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Buchrezension - Die Chroniken von Pandemia

Elenia

...sunshine...
Registriert
14 Januar 2003
Beiträge
15.066
Gerade erst habe ich die zwei Chroniken von Pandemia mit jeweils vier Teilen von Dave Duncan zum zweiten Mal gelesen und war davon genauso fasziniert, wie beim ersten Mal. Damals hat mir eine Freundin die Bücher ausgeliehen, die zu ihren Lieblingsbüchern gehörten und sie mir wärmstens empfohlen. Und ich selbst war so begeistert davon, dass ich mir die einzelnen Bände dann im Laufe der Zeit selbst zugelegt und sie eben vor kurzem noch einmal gelesen habe. Und jetzt kann ich sie nur jedem ans Herz legen, der diese Review liest.
Die Chroniken von Pandemia gehören zwar einerseits definitiv in die Kategorie klassische Fantasy, andererseits weichen sie aber immer wieder auch davon ab, was sie für mich besonders interessant hat. Schließlich gibt es schon genügend mittelmäßige Fantasy nach Schema F.
Klassisch an der Pandemia-Saga ist mit Sicherheit die mittelalterlich gehaltene Welt, und typische Rassen wie Zwerge oder Kobolde, die sich darin aufhalten. Und natürlich spielt auch die Magie dabei eine gewisse Rolle. Allerdings beschränkt Duncan sich nicht nur auf die klassischen Fantasy-Rassen, sondern erfindet auch seine eigenen Völker, wie etwa die Jotunns, die Imps, die Djinns oder die Mermenschen – insgesamt bevölkern sein fiktives Pandemia sogar 12 verschiedene Rassen und jede einzelne von ihnen spielt eine wichtige Rolle.
Dabei stellen die Imps insgesamt die mächtigste Rasse, denn ihrer Führung untersteht das Impire, das größte Reich in Pandemia, das vom Imperator und den vier Wächtern – den mächtigsten Magiern Pandemias – regiert wird. Ein kleiner, aber fast vergessener Außenposten eben dieses Impires ist Krasnegar, ein fast schon ländlich geprägtes Königreich, das der Führung von König Holindarn untersteht. Dieser allerdings ist nicht mehr der Jüngste und steht damit vor dem Problem eines Nachfolgers. Seine einzige Tochter Inosolan – kurz Inos – ist dabei natürlich die Thronfolgerin, reitet im Moment allerdings lieber mit dem Stalljungen Rap aus oder kauft sich teuren Stoff für schöne Kleider, weshalb er sie in die nächste größere Stadt Kinvale schickt, wo sie in Begleitung ihrer Tante Kade lernen soll, wie sie sich als Königin zu benehmen hat.
Aber genau dann beginnen die Schwierigkeiten, denn König Holindarn scheint bei immer schlechterer Gesundheit zu sein und durch Inos’ Abwesenheit gibt es auch andere Interessenten auf den Thron. Und die Prinzessin scheint nur einen loyalen Untertan zu haben: Rap, der sich auf den Weg nach Kinvale macht, um Inos davon zu berichten, dass ihr Vater im sterben liegt. Aber dies ist lediglich der Auftakt zu einer fantastischen, spannenden Geschichte voller faszinierender Abenteuer und Magie – denn Rap ist im Besitz eines kostbaren Wortes der Macht, das ein angeborenes Talent an ihm besonders verstärkt und ihn damit aber auch immer wieder in Schwierigkeiten bringt.
Damit komme ich dann auch schon wieder auf den Punkt, der die Chroniken von Pandemia von anderen Fantasy-Reihen unterscheidet. Statt dass wie so oft nach wenigen Seiten der Held bereits vor der Aufgabe steht, die Welt zu retten, führt einen Dave Duncan langsam und sorgfältig in die Geschichte ein. Denn Rap ist erst einmal nur entschlossen, Inos nach Hause zu holen, hinter seiner Reise steckt kein größerer Sinn. Dass sowohl er, als auch die Prinzessin damit langsam immer mehr in eine Geschichte hineingeraten, die sie so niemals erwartet hätten, lässt auch dem Leser die Möglichkeit, sich erst einmal in die Welt hineinzufinden. Alles, was die Charaktere mit der Zeit lernen, erfährt auch der Leser und wird nicht gleich in ein Chaos an Rassen, Namen und Regeln für die Anwendung von Magie hineingeworfen, was mir persönlich sehr gefallen hat.
Außerdem bietet sich dadurch auch die Gelegenheit die Charaktere in ihrer Entwicklung zu begleiten. Denn Krasnegar ist wirklich so etwas wie ein kleines Dorf und weder Rap noch Inos waren zuvor jemals weiter als ein paar Meter davon entfernt. Aber die ganzen unglaublichen Geschehnisse führen sie in Gegenden, die sie sich niemals hätten vorstellen können, was von den beiden natürlich auch eine Entwicklung fordert und sie dem Leser sehr ans Herz wachsen lässt – das sie vor allem auch keine Überhelden sind. Jeder von ihnen hat seine Macken und Fehler, was sie in meinen Augen umso liebenswerter macht. Aber nicht nur die Hauptcharaktere sind gut entwickelt, auch die Nebencharaktere haben ihre individuellen Eigenschaften, ihre Geschichte und ihre Ecken und Kanten. Auch sie werden von Duncan wundervoll beschrieben und sind sehr individuell, egal ob es sich dabei um die Bewohner von Krasnegar handelt, oder um geheimnisvolle Fremde, denen Rap vertrauen muss, um zu Inos zu kommen.
Ein weiterer Pluspunkt ist meiner Meinung nach das innovative Magiesystem, da bei Duncan nicht einfach nur irgendwelche Auserwählten Magie besitzen, sondern die Worte der Macht können einfach weitergegeben werden, besonders natürlich, wenn ihr alter Besitzer stirbt. Und damit hat jeder die Chance, magische Fähigkeiten zu bekommen, was vielleicht aber gar nicht jeden glücklich macht. Und das ist noch nicht alles, was die Magie in Pandemia auszeichnet, aber ich will hier ja schließlich nicht zu viel verraten, sondern euch zum Lesen motivieren. Und dazu kann ich diese Reihe nur absolut empfehlen, wenn ihr mal ein wenig Zeit habt. Denn die Geschichte ist so faszinierend, das man sie eigentlich nicht mehr aus der Hand legen möchte, bevor man nicht auch den achten Band gelesen hat.

Vielleicht kennt ja auch jemand von euch die Bücher bereits und hat Lust, hier seine Meinung dazu zu schreiben. Würde mich über Diskussionen zu der Reihe sehr freuen :)
 
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