirst sehen wie weit ich dafür zu gehen bereit bin!“
Der Dämon, der Palmyras Hände noch immer mit einem eisernen Griff umklammert hielt, zog sie erbarmungslos hoch und schleuderte sie mit aller Kraft in die Dunkelheit. Palmyras überraschter Aufschrei hallte an den kahlen Wänden wider, während sie zu Boden fiel.
„Entscheide dich.“, sagte er noch bevor er die schwere Tür schloss.
Palmyras Kopf pochte schmerzhaft, während sie versuchte etwas in der Schwärze zu erkennen, doch sie hatte das Gefühl als wäre sie blind.
Ein Zittern lief durch ihren Körper und sie kauerte sich mit der Wand im Rücken auf den Boden nieder. Ihre Arme schlangen sich um ihre Knie und sie versuchte die Angst, die sich wie eine Schlange durch ihr Inneres zog zu unterdrücken. Tränen bahnten sich ihren Weg nach außen und liefen lautlos über ihre Wangen.
„Leo! Wyatt! Chris!“, rief sie schluchzend und richtete ihren Blick gen Decke, die sie nur erahnen konnte. Aber kein hoffnungsvolles Licht erhellte die Dunkelheit. Auch wenn sie wusste, dass ihre Rufe von der Unterwelt nicht an die Oberfläche drangen, so war dies dennoch ein Rückschlag.
Der Schlüssel! Damals war sie aufgewacht und hatte sich nicht weiter Gedanken darüber gemacht. Sie hatten das Erlebnis vergessen, aber unbewusst hatte sich die Gewissheit breit gemacht, dass es kein Traum gewesen war. Und jetzt spürte sie ganz deutlich, dass die Zeit gekommen war, dass sie das unbekannte Schicksal erfüllen musste, dass Nadine ihr vor sechs Jahren vorausgesagt hatte. Doch was war an ihr so besonders, dass sie und nicht jemand anderes den Schlüssel hüten musste? Wieso war Nadine sich so sicher gewesen, dass sie nicht versagen würde? Besonders weil sie durch ihr Versprechen noch immer an die Geheimhaltung ihrer Familie gegenüber gebunden war. Wie sollte sie diesen merkwürdigen Dämon als fünfzehnjährige bekämpfen ohne ihre Familie als Unterstützung zu haben?
Sie hatte Angst. Unvorstellbare Angst! Allein die Tatsache, dass sie bestimmt die letzte war, die um ihr Leben fürchten musste, raubte ihr den Atem und ließ ihr Herz rasen. Der unbekannte Dämon schien nicht nur aus leeren Versprechungen zu bestehen. Seine kalten Augen hatten Palmyra schnell erkennen lassen, dass er immer zwei Schritte voraus dachte und zu seinem Wort stand.
Plötzlich stockte sie in ihrem Schluchzen und sah mit weit aufgerissenen Augen auf. Was wäre, dachte sie panisch und sie hatte das Gefühl, dass der Gedanke ihre Trommelfelle platzen ließ, was wäre, wenn er für das Ausfallen von Miss Gonnavan verantwortlich war? Wenn er ganz gezielt die Weichen so gestellt hatte, dass sie an diesem Abend alleine zu Hause war?
Sie war sich nicht sicher ob sie die Tatsache erschrecken sollte oder sie sich freuen sollte, etwas über den Gegner herausgefunden zu haben.
Doch dann bekam ihre Angst wieder die Oberhand und mit bebenden Schultern überkam sie ein erneuter Weinkrampf.

„Gut geschlafen?“ Eine amüsierte Stimme holte sie aus dem Schlaf. Für einen winzigen Augenblick hoffte Palmyra, dass alles nur ein Traum war, und dass sie gemütlich auf der Couch liegen würde. Dass vielleicht Chris oder Wyatt von ihrer Kneipentour wiedergekommen waren.
Doch die Kälte in der Stimme, die das Ganze einen spöttischen Unterton verlieh und die Kälte die von dem Boden durch ihre dünne Kleidung kroch, erstickten diese Hoffnung schon im Keim.
Palmyra öffnete die Augen und sah die Silhouette des Dämons, der in der geöffneten Tür stand. Strauchelnd stand Palmyra auf und sah den Dämon mit einer Mischung aus gezwungenem Selbstbewusstsein und bodenloser Angst an, während sie wieder die schützende Wand hinter sich suchte.
„Anscheinend nicht! Aber das kann sich ändern. Gib mir einfach nur den Schlüssel!“, sagte er und streckte die Hand aus. Seine Stimme war ein Mittelding aus vertrauenserweckender Nettigkeit und schmieriger Überlegenheit.
Palmyra versuchte unter all der Angst und der Panik einen Funken Mut zu finden um überhaupt eine Antwort zu geben. Sie wusste, dass sie ihm den Schlüssel nicht geben durfte, doch würde sie die Willensstärke aufbringen, ihn zu beschützen und sich dem Dämon entgegenzustellen. Im Moment war sie nur eine Hülle, die aus Angst bestand und eine hilflose Leere ummantelte.
„Nein!“, sagte sie schwach. Zu ihrer Überraschung zitterte ihre Stimme nicht so sehr wie sie erst befürchtet hatte. Bekräftigt durch diese Tatsache, richtete sie sich noch ein wenig mehr auf und löste sich von der Wand. „Nein!“, wiederholte sie, diesmal bestimmter und ihre Angst schwand allmählich. „Du wirst den Schlüssel nicht bekommen! Da hast du dir die falsche ausgesucht!“ Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, war der Dämon mit nur wenigen Schritten bei ihr und packte sie mit einer Hand an der Kehle fest. Während Palmyra panisch um Luft ringend und mit neuer Angst überschüttet von ihm hochgehoben wurde, sprach er weiter. Seine Stimme hatte alle Geduld und Nettigkeit verloren. Nur die Kälte, die Palmyra ein weiteres Mal erschaudern ließ, war übrig geblieben und hatte sich sogar verstärkt.
„Du solltest vorsichtiger sein was du sagst. Denk nach wen du vor dir hast, denn auch wenn wir beide wissen, dass ich dich nicht umbringen kann,“, sagte er eisig lächelnd und drückte noch weiter zu, „gibt es genug Arten und Wege dir unsagbare Schmerzen zuzufügen und deinen Willen zu schwächen!“
Palmyra versuchte vergeblich nach Luft zu schnappen, doch die kräftige Hand des Dämons hielt sie eisern fest und presste sie gegen die kalte Wand. Ihre Lunge schrie nach Sauerstoff und ihr Herz schien bei dem Versuch, das Blut in Bewegung zu halten, zu zerbersten. Ihre Lippen fingen an zu kribbeln und das angestaute Blut sammelte sich in ihrem Kopf. Während sie den Mund zu einem stummen Schrei geöffnet hatte, tanzten ihr bunte Punkte vor den Augen. Ihre Hände hatten sich verzweifelt um die Arme ihres Angreifers geklammert und versuchten ihn abzuschütteln, jedoch vergeblich.
 
Der neue Teil ist wieder mal wirklich gut geworden. Ich mag deinen Schreibstil und ich liebe es, wie du mit den Wörtern umgehst. Besonders, wenn du irgendetwas beschreibst, du lässt es immer so lebhaft wirken. Man kann sich deine Geschichten immer in Bildern im Kopf vorstellen und man kann richtig mit den Charakteren mitfühlen und das mag ich total. :)

Ich hoffe, dass wir bald den nächsten Teil zu lesen bekommen. ;) Freu mich nämlich schon wahnsinnig drauf. Und da dein Schulstress jetzt erst mal rum ist, spannst du uns dieses Mal vielleicht nicht ganz so lange auf die Folter. ;)

LG, Sandra

PS: Diesmal bin ich nicht in der Zeile verrutscht, Birgit, hab’s in Word kopiert und im Lesemodus gelesen. \o/ (Es gibt n extra Modus für dumme Leute wie mich, klasse, ne?! ;))
 
Ich bin mal wieder ganz Sandras Meinung was den neuen Teil angeht. Mir gefällt er sehr, weil er - wie immer - sehr gut geschrieben ist und mir auch deine Ideen jedes Mal wieder gefallen. Außerdem erhältst du die Spannung grundsätzlich aufrecht, was meiner Meinung nach sehr wichtig ist.

Insgesamt ein großes Lob von mir (ich hab so das Gefühl, mich ständig zu wiederholen *gg*) und ich hoffe, dass es bald weitergeht... hat Sandra zwar auch schon gesagt, aber mir geht's genau so :D

P.S. @ Sandra:
Tja, wenigstens gibt's solche Hilfsmittel ;) Auch wenn ich nicht sagen würde, dass der für dumme Leute ist, das wär ja pös :D
 
Freut mich, dass sie euch gefällt! Ich war - na ja nicht unbedingt fleißig, weil ich so lange gebraucht habe, aber ich habe es geschafft einen neuen Teil zu schreiben und hoffe, dass der nächste nicht so lange braucht!


Kapitel IV:

Es war stockdunkel im Halliwell Manor, nur der Mond sandte wenige Strahlen durch die bunten Fenster auf den Holzboden. Die große Standuhr im Wohnzimmer schlug gerade zwei Uhr, als ein blauer Schimmer das Vorzimmer erhellte. Chris' Augen waren glasig und er schwankte leicht.
„Boah, warum iss es hier so dunkel? Pal?“, rief er angetrunken. Er blinzelte und suchte den Lichtschalter. Immer wieder stieß er irgendwo gegen, bis er endlich den Schalter gefunden hatte. Es dauerte weitere zwei Minuten bis er es geschafft hatte ihn zu drücken. Kaum hatte er Licht gemacht, schaltete er es wieder aus.
„Nee, vill su hell!“, sagte er lallend und legte die Hand an den Kopf um die weiße Punkte, die das grelle Licht verursacht hatte zu vertreiben. Doch dann hielt er inne. Was er gesehen hatte, wirkte viel schneller ernüchternd als eine kalte Dusche. Er zwang sich, dass Licht wieder anzumachen und hoffte sich getäuscht zu haben.
„Oh mein Gott!“, rief er und ging, noch immer leicht schwankend, auf das Messer in der Wohnzimmerwand zu. Mit einem Ruck holte er es heraus und sah es sich an. Es war eine Atame auf der chinesische Zeichen eingraviert waren.
„Pal?“, rief er und wandte den Blick von der Atame. „Palmyra! Bitte sag doch was!“ Mit eiligen Schritten suchte er erst die Küche, den Wintergarten und das Esszimmer ab. Dann lief er hoch und suchte in der zweiten Etage und am Dachboden. Immer wieder rief er ihren Namen, doch die Antwort blieb aus.
„Oh... das ist gar nicht gut. - Wyatt!“, rief er, mitten am Dachboden stehend, die Atame noch immer in der Hand. Keine Antwort.
„Wyatt!“, rief er noch, diesmal lauter. Als sein Bruder noch immer nicht auftauchte, schrie er: „WYATT! BEWEG DEINEN FETTEN ARSCH HIER HER!“
Endlich tauchte Wyatt auf. Auch er war sichtlich betrunken. Seine Backen waren gerötet und irgendwie fiel es ihm schwer mit beiden Augen in die gleiche Richtung zu schauen.
„Was iss? Ich wollte grad wat trinken!“, lallte er und schwankte ebenfalls.
„Das wirst du verschieben müssen! Ich fürchte Palmyra wurde entführt!“, sagte er und beobachtete, wie sich Wyatts Blick klärte.
„Was?“, fragte er völlig verdattert. „Sie will uns mit Sicherheit nur eins auswischen, weil wir einfach so abgehauen sind!“, sagte er, aber seine Unsicherheit war heraus zu hören.
„Und woher soll sie die chinesische Atame haben?“, fragte Chris aufgebracht und hielt sie ihrem Bruder hin. An der Klinge war noch immer etwas Blut zu sehen.
Wyatt sah ungläubig auf die Atame und versuchte zu realisieren, was Chris ihm da erzählte.
„Wir müssen Dad rufen!“, sagte Chris bestimmt.
„Nein!“, erwiderte Wyatt ruhig aber ebenso bestimmt ohne den Blick von der Atame zu nehmen.

Der Dämon schleuderte Palmyra hart auf den Boden, die sich sofort hustend an den Hals packte und versuchte Luft zu kriegen. Um sie herum drehte sich alles mitsamt ihrem Magen. Ihr Blut schoss durch ihren Körper, doch so schnell konnte die Lunge den Sauerstoff nicht nachfüllen. Ihre Muskeln waren schwach und sie brachte es kaum fertig sich mit einer Hand abzustützen während sie versuchte das Gefühl des Erstickens zu beseitigen.
„Gib mir den Schlüssel!“, befahl der Dämon. Er stand noch immer auf der gleichen Stelle und beobachtete Palmyra mit einer Spur Ungeduld in seinem Blick.
„Nein! Niemals! Ich werde das nicht zulassen!“, brachte sie schwer atmend hervor.
„Falsche Antwort!“, sagte der Dämon und drehte sie mit einem Fußtritt auf den Rücken. Ungeachtet von Palmyras schmerzvollen Aufstöhnen, stellte er sich über sie und ging in die Knie.
„Weißt du eigentlich, dass es mehr als fünfzig Stellen am ganzen Körper gibt, die man mit dem Messer traktieren kann, ohne dass der Mensch innerhalb von einer Stunde stirbt? Diese Stellen können einen Menschen an den Rand des Wahnsinns treiben, weil sie einem unsagbare Schmerzen bereiten.“ In seiner Hand erschien eine Atame und er fuhr mit der Klinge über Palmyras aschfahles schweißübersätes Gesicht. „Zu deinem Pech kenne ich jede einzelne Stelle!“
Palmyra zitterte und eiskalter Schauer lief über ihren Rücken. Du musst stark bleiben!, dachte sie und versuchte sich Mut zuzureden. Er darf unter keinen Umständen an den Schlüssel kommen, dachte sie panisch während die Klinge der Atame von ihrem Gesicht zu ihrem Hals wanderte.
„Noch einmal: Gib mir endlich den Schlüssel!“, forderte der Dämon sie auf und verstärkte mit jedem Millimeter den Druck auf Palmyras Haut.
Mit gezwungen sturen Blick starrte sie in die gefühlslosen Augen des Dämons und versuchte ihren flachen Atem soweit zu beruhigen, dass sie schlucken konnte um – dem Dämon ins Gesicht zu spucken.
„Lieber sterbe ich, als dass du den Schlüssel bekommst!“, sagte sie mit festerer Stimme, als sie sich zugetraut hätte. Der Dämon wischte sich fast enttäuscht seufzend durchs Gesicht, bevor er seinen Kopf senkte, sodass Palmyra seinen Atem auf der Wange spüren konnte, und er ihr ins Ohr flüsterte: „Bevor du stirbst, werden deine Freunde und deine Familie dran glauben müssen. Solange, bis dir endlich die Gewissheit kommt, dass sie nur wegen deiner Sturheit sterben!“ Seine Stimme war bedrohlich und ernst geworden. Die Atame hatte einen Punkt auf ihrer linken Schulter anvisiert und ruhte nun dort. Für einen Moment lang war nichts aus Palmyras stockendem Atem zu hören. Dann holte der Dämon aus und bohrte die Atame tief in ihren Schulterknochen.
Palmyras gellender Schrei füllte jeden Millimeter der verzweigten Höhlengewölben aus und wurde um ein hundertfaches zurückgeworfen. Ihr Kugelgelenk war auseinander gerissen worden, ihre Sehnen und Nerven zertrennt und ihre Muskeln durchbohrt. Ein stechendes Pochen breitete sich rasend schnell von der Wunde über den Nacken zu ihrem Kopf aus und ließ die schwachen Konturen des Dämons und der Höhle pulsieren. Der Dämon zog die Atame wieder heraus und sah die junge Hexe an, während die Schreie langsam verhallten und allein Palmyras erschöpfter flacher Atem zu hören war. In seinem Blick, der über ihren Körper zu den ausdruckslosen dunkelblauen Augen glitt, lag etwas, dass mit keinem Wort zu beschreiben war. Etwas zwischen Mitleid, Wunsch und gezwungener Beherrschung, doch als er kurz die Augen schloss, waren sie so eiskalt wie vorher.
Mit den Worten: „Überleg dir ob du solche Schmerzen noch einmal haben willst!“, stand er auf und drehte sich zur Tür.
Palmyra versuchte den Arm nicht zu bewegen, nicht einmal den kleinsten Muskel zu rühren um weitere Schmerzen zu vermeiden, doch je mehr sie es versuchte, desto mehr misslang es ihr. Das wilde Pochen in ihrem Kopf und ihren Augen, die mit Schmerzenstränen gefüllt waren, drohte sie wahnsinnig zu machen, doch als sie sah, wie der Dämon ihr den Rücken zuwendete und sie wieder alleine in diesem Loch lassen wollte, war ihr einziger Gedanke: Nein!
Ganz langsam hob sie die rechte Hand und streckte sie zu dem Dämon aus. Irgendwo zwischen der aufkommenden Übelkeit und dem elenden Pochen befand sich noch etwas Kraft, die sie nutzen konnte. Ganz gezielt tastete sie nach den Kräften des Dämons, durchdrang die magische Barriere und fand endlich was sie suchte, kurz bevor sich der Dämon überrascht umdrehte.
„Nein, das tust du nicht!“, rief er, doch Palmyra hatte schon längst erreicht was sie wollte und schimmerte sich mit Hilfe der dämonischen Kräfte aus der Höhle.
Als Palmyra wieder auftauchte gaben ihre Knie fast augenblicklich nach und sie stürzte nach vorne. Instinktiv stützte sie sich mit beiden Händen ab und spürte einen heftigen Ruck in der linken Schulter, doch es entfuhr ihr nicht mehr als ein Stöhnen während sie sich zur Seite fallen ließ und auf den Rücken rollte. Sie spürte fast ebenso kalten Stein unter ihrem Rücken wie in der Höhle, doch der schneidende Wind sagte ihr, dass sie es geschafft.
Doch jetzt lag sie irgendwo völlig erschöpft und konnte sich nicht bewegen. Über ihr war ein sternenklarer Himmel an dem einige Wolkenschleier ihre Bahnen zogen. Geräusche von Autos und Stimmen wurden zu ihr hoch getragen und machten sie irgendwie schläfrig. Während ihre sich ihre Lider immer häufiger und immer länger schlossen, dachte sie daran, dass sie noch nicht sterben wollte. Würde sie sterben? Irgendwie schien die Wunde, die sie doch so quälte, nicht zu bluten, sie raubte ihr nur den Atem und den Verstand.
Dann, kurz bevor sie ohnmächtig wurde, brachte sie ein einziges Wort hinaus, dass durch den rauschenden Wind ungehört verhallte: „Chris...“
 
Hach, der Anfang von dem Post gefällt mir xD (Warum wohl? ^^)

Bin schon total gespannt, auf den nächsten Teil und ich hoff, dass Chris (und Wyatt) darin wieder vorkommen. Zumindest lässt das ja das letzte Wort hoffen. ;)
Und du hast wieder wunderbar anschaulich geschrieben, ich hab mir wieder so richtig alles bildlich vorstellen können. Vor allem die Szene in der der Dämon ihr die Atame in die Schulter bohrt. *schüttel* Ich glaub, wärs ein Film, wär ich zusammengezuckt, so schreckhaft wie ich eh schon bin. ;)

Genug geschwafelt. Im Endeffekt läufts eh immer aufs selbe hinaus, nämlich, dass mir deine Story total gut gefällt und ich so schnell wie möglich die Fortsetzung lesen mag. ;)

LG, Sandra
 
Hm, ich sollt mich in Zukunft bemühen, vor Sandra zu posten, sonst kann ich irgendwann nur noch schreiben, dass ich ihren Posts zustimme ;)

Den Einstieg find ich nämlich auch recht schön und vor allem eben, dass Wyatt und besonders Chris wieder vorkommen.
Was mit Palmyra geschieht, hast du wahnsinnig gut, detailliert und nachvollziehbar beschrieben. Ich musste wirklich mit ihr mitleiden ;) Mir gefällt ihr Charakter irgendwie, da sie sich doch ziemlich heftig zur Wehr setzt und nicht einfach nachgibt.

Aber jetzt bin ich auch mal gespannt wie es weitergeht und hoff wie Sandra, dass in der Fortsetzung Chris enthalten ist :D
 
Dann will ich euch beiden mal den Wunsch erfüllen! (Hatte ich eh vor! :D )


Kapitel V:

„Was? Das kannst du nicht ernst meinen!“, rief Chris aufgebracht, den Griff der Atame fest umklammert, und starrte seinen Bruder fassungslos an.
„Doch. Ich meine es ernst. Sehr ernst sogar“, erwiderte Wyatt noch immer ruhig und sah seinem Bruder in die Augen.
„Ich fass es nicht! Hallo? Jemand da? Pal wurde entführt! Vernebelt dir der Alkohol noch immer die Birne?“ Chris Stimme wurde immer lauter und die Knöchel seiner geballten Fäuste wurden weiß.
„Nein, aber dir anscheinend. Überleg doch mal!“, fing Wyatt an und ein fast wahnsinniges Lächeln gesellte sich zu seinen funkelnden Augen. „Wir können Palmyra auch alleine finden. Ohne die anderen! Wenn wir Dad rufen und sie dadurch beunruhigen, dann wird Mom uns für die nächsten Jahre keine Sekunde mehr aus den Augen lassen. Oder willst du etwa, von ihr bis in alle Ewigkeiten bemuttert werden?“
„Von wegen!“, schrie Chris seinen Bruder wütend an. „Dir ist es doch scheißegal ob es nun Pal oder wer anders ist. Du suchst wie immer nur wieder eine Möglichkeit, dich in den Mittelpunkt zu stellen. Wär doch ne schöne Publicity wenn du sagen könntest, du hättest Pal ganz alleine gefunden! Alle würden wieder um dich herum tanzen und sagen : „Toll gemacht Wyatt! Ganz prima!“ Aber hier geht es um unsere COUSINE !“
„Meinst du ich wüsste das nicht?“, fragte Wyatt und ging wütend auf Chris zu.
„Anscheinend nicht! Denn dein bescheuertes Ego steht dir im Weg!“ Chris Fäuste zitterten zusammen mit der Atame, die er noch immer in der Hand hielt und man sah, dass es ihn Überwindung kostete seinem Bruder nicht mit anderen Mitteln die Augen zu öffnen.
„Du solltest mal zur Therapie gehen und deine scheiß Minderwertigkeitskomplexe behandeln lassen! Ich geb dir auch das Geld!“, erwiderte Wyatt und musterte Chris spöttisch.
„Ich glaub dir hackt's!“, brüllte Chris empört und sein Gesicht bekam rote Flecken vor Wut. Unbewusst hob Chris die Atame und richtete die Spitze auf seinen Bruder. „Deine schwachsinnigen Diagnosen kannst du dir sonst wo hinschieben. Du verstehst überhaupt nicht worum es hier geht! Es geht ausnahmsweise mal nicht um den gnädigen Herrn sondern darum, unsere Cousine zu retten!“
„Du solltest dich mal hören! Du tust gerade so als würdest du alleine wissen worum es geht!“
„Hundert Punkte für den Macho mit dem Brett vorm Kopf!“, rief Chris und funkelte seinen Bruder böse an. Ohne den Blick abzuwenden, rief er: „Da-“
„WAGE ES JA NICHT!“, schrie Wyatt und hatte Chris am Shirt gepackt und ihn vom Boden gehoben. Chris holte aus und rammte seine freie Faust mit aller Kraft in Wyatts Gesicht, sodass beide schwer atmend zu Boden stolperten.
„Du hast sie nicht mehr alle-“, rief Chris wütend, doch plötzlich stockte er. Seine Augen schienen einen leeren Punkt in der Luft zu fixieren und seine Gesichtszüge wechselten von aufgebracht zu höchst konzentriert. Dann beamte er sich ohne eine weiteres Wort vom Dachboden. Wyatt zögerte nicht lange und folgte seinem Bruder, auch wenn er nicht wusste wohin.

Chris tauchte auf dem Dach eines Hochhauses auf. Der Himmel war zwar ebenfalls schon dunkel, aber am Horizont bestrahlten die letzten Sonnenstrahlen der untergegangen Sonne noch einzelne Wolkenschleier und malten so violette und rote Streifen an den Himmel. Er sah sich um und entdeckte Palmyra, die bewusstlos auf dem kalten Boden lag.
„Pal!“, rief Chris, teils erleichtert teils besorgt und eilte zu ihr. Die Wunde an ihrer Schulter blutete, aber nur ganz schwach, als würde irgendetwas die Blutung verhindern. Während Chris Palmyras kalte Hand hob um ihren Puls zu spüren, beamte Wyatt sich hinter Chris.
„Ich sagte doch wir schaffen das!“, sagte er leise ohne Chris anzuschauen.
Chris sah seinen Bruder ebenfalls nicht an, aber zischte ihm gezwungen ruhig zu: „Halt die Klappe und heil sie!“
 
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Hach wie schön, ein neuer Teil. :D Und ein ganzer Teil nur mit Chris und Wyatt. So mag ich das ;)

Der neue Teil ist auch wieder total schön, der Streit zwischen Chris und Wyatt gefällt mir, ich konnte mir das wieder richtig bildlich vorstellen. ;)

Ok, da mein Film gleich weitergeht, gibts kein weiteres FB. ^^ Aber du kannst dir sicher auch so denken, was ich von deiner Story halte.

Freu mich schon auf den nächsten Teil.

Sandra
 
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