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[Buffy] - 801 Dämonen auf der Matte

Kapitel VI

Rangerstation

Ronah fluchte laut, als sie wieder einmal daneben haute. „So ein verfluchter Mist!“, rief sie aufgebracht und war nahe dran, den halb reparierten Stuhl zur Seite zu schmeißen. „Bleib ruhig.“, mahnte Robin sie. „Dann klappt auch alles früher oder später!“ Er war mittlerweile schon beim zweiten Stuhl. „Dann bin ich eben nicht handwerklich begabt!“, sagte Ronah eingeschnappt und verschränkte trotzig die Arme.
Robin war genervt. Ronah war heute wirklich unausstehlich. Robin bereute es schon fast, dass er gesagt hatte, dass er allein mit den Mädchen klar kam. „Komm schon Ronah. Es werden sicher noch andere Jägerinnen herkommen. Die müssen ja nicht unbedingt im Müll sitzen!“, sagte Vi eindringlich. „Wieso nicht? Mussten wir schließlich auch!“, meinte Ronah, widmete sich aber doch wieder dem Stuhl. Ein Bein musste sie noch befestigen. Sie atmete tief durch und versuchte, wieder etwas ruhiger zu werden. Sie griff nach dem fehlenden Bein und montierte es dann ohne Schwierigkeiten. Ein Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht. „Meine Rede!“, sagte Robin nur, während er seinen fertigen Stuhl zur Seite stellte. Vi griff gerade nach den Teilen für einen weiteren Tisch. „Währe es nicht besser, wenn wir erst mal die Räume alle bearbeiten?“, fragte die junge Jägerin. „Ich meine, was nutzen uns fertige Möbel, wenn die Zimmer aussehen wie nach einer großen Katastrophe!“ „Damit können wir erst anfangen, wenn Giles zurück ist. Er wird alles mitbringen, was wir dafür brauchen!“, sagte Robin und ging zu Vi, um ihr mit dem Tisch zu helfen. „Und das Training?“, fragte Ronah. „Keine Sorge, das wird schon nicht zu kurz kommen!“, sagte Robin.
Ronah richtete sich plötzlich auf. „Was?“, fragte Vi erschrocken. „Ich dachte, ich hätte was gehört!“, sagte Ronah und lauschte angestrengt. „Und was?“, fragte Robin alarmiert. „Es klang wie Schritte!“, meinte Ronah. „Da war es wieder!“ „Jetzt habe ich es auch gehört!“, sagte Vi mit einem leicht ängstlichen Unterton. Robin blickte sich aufmerksam um. Plötzlich schien es seltsam still zu sein. Robin und die Jägerinnen hielten unwillkürlich den Atem an. Chao Ahn trat aus dem Haupthaus. Offenbar nahm sie auch die Spannung wahr, die sich aufgebaut hatte. Ronah musste sich zusammenreißen, damit sie nicht gleich in Kampfstellung ging. Nur am Rande registrierten sie, dass sie alle in die gleiche Richtung starrten. Das Unterholz des Waldes hinter einer der Hütten bewegte sich. Vi umklammerte den Hammer in ihrer Hand fester. Jederzeit bereit, ihn als Waffe einzusetzen musterte sie den Waldrand.
Als jemand durch das Unterholz brach, spannten alle ihre Muskeln an. Fast hätten sie erleichtert geseufzt, als sie die Zwillinge erkannten, die aus dem Wald traten. Die Jägerinnen entspannten sich und ahnten nichts böses, als die beiden jungen Männer auf sie zutraten. Ein Lächeln umspielte sie selten schönen Gesichter, die einen Nachts den Schlaf rauben konnten. Ronah merkte, dass sie breit zurück grinste. Genau wie Vi und Chao Ahn. Nur Robin blieb misstrauisch: Wenn er eines in Sunnydale gelernt hatte, dann das, dass man nie zu vertrauensvoll sein sollte.
Robin fragte sich, warum die Mädchen so grinsten. So besonders schienen die Zwillinge nicht zu sein und doch übten sie anscheinend eine ungeheure Anziehungskraft auf die Mädchen aus. Robin wurde noch misstrauischer. Irgendwas schien mit diesen jungen Männern nicht zu stimmen. Die beiden jungen Männer blieben stehen und grinsten die Mädchen breit an. „Hallo!“, sagte einer der beiden. Seine Stimme war tief und wohlklingend. Die Mädchen seufzten einstimmig auf. Das Grinsen der Jungs wurde noch breiter. Robin stutzte. Die Mädchen wirkten fast, als würden sie unter einem Zauber stehen. „Kann ich ihnen helfen?“, fragte Robin gespielt höflich. „Na das hoff ich doch!“, antwortete der Zwilling, der zu erst gesprochen hatte. Ronah schmachtete ihn an. „Wir wandern ein bisschen in der Gegend und sind vom Weg abgekommen. Vielleicht könnten sie uns weiter helfen!“, sagte einer der Zwillinge mit einem wölfischen Lächeln und spielte dabei mit den Trägern seines Rucksackes. „Die nächste Stadt lieg in der Richtung, aus der sie gekommen sind!“, sagte Robin und klang dabei leicht abweisend. „Seien sie doch nicht so abweisend. Die beiden sind bestimmt müde. Wir könnten sie doch zum Essen einladen. Schließlich bekommen wir hier oben nicht so oft Besuch. Und Andrew freut es sicher, wenn er für einen mehr kochen kann.“, wies Ronah den ehemaligen Leiter der Sunnydale High zurecht. „Das wäre nett von euch. Wir sind am Verhungern!“, sagten die Zwillingen wie aus einem Mund. Ihr Grinsen wurde immer breiter. Robin verdrehte die Augen. Und da hieß es, dass bei Männern der Verstand aussetzte, wenn sie einer schönen Frau begegneten. Die Mädchen taten geradezu, als würde vor ihnen die höchsten Götter stehen.
 
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„Steht die Einladung?“, fragte einer der Zwillinge nach. Robin setzte zum Protest, doch Vi kam ihm zuvor. „Klar, keine Frage!“, rief sie begeistert aus. „Na wenn das so ist!“, sagte einer der Zwillinge. Beide nahmen ihre Rucksäcke ab und warfen sie achtlos auf den Boden.
Dann geschah alles auf einmal. Die Münder der Zwillinge öffneten sich. Weiter, als es bei einem Menschen möglich war. Ihre Augen schienen plötzlich zu leuchten und ein grausames Lachen erklang aus ihren Mäulern, die nun grotesk verzerrt waren.
Ronah und die anderen Mädchen keuchten erschrocken auf. Sie konnten nicht begreifen, was sie da sahen. Robin griff nach einem Hammer, doch die dämonischen Zwillinge waren schneller, als er dachte. Der erste sprang ihn an und riss ihn zu Boden. Der Hammer fiel ihm aus der Hand und schlitterte außer Reichweite. Ronah schrie erschrocken auf, so als hätte sie mit so einen Angriff nicht gerechtet. Vi stürzte geistesgegenwärtig nach vorn, um Robin zu helfen. Doch da stürzte bereits der andere Dämon nach vorn. Er wollte Vi packen, doch Chao Ahn war schneller. Sie rannte auf Vi zu und riss sie zu Seite. Der Dämon segelte über sie hinweg und schlug hart auf. Ronah sprang nach vorn und versetzte dem Dämon auf Robin einen kräftigen Tritt. Jeglicher Zauber war verschwunden. Der Dämon richtete sich wütend zischend auf und funkelte Ronah wütend an. Robin nutzte seine Unachtsamkeit und stieß den Dämon von sich herunter. Ronah schickte einen weiteren Tritt hinterher. Der Dämon wurde nach hinten geschleudert und riss seinen Kumpanen mit, der sich wieder aufgerappelt hatte. „Holt ein paar Waffen, schnell!“, rief Robin aus und sprang auf.
Die Dämonen waren schnell wieder auf den Beinen. „Ich hasse widerspenstiges Essen!“, knurrte der eine. „Ich liebe das. Das regt den Appetit an und macht das ganze schmackhafter!“, sagte der andere genüsslich. „Da habt ihr euch das falsche Essen ausgesucht!“, rief Ronah mutig, während Chao Ahn im Haupthaus verschwand. „Die gehört mir. Ich werd ihr schon das Maul stopfen.“, zischte der erste Dämon. Ronah schluckte. Anscheinend konnte der Dämon es kaum erwarten. „Heute gibt's Rohkost!“, rief einer der beiden Dämonen. „Das ist am gesündesten!“, stimmte der andere begeistert zu. Langsam gingen sie, mit dem Haupthaus im Rücken, auf Ronah und Vi zu, die sich leicht vor Robin gestellt hatten. Robin rührte es, dass sie ihn beschützen wollten, doch er konnte auch gut kämpfen, auch wenn er keine Jägerinnenkräfte hatte.
Die Dämonen wollten gerade angreifen, als Chao Ahn hinter ihnen mit Waffen auftauchte. Sie rief etwas in ihrer Sprache und warf Ronah ein Schwert zu. Die Dämonen wirbelten erschrocken zu ihr herum. Chao Ahn reagierte rein instinktiv. Sie ließ alle Waffen bis auf ein Schwert fallen und schlug dem nächstbesten Dämon den Kopf ab. Der andere war viel zu perplex, um die Tragweite dessen, was gerade passiert war, zu begreifen. Er starrte auf seinen toten Kumpanen, dessen Blut nun den Boden tränkte. Ronah griff von hinten an, doch der Dämon fing sich schneller, als erwartet. Er wich ihrem Schwerthieb aus und schlug ihr dann die Waffe aus der Hand. Chao Ahn stürmte nun von hinten auf ihn zu, doch er fegte sie achtlos zu Seite, als sei sie nur ein lästiges Insekt. Robin hob den Hammer wieder auf, während der Dämon Vi zu Boden schlug. Er holte damit aus, doch der Dämon schlug den Hammer bei Seite und packte Robin an der Kehle. Er hob den ehemaligen Direktor vom Boden hoch.
Robin japste nach Luft. Der Griff der Dämon war eisern. Ronah und Vi rappelten sich mit schmerzverzerrtem Gesicht auf, als Giles den Pick up ins Lager steuerte. Faith erfasste die Situation sofort. Noch bevor der Wagen stand, war sie aus dem Auto gesprungen. Sie rannte auf das Szenario zu. Im Lauf griff sie nach einer der fallengelassenen Waffen. Sie holte aus und schnitt dem Dämon quer über den Rücken. Der Dämon schrie erschrocken auf und ließ vor Schreck Robin los, der nach Luft schnappend auf dem Boden landete. Der Dämon wirbelte wütend zu Faith herum, die verblüfft den Mund aufriss. Dieser Dämon sah wie die beiden anderen in der Stadt aus. War er ein Bruder oder so etwas? Oder hatte Faith sie nicht wirklich getötet.
 
Der Dämon schlug nach Faith, die geistesgegenwärtig zur Seite sprang. Die Klauen des Dämon durchschnitten knapp an ihrem Gesicht vorbei die Luft. Faith hob ihr Schwert und schlug dem Dämon eine Hand. Er kreischte laut auf und presste den blutenden Stumpf gegen seine Brust. Giles war mittlerweile ausgestiegen und half Robin auf, der immer noch leicht benommen auf dem Boden lag. Ronah und Vi waren zu Chao Ahn geeilt und sahen nun Faith zu, wie sie mit dem Dämon kämpfte. Andrew kauerte auf der Ladefläche des Pick ups und blickte ängstlich zum Kampfgetümmel.
Der Dämon funkelte Faith wütend an, hielt aber Anstand. Er wusste nicht, was er von dem ganzen halten sollte. Diese Mädchen waren stark. Stärker, als die meisten Menschen. Er wünschte sich, dass er mit seinen anderen Brüdern in die Stadt gegangen wäre. Dann wäre er vielleicht jetzt nicht in einer solchen Situation.
Faith hatte ihre Überraschung überwunden. Ohne Furcht starrte sie dem Dämon in die Augen und machte sich innerlich bereit für den Kampf.
Giles half Robin außer Reichweite. Zusammen mit den anderen Mädchen blickte er Faith zu, wie sie den Dämon taxierte. Dieser wich im Halbkreis vor ihr zurück. Faith folgte ihm, das Schwert drohend erhoben. Panik blitzte kurz in den Augen des Dämons auf, bevor er überraschend nach vorn stürzte. Faith entging nur knapp den Klauen der noch heilen Hand. Der Dämon war über ihre schnellen Reflexe erstaunt. „Was zum Teufel bist du?“, schleuderte er ihr entgegen. „Na das sagt der richtige!“, meinte Faith spöttisch. „Ihr habt euch zielsicher ein Nest aus Jägerinnen ausgesucht!“, rief Ronah, die mutig sein wollte. Giles zog bei der Bezeichnung Nest missbilligend die Augenbrauen hoch.
Der Dämon blickte kurz zu Ronah. Er schien zu begreifen. Jetzt war die Panik in seinem Blick nicht zu übersehen. Faith lächelte spöttisch. Giles konnte sehen, dass der Dämon alles versuchen würde, um außerhalb von Faiths Reichweite zu bleiben. Er griff nach der Armbrust, die bei den fallen gelassenen Waffen lag. Er lud sie.
Faith konnte alles aus den Augenwinkeln sehen. Sie griff den Dämon an, damit seine Aufmerksamkeit weiterhin auf sie gerichtet war.
Und die Höllenkreatur ging darauf nur zu gut ein. Trotz seiner Verletzung und Angst, griff der Dämon Faith an. Er wollte sich nicht kampflos geschlagen geben, obwohl er sich eingestehen musste, dass er in einer schier auswegslosen Lage war. Seine Krallen schienen noch länger zu werden. Faith schwang spielerisch das Schwert in ihrer Hand, als sie dem Angriff des Dämons auswich. Als der Dämon zu ihr herum wirbelte, hechtete Faith zur Seite, damit Giles freies Schussfeld hatte. Der Dämon riss erstaunt die Augen auf, doch er konnte nicht mehr reagieren. Der Pfeil schoss pfeifend durch die Luft und bohrte sich tief in die Brust des Dämons. Blut spritzte hervor. Mit einem unterdrückten Aufschrie fiel der Dämon vornüber und rührte sich nicht mehr.
Ronah und die anderen beiden Mädchen atmeten erleichtert auf. Anscheinend hatten diese Dämonen sie mehr mitgenommen, als man annehmen würde. Faith überraschte das. Immerhin hatten sie gegen Urvampire gekämpft. Dagegen schienen diese Dämonen kleine Fische gewesen zu sein.
Giles ging zu Faith, die den Dämon mit einem Tritt umdrehte. „Die in der Stadt haben genauso ausgesehen!“, sagte Faith, als der Wächter neben ihr stand. „Die selbe Art?“, fragte Giles. „Nicht nur. Sie sahen haargenau so aus!“, sagte Faith und deutete auf den toten Dämon zu ihren Füßen. „Und der da auch!“, fügte sie hinzu und wies zu dem anderen Dämon. „Vielleicht waren sie Brüder!“, spekulierte Giles nachdenklich. „Es kommt mir auch irgendwie bekannt vor. Doch ich kann jetzt nichts genaues sagen!“ „Da ist doch auch überflüssig. Immerhin sind die Typen tot. Wen interessiert es denn dann schon, was sie gewesen sind!“, meinte Ronah abfällig. „Sie sind an zwei Stellen zur gleichen Zeit aufgetaucht. Vielleicht hat das etwas zu bedeuten!“, wies Giles die junge Jägerin zurecht. „Sie meinen, uns steht noch mehr Ärger bevor?“, fragte Faith mit hochgezogenen Brauen. „Ich halte es für durchaus möglich.“, gestand Giles. „Aber wir haben doch keine anderen gesehen!“, meinte Ronah. Anscheinend war für sie die Sache gegessen. Sie hatte noch nicht so richtig verstanden, was es hieß, eine Jägerin zu sein. „Das heißt aber nicht, dass es keine weiteren gibt. Offenbar sind sie sehr wanderfreudig. Und wer weiß schon, wie groß die Gruppen sind, in denen sie sich fortbewegen!“, sagte Giles bestimmt. „Und was ist, wenn es mehr gibt?“, fragte Robin. „Wie finden wir das heraus?“ „Es wäre ganz gut zu wissen, welche Art von Dämonen das waren.“, sagte Giles.
 
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Andrew kletterte von der Ladefläche. Er trug bereits ein paar der Einkaufstüten mit sich. „Wir sollten diese Dinger erst mal beseitigen. Die stinken doch bestimmt, wenn sie hier länger liegen!“, sagte der Junge zurückhaltend. „Und was machen wir mit denen?“, fragte Vi leicht entsetzt. Sie wollte sich lieber nicht ausmalen, was sie mit den Leichen machen sollten.
„Wir müssen sie wohl im Wald verscharren!“, meinte Giles, der auch nicht gerade begeistert von der Vorstellung war. Ronah verzog das Gesicht. „Muss das wirklich sein?“, fragte sie angeekelt. „Du kannst die ja auch hier liegen lassen, bis sie zerfallen sind.“, meinte Faith spitz. „Schon gut!“, sagte Ronah und klang dabei recht eingeschnappt. „Ich geh dann mal Schaufeln holen.“, sagte Vi und ging zu einem der Nebengebäude. „Dann erledigt das mal!“, sagte Andrew und ging auf das Haupthaus zu. „Ach und was machst du?“, fragte Ronah, der es gar nicht passte, dass Andrew sich drücken wollte. Unsicher wandte sich der Junge um. „Ich mache das Mittagessen!“, sagte er verteidigend und drückte dabei die Einkaufstüten wie zum Schutz gegen seine Brust. „Das ist schon in Ordnung!“, sagte Faith. „Immerhin bist du die erste die schreit, wenn das Essen nicht fertig ist!“, wandte sie sich dann an Ronah. Vi kam mit den Schaufeln zurück. „Beeilen wir uns lieber!“, sagte Robin und nahm Vi eine der Schaufeln ab. Andrew verschwand im Haus.

Cleveland

Buffy klopfte nachdenklich mit einem Bleistift auf dem Tisch herum, während sie über den Stundenplan des Dojos hing. Der Sensei gab gerade einen Kurs und er hatte sie gebeten, einen neuen Plan aufzustellen, der einen Tai Chi Kurs zulassen würde, ohne dass die anderen Kurse gefährdet wurden. Buffy musste den Mut des Senseis bewundern. Er stellte sich gegen diese Verbrecher und gab keinen Zentimeter nach. Vielleicht war das dumm von ihm, aber Buffy war sich sicher, dass sie an seiner Stelle nicht anders gehandelt hätte. Er wollte diesen Verbrechern nicht nachgeben. Und wieder fragte sich Buffy, was dieser Satyros wirklich wollte. Es konnte doch nicht nur das Verlangen nach Macht sein. Das Verlangen, über Menschen bestimmen zu können wie er das wollte.
Buffy legte seufzend den Stift zur Seite. Sie konnte sich einfach nicht richtig konzentrieren. Die Kampfschreie aus der Halle nebenan und ihre eigenen Gedanken lenkten sie zu sehr ab. Buffy beschloss, ein paar Minuten beim Unterricht zuzusehen, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Sie verließ das Büro und trat zum Eingang der Halle. Der Sensei unterrichtete gerade eine Gruppe jugendliche. Nur durchs Zusehen wusste Buffy, wieso der Sensei Satyros Männer unterrichten sollte. Er wäre zwar den vier Schlägern unterlegen gewesen, aber seine Technik, wie er sein Wissen vermittelte war einfach und effektiv. Ohne Fragen wäre sein Stil eine Bereicherung für Satyros Truppe. Buffy fragte sich, ob sie da mit ihrer bunten Mischung überhaupt reinpasste. Aber der Sensei schien dieser Meinung zu sein, sonst hätte er sie ja nicht eingestellt. Buffy seufzte auf. Sie war hier, um zu arbeiten, nicht um den Sensei zuzusehen. Sie wandte sich wieder ab und ging ins Büro zurück. Dabei bemerkte sie nicht, dass ihr der Sensei nachdenklich hinterher blickte.
Buffy ließ sich wieder am Schreibtisch nieder und arbeitete die nächsten zwei Stunden konzentriert am Stundenplan. Als sie von nebenan die Jugendlichen hörte, die sich gerade in die Umkleide begaben, schaute sie erstaunt auf die Uhr. Die Zeit war wie im Flug vergangen. Sie musste langsam los, damit sie zu ihrem Termin mit der Direktorin nicht zu spät kam. Sie legte gerade den neuen Plan zur Durchsicht auf den Platz des Senseis, als dieser eintrat. „Sie sind schon fertig?“, fragte er und trat zum Tisch. „Ja!“, sagte Buffy, während der Sensei nach dem neuen Plan griff. Buffy knete nervös ihre Hände, während Sensei Yen Lee das ganze aufmerksam durchlas. Sie hoffte, dass sie nichts übersehen hatte. Der Sensei blickte auf. „Ausgezeichnet. Besser hätte ich es auch nicht machen können!“, sagte er anerkennend. Buffy strahlte. Sensei Yen Lee blickte zur Uhr. „Haben sie nicht noch einen Termin in der Schule?“, fragte er mit hochgezogenen Brauen. Buffy nickte. Draußen waren die Schüler zu hören, wie nach und nach das Dojo verließen. „Dann machen sie sich los. Der nächste Kurs ist erst gegen 17 Uhr. Sie haben also Zeit!“, sagte der Sensei. „Danke!“, sagte Buffy und griff nach ihren Sachen, die sie neben dem Schreibtisch abgestellt hatte. „Ich hab zu danken!“, murmelte der Sensei so leise, das Buffy es nicht hörte, als sie das Büro verließ.
 
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