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[Serien-Projekt] Time's Up - Ihr Gegner ist die Zeit

Carrie

Gottkaiserin
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20 April 2003
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DAS TVERLEBNIS.com FANFICTION SERIENPROJEKT
DAS SERIENPROJEKT VON SERIENFANS FÜR SERIENFANS


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Time's Up - Ihr Gegner ist die Zeit
by Carrie


Disclaimer:
Diese Story dient keinem kommerziellen Zweck; alle Ideen, Handlungen, Charaktere etc. entstammen meiner Fantasie. Ähnlichkeiten mit lebenden oder auch toten Personen sind lediglich Zufall und nicht beabsichtigt. Jegliche forensischen oder kriminologischen Details müssen nicht stimmen und können für die Flüssigkeit der Story zurechtgebogen sein ;D
Das Symbol, das auf den FanArts zu sehen ist und in der Story als das Zeichen von Pain Killer genannt wird, stammt von icemo von deviantart.com, der es selbst ausgedacht und gezeichnet hat.
Die Models, die für die Gesichter meiner Charaktere hinhalten, dienen weder als Vorlage für die Charaktere, noch sind die Charaktere ihnen nachempfunden. Ich leihe mir nur die Gesichter aus, womit ich kein Geld verdienen will.

Author’s Note:
Ja, ich habe den ersten Post schamlos von Birgits ersten Post kopiert. Aber auch nur, weil sie den so gut hingekriegt hat *schleim* ;) jetzt zu ein paar Infos und Facts bezüglich der Story...
Location: Ursprünglich wollte ich die Geschichte in New York City spielen lassen. Erstens weil ich da schon war und mich ein wenig auskenne (Straßennamen, Viertel, Gebäude,..) und zweitens, weil es nirgends sonst in den USA Detectives gibt :D und ich find Detectives einfach so viel cooler, als Sergants oder Lieutenants ^^ nun gabs da allerdings ein Problem und zwar stellte sich nach einiger Recherche heraus, dass NYC im Ranking der Städte mit der höchsten Kriminalitätsrate nur auf Platz 46 liegt. Das fand ich dann etwas blöd und da Washington D.C. auf Platz 1 liegt, hab ich einfach die shiny NYC-Detectives genommen und für meine Story nach D.C. versetzt :D
Special Unit: Nein, diese Special Unit gibt’s nicht wirklich. Es gibt aber eine Special Force im MPDC, die sich mit Kapitalverbrechen beschäftigt (so wie fast überall). Nun war mir das aber etwas zu "normal" und langweilig, deshalb hab ich meinem Team noch eine Hürde in den Weg gelegt: und zwar beschäftigt sich meine Special Unit nur mit Fällen, die aus irgendwelchen Gründen innerhalb von besonders kurzer Zeit gelöst werden müssen. Da im realen Leben die Lösung eines Falles gut und gern mal 2-4 Wochen lang dauern kann und ich sowieso nicht so viel Zeit verschreiben wollte, hab ich meine Spezialeinheit erfunden.
Forensik und Kriminologie: da mein einziges Wissen über Forensik und Kriminologie aus dem Fernsehen stammt (;)), garantiere ich für absolut gar nix und sollte jemanden ein physikalischer, chemischer oder sonstiger Fehler auffallen, darf er das gern sagen und falls ich Zeit und Lust hab, besser ich ihn aus ^^

Danksagungen: mir haben viele Leute geholfen dieser Serie Leben einzuhauchen, weshalb ich diese Gelegenheit jetzt nutzen will, um eben diesen Menschen zu danken:
Margit und mein Freund Sigi: ihr zwei habt mir mit Abstand am meisten geholfen. Egal, ob es geniale Ideen beim Brainstormen oder "nur" Feedback zu meinen Gedanken war, sie haben mir sehr sehr weiter geholfen. Danke!
Lauren und meine beiden Brüder: Lauren, du hast meinen Charakteren Hintergrund und Vergangenheit gegeben, wofür ich dir sehr dankbar bin. Meinen Brüdern gebührt Dank, da sie mir erzählt haben wie sie jemanden (einander -.-) töten würden, wenn sie müssten, was mir gleich mal Fall-Ideen für 3 Folgen gegeben hat ;)
icemo: Thank you so much for allowing me to use your creation, your arts rock!
 
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AW: [Serien-Projekt] Time's Up - Ihr größter Gegner ist die Zeit

INHALTSVERZEICHNIS



CHARAKTERE-ÜBERSICHT
HAUPTCHARAKTERE
  • Det. Michael Dane
    Mitglied/Leiter der MCSU, 47 Jahre, seit mehr als 20 Jahren bei der Metro Police of D.C.
  • Det. Lauren Taylor
    Mitglied der MCSU, 37 Jahre, geschieden von Nate Meyers, hat eine Schwester und zwei Nichten, seit 15 Jahren bei der Metro Police of D.C.
  • Det. Jason Scott
    Mitglied der MCSU, 27 Jahre, außergewöhnlich intelligent, seit 8 Jahren bei der Metro Police of D.C.
  • Danny McFadden
    Lab-Techniker der MCSU, 27 Jahre, irischer Herkunft, seit 5 Jahren bei der Metro Police of D.C.
  • Nate Meyers
    Journalist, 38 Jahre, geschieden von Lauren Taylor, ist gerade erst von New York nach D.C. gezogen

NEBENCHARAKTERE
  • Det./Serg. James Garcia
    ehemaliger Leiter der MCSU, 47 Jahre, ist nach der Beförderung zum Sergeant nach Detroit gezogen
  • Dr. Nathan "Rook" Rooker
    Psychologe der Metro Police of D.C., 47 Jahre
  • Sergeant David Porter
    Sergeant der Metro Police of D.C., 56 Jahre
  • Pain Killer
    Serienmörder, der jeden Mord zu einem Spiel macht; hat bereits 7 Menschen getötet (exkl. 1x01)
  • Dr. Jeffrey Miller
    Gerichtsmediziner, der eng mit der Metro Police of D.C. zusammenarbeitet, 52 Jahre
 
AW: [Serien-Projekt] Time's Up - Ihr größter Gegner ist die Zeit

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Luftballone... viele, viele Luftballone. Es war fast, als hätte jemand versucht die Decke des Raumes komplett mit Ballonen auszulegen. Nirgends war ein Fläckchen Decke zu sehen, stattdessen hatte man das Gefühl von einer Armee von blauen, roten und weißen Luftballonen erdrückt zu werden. Sie rankten an den Seiten der Türen empor, bildeten einen Bogen über dem Buffet und lagen schichtweise unter der Decke. Offensichtlich war der Dekorateur des Metro Police Departments ein großer Fan von in Plastik gehülltem Helium.
Unter dem blau-rot-weißen Meer tummelte sich eine Schar von alten Paaren zu langsamer Jazzmusik. Die meisten von ihnen waren vermutlich schon älter als 50 oder 60 Jahre alt, was auch die Schritte erklärte, die zum Teil nicht einmal im Takt des Tanzpartners waren, geschweige denn der Musik. Manche Tänzer machten es sich auch besonders einfach und verharrten stur an einem Fleck, wobei sie – um den Anschein zu wahren – mit den Oberkörpern hin- und herwankten. Hier und da konnte man ein junges Paar entdecken, nicht älter als 45 Jahre. Sie schafften es zum Teil sogar im Rhythmus der Musik zu bleiben und legten mehrere Runden um die älteren Tanzpaare zurück.

Ein Blick auf die Uhr zeigte Detective Michael Dane, dass er noch mindestens zwei Stunden anwesend sein musste, bevor es nicht mehr unhöflich war sich zu entschuldigen. Er hasste diese Parties. Jedes Jahr war es das gleiche Affentheater und jedes Jahr schaffte es Garcia wieder ihn zum Kommen zu überreden. Versprechungen von tollem Essen oder einem Abend, den er nicht allein in seinem Haus verbringen würde hatten Michael noch jedes Jahr widerwillig kommen lassen – und wenn es einmal nicht funktioniert hatte, wurde die Bitte umgehend zum Befehl gemacht.
Mit einem gelangweilten Seufzer blickte der erfahrene Detective durch den großen Raum, der für den diesjährigen Metro Police-Fundraiser-Ball gemietet wurde. Aus einer Ecke nickte ihm ein weißhaariger, strammer Mann in Uniform zu und an seinen Abzeichen, das auf den Schultern der Uniform angebracht waren, war leicht zu erkennen, dass er der Assistant Chief des Metro Police Department of D.C.'s – dem DCPD – war. Wie ein trainierter, braver Affe setzte Michael ein gezwungenes Lächeln auf und erwiderte das grüßende Nicken, bevor er seinen Blick schnell weitergleiten ließ, in der Hoffnung der Assistant Chief würde nicht den Weg zu ihm finden. Er hatte für heute Abend ausreichend Hintern geküsst.

Wo bist du, Lauren? Ich könnte ein freundliches Gesicht vertragen! Als Dritte in der Rangliste der Special Unit war Lauren nicht verpflichtet zu solchen Veranstaltungen zu kommen, auch wenn Garcia es ihr jedes Jahr nahe legte. Michael hatte schon seit Jahren die Vermutung, dass Garcia ihn nur deshalb zu jedem dieser Events bestellte, damit er sie nicht allein ertragen musste. Und doch schaffte es der Abteilungsleiter der Major Crimes Special Unit immer wieder früher zu verschwinden oder später zu kommen oder sich zwischendurch für die Dauer von zwei Stunden in Luft aufzulösen – ohne dass es irgendjemandem auffallen würde.
Mit jeder Sekunde, die er hier allein herumstehen musste, während er gleichzeitig versuchte Menschen aus dem Weg zu gehen, wurde Michael schlechter gelaunt. Wieso hatte er sich wieder einmal darauf eingelassen? Er wusste doch, dass es nur langweilig und mühsam werden würde. Auf sich selbst wütend erhob Michael sein Glas, in dem sich vor einer halben Stunde noch ein teurer irischer Whisky mit Einwürfel befunden hatte, das mittlerweile allerdings nur noch verdünnten, lauwarmen Alkohol enthielt. Er nahm zwei große Schlucke und verzog das Gesicht, als sich die hochprozentige Flüssigkeit seinen Hals hinunterbrannte.

"Ich sehe du genießt diesen Abend in vollen Zügen!" Erleichtert drehte sich Michael um. Mit einem Lächeln auf den Lippen und einem freudigen Funkeln in den Augen stand Detective Lauren Taylor vor ihm und hielt ihm ein neues Glas entgegen. Die Eiswürfel darin waren noch frisch und am Kondenswasser, das sich bereits am Äußeren des Glases abgesetzt hatte, konnte man erkennen, dass der Alkohol darin noch so kalt war, wie er sein sollte.
"Und wie... ich kann mich vor Aufregung gar nicht halten." Dankend nahm Michael das Glas entgegen und führte Lauren zu einem der Ecktische, an dem sie sich niederließen. "Bin ich froh, dass du endlich da bist. In den letzten 90 Minuten hab ich die Hintern vom Captain, Deputy Chief und Commissioner geküsst, bevor ich zu einem Tanz mit der Frau vom Chief überredet wurde." Ein mitleidiges und gleichzeitig amüsiertes Grinsen breitete sich auf Laurens Gesicht aus, bevor sie ihr eigenes Glas erhob und gegen das von Michael stoß. "Auf einen Abend, der sich irgendwann positiv auf deine Karriere auswirken wird." Ein Augenrollen war die einzige Antwort, die sie bekam, bevor beide von ihrem Alkohol nippten.

Lauren ließ ihren Blick durch den Raum gleiten und Michael nutzte die Chance, um sie genau zu betrachten. Sie hatte sich ein dunkelrotes Kleid ausgesucht, das ihre Figur gut betonte und ihre Beine länger wirken ließ, als sie waren. Sie war dezent geschminkt und trug ihre Haare offen, so dass sie in leichten Wellen über ihre Schultern fielen. Am Handgelenk trug sie ein teuer aussehendes Armband, von dem er wusste, dass sie es vor vielen Jahren von ihrer Mutter zu Weihnachten geschenkt bekommen hatte. Um es kurz zu sagen: Sie sah umwerfend aus!
Michael gönnte sich noch ein paar Sekunden, in denen er seine Partnerin betrachtete, dann wandte er seinen Blick ab, um nicht beim Starren erwischt zu werden. Er wusste zwar, dass es Lauren nicht stören würde, dafür kannten die beiden einander schon zu lange. Aber er wusste auch, dass sie zusammen arbeiteten und solche Situationen schnell zu gefährlichen Gedanken führen konnten.

"Dane, da bist du ja. Lauren, du siehst toll aus, hi!" Die Stimme von Detective James Garcia unterbrach die traute Zweisamkeit, als dieser auf sie zugeeilt kam und an ihrem Tisch gelehnt zum Stehen kam. Michael wollte gerade eine mürrisches Kommentar bezüglich Garcias' Verschwinden abgeben, als diese ihm zuvor kam und mit fünf kleinen Worten den andauernden Horrer des alljährlichen Fundraiser-Abends beendete: "Wir haben einen neuen Fall."





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Umgeben von PCs, forensischen Apparaten, noch mehr PCs und sechs jungen Männern und Frauen in weißen Laborkitteln traf sich das Team einige Stunde später. Im Gegensatz zu manchen Vorstellungen, die man sich schnell aus dem heutigen Fernsehen bildet, gab es beim DCPD nicht nur einen Forensiker, der die Arbeit für das ganze Police Department schmiss. Danny McFadden, der der MCSU und zwei weiteren Abteilungen zugeteilt war, arbeitete mit fünf anderen Wissenschaftlern in einem großen Labor zusammen, von denen jeder die Arbeit für drei bis fünf Abteilungen übernahm. Um jedoch nicht vom Lärm der Maschinen und Geplaudere der anderen Laboranten gestört zu werden, traf man sich für Besprechungen mit Danny meist in seinem persönlichen kleinem Büroraum.
Danny, der wie üblich mit einem Clipboard in der Hand in der Mitte des Raumes stand, blickte mit einer kleinen Sorgenfalte auf der Stirn von einem Teammitglied zum Anderen: "Wir haben einen weiteren Brief erhalten... es ist Pain Killer."

Die Nachricht entlockte mehrere unzufriedene Reaktionen, bevor Danny einen vergilbten, alten Brief hervorzog, der in einer Beweistüte lag, und ihn vorlas:

"Meine lieben Freunde,
es ist mal wieder so weit. In exakt zwölf Stunden werde ich die Welt von einem weiteren Ungeheuer erlösen und ihr habt die Chance mich aufzuhalten.
Wie immer gelten die gleichen Spielregeln: Alle drei Stunden werdet ihr von mir einen Hinweis erhalten: einen wahren, einen teilweise falschen und einen frei erfundenen. Es liegt an euch heraus zu finden welchem Hinweis ihr trauen könnt und wenn ihr so gut seid, wie ihr vorgebt, dann werdet ihr mein Vorhaben verhindern können.
Wir alle kennen die Regeln, nun möge der Bessere von uns gewinnen.
Mit besten Grüßen"

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Ein kurzes, bedeutungsvolles Schweigen lag über dem Raum. In den letzten drei Jahren hatte das Team sieben dieser Briefe erhalten und jedes Mal endeten die zwölf Stunden auf die gleiche Weise: per Expressdienst wurde an das Team eine abgetrennte Hand gesendet, auf deren Handrücken ein frisches Tattoo in Form des Symbols des Serienmörders war. Im Laufe des folgenden Tages wurde dann die dazu gehörige Leiche gefunden, die irgendwo in D.C. weggeworfen wurde, als wäre sie Abfall. Das Symbol hatte das Team kurz nach dem ersten Mord des Killers identifiziert: im altägyptischen hatte es die Bedeutung des Wortes "Schmerz", weshalb die Detectives dem Mörder den Spitznamen Pain Killer gegeben haben.

"Es sind jetzt fast neun Stunden vergangen seit wir den Brief erhalten haben, wir müssten also jeden Moment den dritten Hinweis bekommen." Dannys leise Stimme durchbrach die Stille und schien das Team wieder in die Gegenwart zurück zu holen. Noch bevor Garcia die üblichen Fragen stellen konnte, fuhr der junge Wissenschafter fort: "Ich habe den Brief auf forensische Spuren untersucht, aber wie üblich nichts gefunden. Die ersten zwei Hinweise sind wie immer per E-Mail geschickt worden, aber ich konnte – wie immer – keine Ursprungs-ip-Adresse herausfinden."

Kaum war Dannys irischer Akzent verstummt, erhob Detective Jason Scott, der es sich in Dannys ledernen Bürostuhl gemütlich gemacht hatte und eine schlecht gelaunte Mine trug, seine raue Stimme: "Ich habe den Weg des Briefs zurück verfolgt, doch bis zum hausinternen Postdienst hat niemand den Brief gesehen. Irgendwie hat es der Mistkerl geschafft den Brief direkt in die interne Postabteilung des DCPD zu bringen. Mandy aus der Postabteilung hat den Brief als erste in den Händen gehabt. Sie wurde überprüft, wie auch alle anderen Mitarbeiter in der Postabteilung, aber alle sind zu 100% clean."

"Dane, Lauren, habt ihr mit Rook gesprochen?" Garcias laute, kräftige Stimme klang entschlossen und zielstrebig und zeigte jedem im Raum eindeutig, dass er der Chef war und er bestimmte was geschah, auch wenn das von den derzeit Anwesenden sowieso keiner in Frage gestellt hätte. Mit verschränkten Armen und konzentriertem Blick sah er zu seinen höchstrangigen Unterstellten und wartete auf eine hoffentlich positive Analyse des Psychologen Dr. Nathan "Rook" Rooker.

"Haben wir. Er hat mit uns die ersten beiden Hinweise besprochen und ist sich fast sicher, dass der erste Hinweis der Falsche ist." Laurens Stimme, die normalerweise einen fröhlichen Unterton hatte, klang müde und erschöpft, was wohl nicht nur an der späten Stunde, sondern auch an dem scheinbar unlösbaren Fall lag. Michael, der neben ihr gegen Dannys Schreibtisch lehnte, reichte ihr seinen Notizblock, auf dem er das Gespräch mit Rook stichwortartig mitgeschrieben hatte. "Der erste Hinweis war dieses Mal bezüglich der Art des bevorstehenden Mordes."
Hier sprang Michael ein, der den Ausdruck der E-Mail aus einem Fallordner zog und vorlas: "Schneewittchen lusterte den schönen Apfel an, und als es sah, dass die Bäuerin davon aß, so konnte es nicht länger widerstehen, streckte die Hand hinaus und nahm die giftige Hälfte. Kaum aber hatte es einen Bissen davon im Mund, so fiel es tot zur Erde nieder."
"Es ist ein Zitat aus dem Märchen "Schneewittchen und die sieben Zwerge" von den Gebrüdern Grimm und sagt uns, dass er vorhat sein Opfer zu vergiften.", erklärte die blonde Detective, bevor sie auf die Notizen blickte und die Erläuterungen des Psychologen wiedergab. "Rook meint, dass Pain Killer in den vergangenen Morden bewiesen hat, dass er Blut liebt und dass es deshalb unwahrscheinlich ist, dass er jetzt plötzlich auf eine saubere Art zu Töten umsteigt."

Konzentrierte Gesichter waren auf Lauren gerichtet, die eine kurze Pause einsetzte, um in die Runde zu sehen. Danny blickte drein wie ein verletztes Hundewelpen und als wünschte er dies alles würde gerade nicht passieren. Er war noch nie sehr aufgeweckt gewesen, wenn es um Mord und Folter ging, weshalb er sich zu Beginn seines Studiums für die Forensik als Hauptfach entschieden hatte und nicht für Kriminologie.
Jason saß mit dem Kinn in einer Handfläche im Ledersessel und jemand, der ihn nicht kannte, würde vermuten, dass ihm das Geschehen um ihn herum nicht interessierte oder gar langweilte. Lauren jedoch kannte ihn seit Jahren und wusste seine Masken zu lesen. Jason war weder desinteressiert, noch gelangweilt. Stattdessen war er hochkonzentriert und vor allem sehr schlecht gelaunt.
Garcia zeigte mit seiner Körperhaltung, dass er nach wie vor Kontrolle über die Situation hatte, auch wenn er und alle anderen im Raum wussten, dass ihm diese Kontrolle mehr und mehr aus den Fingern zu rutschen schien.
Michael hatte seinen ernsten Gesichtsausdruck aufgesetzt, der jeden, der ihn kannte, signalisierte, dass er ihm jetzt besser nicht mit irgendwelchen Witzen antanzte. Seine Lippen waren zu einer schmalen Linie gezogen und seine Stimme verdeutlichte, dass er bis zum Ende dieses Falles keine Zeit und Nerven auf irgendetwas anderes als eben diesen Fall hatte. "Der zweite Hinweis war wie folgt: 'Und Jakob ward zornig und schalt Laban und sprach zu ihm: Was habe ich mißgehandelt oder gesündigt, daß du so auf mich erhitzt bist?' Es ist aus dem Buch Mose, Kapitel 31, Vers 36."

Kaum war Michael verstummt, übernahm Lauren wieder das Wort. "Rooks Täterprofil besagt, dass Pain Killer katholisch erzogen wurde und/oder einen sehr religiösen Vater hatte, vielleicht einen Religionslehrer. Da er für den zweiten Hinweis einen Bibelvers nimmt, vermutet Rook, dass das der wahre Hinweis ist. Er gibt uns damit einen Hinweis auf das Opfer, das mit großer Wahrscheinlichkeit Jacob heißen wird und – wie alle bisherigen Opfer – ein Sexualstraftäter ist. Vermutlich ist er eine religiöse Person, die sich nicht bewusst ist, dass sie etwas Falsches getan hat... Rook sagt, dass die zweite Hälfte des Bibelverses und die vermutete Misshandlung durch eine religiöse Person in Pain Killers Kindheit darauf schließt."

"Okay, gute Arbeit, Leute." Nickend sammelte Garcia seine Gedanken, bevor er erneut zum Reden ansetzte. "Das heißt, dass der nächste Hinweis zum Teil wahr und zum Teil falsch sein wird. Wenn er sein Muster aus den vergangenen Morden aufrecht erhält, dann wird sich dieser Hinweis auf den Tatort beziehen."
Allgemeine Zustimmung wurde ihm entgegen gebracht, als plötzlich ein schrilles Piepsen ertönte und Danny hektisch zu seinem Computer eilte. "Der dritte Hinweis ist da." Seine Stimme klang nervös und aufgeregt und sofort begann er wild auf Maus und Tastatur herum zu klicken. Gespannt wartete das Team auf eine Rückmeldung des Wissenschaftlers, der neben Forensik auch IT studiert hatte, hoffend, dass die neueste E-Mail entgegen allen Erwartungen zurückverfolgt werden konnte. Es dauerte keine zwei Minuten, doch dem Team kam es vor wie zwei Stunden, als sich Danny mit enttäuschter Mine aufrichtete und mit einem Kopfschütteln mitteilte, dass auch dieser Hinweis nicht zurück verfolgbar war.

Im Hintergrund erwachte Dannys Drucker zum Leben und kaum war die E-Mail fertig ausgedruckt, nahm Garcia das Papier an sich und las den letzten Hinweis laut vor: "'Regen, Wind, dicke Wolken? Nicht bei uns! Wenn auch Sie es satt haben auf den Sommer zu warten, dann haben wir genau das Richtige für Sie! Im Holiday Beach Club finden Sie Sommer, Sonne, Strand und Cocktails so weit das Auge reicht! Werden Sie noch heute Mitglied und sparen sie 15% auf die Jahresprämie.' Das ist eine Zeitungsannonce, die vor ein paar Monaten fast überall zu finden war."

"Ich schätze die 15% Ermäßigung krieg ich jetzt nicht mehr, oder?" Jasons trockenes Kommentar wurde mit warnenden Blicken von Garcia und Michael gestraft, bevor Danny die Frage stellte, die allen im Kopf herumgeisterte: "Und was bedeutet das? Er wird das Opfer in einem Holiday Beach Club töten?"
"Nein, diese Hinweis ist nur zum Teil wahr. Es muss so etwas Ähnliches wie ein Holiday Beach Club sein.", dachte Michael laut nach, bevor er anfing zu brainstormen. "Der Strand. Eine Cocktailbar." Sofort stieg das Team ein, um so viele Ideen wie möglich zu sammeln. "Ein Holiday Inn. Ein Solarium." "Ein Freibad. Ein Reisebüro." "Eine Strandbar. Jede Straße, die die Wörter 'Holiday', 'Beach', 'Sommer', 'Strand' oder sonst irgendwas in der Art, im Namen hat.. es gibt hunderte Möglichkeiten!"
Frustration und Engagement duellierten in den Stimmen jedes Teammitglieds, bevor Garcia ein Machtwort sprach: "Es mögen hunderte Möglichkeiten sein, aber wir haben drei Stunden, 67 Officers und 23 Detectives, die bereit sind uns zu helfen, also werden wir unser bestes geben! McFadden, ich will, dass du das National Sex Offenders Registry nach nem Vornamen Jacob durchsuchst und die Ergebnisse mit den Schlagwörtern 'Holiday', 'Beach', 'Club', 'Sommer', 'Strand', 'Sonne' und 'Cocktail' abgleichst." Froh, dass er etwas zu tun hatte, das nicht mit blutigen Leichen in Verbindung stand, nickte Danny seine Zustimmung und wandte sich seinem PC zu. "Und versuch nochmal dein Glück mit den E-Mails und gleiche die drei Hinweise mit Straßennamen in D.C. ab."
Eifrig tippte der junge Ire bereits auf seiner Tastatur herum. "Und was machen du, Dane, Scott und Lauren?" Mit eiligen Schritten war das Team bereits aus Dannys kleinem Büro getreten, bevor Jason, stellvertretend für den Teamleiter, eine Antwort über die Schulter rief: "Wir suchen nach diesem Bastard!"

∼ to be continued ∼​

[das Forum sagt ich muss meinen Text kürzen -> Fortsetzung im nächsten Post]
 
AW: [Serien-Projekt] Time's Up - Ihr größter Gegner ist die Zeit

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Der Anruf, der sie ins Büro zurück geholt hatte, war kein erfreulicher gewesen. Natürlich hatten sie gewusst, dass er bald kommen wird, dass Pain Killer seine gesetzte Frist nie überschritt. Doch selbst eine Stunde nachdem die zwölf Stunden abgelaufen waren, hatten sie die Hoffnung nicht aufgegeben und weiter gesucht. Erst als Danny ihnen am Telefon mitgeteilt hatte, dass ein Päckchen per Expressdienst geliefert worden war und dass es an die Major Crimes Special Unit adressiert war, hatten sie aufgegeben und waren ins Büro zurück gekehrt. Wie angekündigt hatte das Packet auf sie gewartet und obwohl jeder gewusst hatte, was sich darin befinden würde, war es auch diesmal ein kleiner Schock, als sie eine abgetrennte, frisch tätowierte Hand darin fanden.

"Wem gehören die Fingerabdrücke?" Von der Zuversicht und der Kontrolle, die zuvor noch in seiner Stimme gelegen hat, war nun nichts mehr zu hören. Stattdessen klang Garcia müde und erschöpft – sowohl physisch, als auch psychisch. "Jacob Lyman. Er war angehender Priester in der Cathedral of St. Matthew in der Rhode Island Avenue. Er wurde gestern Nachmittag als vermisst gemeldet." Danny klang traurig und enttäuscht. Es passierte nicht oft, dass es das Team nicht schaffte einen Fall rechtzeitig zu lösen. Um genau zu sein, waren Pain Killers Fälle fast ausschließlich die einzigen Fälle, die nicht innerhalb der vorgegebenen Zeit gelöst werden konnten.

Die Stimmung im Raum war erdrückend und finster und kaum jemand wagte ein Wort zu sprechen. Die Stille wurde durch ein Klopfen am Türstock unterbrochen und kurz darauf trat Sergeant David Porter in den Raum, in dem die MCSU ihre Schreibtische stehen hatte. "Vor zehn Minuten wurde die Leiche in einem Müllcontainer in der Florida Avenue gefunden. Jacob Lyman wurde mit 15 Messerstichen in den Rücken erstochen."
Er ließ das eben Gesagte kurz sinken und ließ seinen Blick über die Mitglieder der Special Unit gleiten.
Garcia stand hinter seinem Schreibtisch mit dem offenen Packet vor sich und starrte die abgetrennte Hand an. Sein Gesicht zeigte Frustation und Ärger und seine Hände waren zu Fäusten geballt.
Danny hatte seine Arme um ein Clipboard geschlungen und sah aus, als würde er jeden Moment anfangen zu schluchzen. Sein Blick ging ins Leere und David Porter vermutete, dass er gerade darüber nachdachte, was er hätte besser machen können.
Michael saß in seinem Schreibtischstuhl, die Hände unter seinem Kinn zusammen gefalten und die Augen geschlossen und schüttelte seinen Kopf immer wieder leicht hin und her, als ob er nicht wahr haben wollte, dass sie den Fall nicht haben lösen können.
Lauren war an Michaels Schreibtisch gelehnt und drehte ihr Handy in ihren Händen. Sie wirkte unruhig und wütend, was man von ihr überhaupt nicht gewohnt war.
Jason saß an seinem Schreibtisch, den Blick konzentriert auf seinen Blickschirm gerichtet und unentwegt auf der Tastatur tippend, als gäbe es immer noch eine Chance dem Opfer das Leben zu retten.

"Gehen Sie nach Hause, Sie sehen erschöpft aus. Nehmen Sie den Tag frei, Sie haben ja die ganze Nacht durchgearbeitet. Ich erwarte Sie alle morgen Früh pünktlich wieder hier." Mit diesen Worten verließ der Sergeant das Zimmer. Michael öffnete die Augen und blickte aus dem Fenster, als hätte er eben erst erkannt, dass das Team tatsächlich von 9 Uhr abends bis 9 Uhr morgens durchgearbeitet hatte und es nun wieder hell draußen war.
"Hey Leute, ich hab was gefunden." Jasons Stimme war ungewöhnlich aufgeregt. Normalerweise wusste der junge Mann seine Emotionen zu verbergen und die meiste Zeit trug er eine ausdruckslose Mine. Umso mehr Aufmerksamkeit wurde ihm nun geschenkt, da er so aufgeregt wirkte. "Ich hab soeben das National Sex Offenders Registry untersucht. Lyman war zwar drinnen, aber hört euch das an: Sein Name wurde erst heute Morgen um 7 Uhr 48 hinzugefügt."

"Na und? Was macht das für einen Unterschied?" Verwirrt blickte Danny seinen Kollegen an, ein Schulterzucken verdeutlichte, dass er keine Ahnung hatte worauf Jason hinaus wollte. Garcia, Michael und Lauren hingegen waren sofort hellhörig geworden. Mit überraschten Gesichtsausdrücken waren sie aufgesprungen und an Jasons Tisch herangetreten. "Das macht einen großen Unterschied, Danny.", begann Lauren, in deren Stimme nun die übliche gute Laune mitschwang. "Pain Killer wusste, dass Jacob Lyman ein Sexualstraftäter war, noch bevor es in der nationalen – öffentlichen – Datenbank vermerkt war." Sie betonte das Wort "öffentlich" besonders stark und mit einem freudigen Gesichtsausdruck wandte sie sich an ihre Teamkollegen: "Wisst ihr was das heißt?"
Michael und Garcia grinsten zwar nicht, doch es war eindeutig erkennbar, dass sie überaus erfreut über diese neue Entdeckung waren. "Das heißt, dass Pain Killer auf irgendeinen anderen Weg Zugriff auf solche Informationen hat. Er könnte bei der Regierung arbeiten und für die Datenbank für Sexualstraftäter zuständig sein." "Er könnte im Büro des Bezirksstaatsanwaltes angestellt sein." "Vielleicht ist er dort auch nur Hausmeister, oder vielleicht ist er Journalist oder Privatdetektiv." "Vielleicht ist er ein Cop."

Diese Vermutung ließ alle erstmal verstummen. Der Gedanke, dass einer ihrer Kollegen ein sadistischer Serienmörder war, war grauenvoll. Zugegeben, sie kannten nicht jeden ihrer Kollegen und von vielen wussten sie nicht mehr als den Namen und die Abteilung, in der sie arbeiteten, doch dass ein Gleichgesinnter solche Gräueltaten vollbringen könnte, war trotzdem ein furchtbarer Gedanke. Stumm tauschte das Team gewichtige Blicke aus, bevor Garcia abermals ein Machtwort sprach, diesmal wieder mit etwas Zuversicht und Hoffnung in der Stimme: "Aber das ist gut, wir können nun den Kreis der Verdächtigen einschränken. Es gibt nur eine begrenzte Zahl von Menschen, die die Identitäten von Sexualstraftätern kennen, bevor diese in der Datenbank verzeichnet sind. Damit können wir arbeiten, das bringt uns weiter! Hervorragende Arbeit, Scott!"

Sofort war die Stimmung wieder etwas gehoben, als dem Team die Bedeutung dieser Entdeckung so richtig klar wurde. Sie hatten nun eine minimale Chance gegen dieses Untier, sie waren von nun an nicht mehr komplett hilflos. "Wie wärs mit einem Frühstück bei Dewie's? Kommt, ich lad euch ein." Durch diese guten Neuigkeiten aufgemuntert und von einer langen, nervenaufreibenden Nacht ausgehungert, stimmte das Team zu und suchten ihre Sachen zusammen, um kurz darauf das Diner gegenüber des Police Departments aufzusuchen.





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Der Duft von frischem Rührei, abgebratenem Speck, Waffeln und starkem Kaffee lag über dem Tisch, an dem sich das Team nieder gelassen hatte. Die Stimmung war eindeutig gehobener, als noch vor einer Stunde. Danny und Lauren zeigten ihre üblichen, breiten Lächeln und versorgten den Tisch mit guter Laune und Ablenkung. Garcia und Michael steuerten ihre dezenten Grinser bei und bereicherten die Runde mit kostbaren Lebensweisheiten. Und Jason beobachtete zufrieden seine Kollegen und streute ab und zu eine Kostprobe seines trockenen, sarkastischen Humors dazwischen. Ein Außenstehender würde einen freudigen Anlass, wie einen Geburtstag für die gute Laune am Tisch vermuten, doch wer das Team gut kannte, konnte erkennen, dass der Tod von Jacob Lyman immer noch schwer auf den Gemütern der Teammitglieder lag.

Als alle satt und mit ausreichend frischen Kaffee versorgt waren, räusperte sich Garcia, um die Aufmerksamkeit seiner Kollegen auf sich zu ziehen. "Ich möchte eine Ankündigung machen." Die Gespräche am Tisch verstummten und als ihn seine vier Kollegen erwartungsvoll anblickten, fuhr der dienstälteste Detective in der Runde fort: "Ich wurde zum Sergeant befördert und werde in Zukunft nicht mehr mit euch zusammenarbeiten können."
Die Nachricht kam überraschend und unerwartet und trotzdem ertönten sofort Freudenrufe und Glückwünsche. "Wow Gratulation, Garcia, du hast es verdient!" wünschte Lauren ihm ehrlich lächeln und gab seiner Hand ein leichtes Drücken. Michael legte ihm die Hand auf die Schulter und Jason fragte grinsend wie es zu diesem freudigen Ereignis gekommen war: "Haben sie endlich erkannt, dass Porter zu alt für diesen Job ist?"

Augenblicklich schrumpfte Garcias Lachen zu einem Lächeln und mit ein wenig Trauer in der Stimme antwortete er: "Nein. Sie haben mir den Sergeant-Posten in Detroit angeboten, nicht den in D.C. Ich werde also in den Norden ziehen. Mein Flug geht in vier Tagen." Die breiten Grinser auf den Gesichtern des Teams verschwanden, als ihnen klar wurde, dass sie in Zukunft nicht nur nicht mehr mit Garcia zusammenarbeiten werden, sondern dass sie ihn nicht einmal mehr sehen werden. "Dane wird neuer Leiter der MCSU, Lauren wird sein Second. Nächsten Monat bekommt ihr ein neues Teammitglied, ich hab geholfen sie auszuwählen. Sie ist talentiert und sehr clever, ihr werdet sie mögen."
Für einen Moment war es still am Tisch, als das Team die Neuigkeiten verdaute. "Wir werden dich vermissen, Garcia." Lauren durchbrach die Stille und Danny stimmte ihr kurz darauf zu. "Ja, das werden wir. Ich hoffe dir gefällt Detroit." "Ich kann dir ein paar Restauranttipps in Detroit nennen.", fügte Michael hinzu, der in Detroit geboren und aufgewachsen war und Jason warf Garcia einen gespielt warnenden Blick zu. "Vergiss uns aber bloß nicht!"
Nach zahllosen Versprechen, dass er ab und zu mal anrufen würde, und einer weiteren Kanne Kaffee, packten die Detectives ihre Sachen zusammen und machten sich auf den Weg zurück ins Büro. Zwar hatte ihnen der Sergeant frei gegeben, aber das änderte nichts daran, dass ein verrückter Serienmörder immer noch frei herumlief und sie endlich einen Anhaltspunkt auf seine Identität hatten. Es gab noch viel zu tun!



abschließende Author's Note zu 1x01:
1.) wie schon im ersten Post erwähnt, stammt das Symbol, das ich für Pain Killer's Symbol verwende, von icemo von deviantart.com, der es selbst ausgedacht und gezeichnet hat. "Painkiller" heißt im Englischen "Schmerzmittel".
2.) "Schneewittchen und die sieben Zwerge" gehört mir nicht und ich will kein Geld mit meinem Zitat daraus erwirken.
3.) auch die Bibel und der zitierte Bibelvers gehören mir nicht ;D
4.) ich hab keine Ahnung, ob es den Holiday Beach Club wirklich gibt, aber falls schon, dann gehört er mir nicht und ich will kein Geld mit der Erwähnung erwirken.
5.) die Cathedral of St. Matthew in der Rhode Island Avenue, sowie die Rhode Island Avenue und die Florida Avenue gibt es tatsächlich in Washington D.C.
 
AW: [Serien-Projekt] Time's Up - Ihr größter Gegner ist die Zeit

Also, eigentlich wollte ich ja Richtung Bett gehen, aber dann habe ich gesehen, dass du deine Story gepostet hast und habe sie trotzdem gelesen. Und eigentlich bin ich auch nicht so der Crime Genre Fan, aber trotzdem hab ich sie gelesen.

Was sagt uns das also schonmal? :) Dass ich erstens auf deine Story gespannt war und sie mir zweitens beim Lesen auch so gefallen hat, dass ich drangeblieben bin *gg* Um's auf TV-Sprache zu sagen: Ich hätte nicht umgeschaltet.

Die Idee zu deiner Story finde ich toll und die Umsiedlung und Umgestaltung deiner Einheit kann ich nur zu gut nachzuvollziehen (und nehm es dir absolut net übel, dass du den ersten Post bei mir geklaut hast *gg*). Dein Mörder passt perfekt da rein und ich finde auch die Grafiken - vom Titel bis zu denen im Text - sehr passend.

Von den Detectives erfährt man ja noch eher wenig, da man erst mal viel über den Fall und die Vorgehensweise des Mörders mitkriegt, aber das kommt bestimmt noch und der Fall ist dafür echt gut geschrieben. Find's auch gut irgendwie, dass der Typ nicht sofort geschnappt wird, sondern dass er scheinbar ein schwieriger Fall ist, der sich wahrscheinlich über ein paar Episoden ziehen wird.

Aber eins sag ich dir: Wenn du hier über 4.000 Wörter lange Teile postest, dann darf ich das auch :p Ich hab bei meiner Story eh schon gekürzt, damit's nicht zu lang wird, aber mir persönlich kam dein Teil jetzt auch nicht zu lang vor, also darf ich bei Teil 2 bissl aufstocken *gg*

Und zum Abschluss mal noch meine Lieblingsstelle:

Eifrig tippte der junge Ire bereits auf seiner Tastatur herum. "Und was machen du, Dane, Scott und Lauren?" Mit eiligen Schritten war das Team bereits aus Dannys kleinem Büro getreten, bevor Jason, stellvertretend für den Teamleiter, eine Antwort über die Schulter rief: "Wir suchen nach diesem Bastard!"

Fand ich witzig und irgendwie hat es mich auch bissl an NCIS erinnert :)
 
AW: [Serien-Projekt] Time's Up - Ihr größter Gegner ist die Zeit

#1 Jetzt weiß ich, was ich beim Posten unbedingt einbringen wollte, aber vergessen habe xD Author's Note und Charakterübersicht ^^ Sobald ich hier fertig bin, werd ichs ändern gehen!

#2 Das erste was mir aufgefallen ist: Danny McFadden, irischer Abstammung. ich wollte meinen Matthew auch Ire sein lassen :D Aber dann hab ichs doch gelassen, weil ich dachte, dass französische Abstammung bei Christine schon reicht, und jetzt bin ich ruhig, schließlich gehts ja um deine Serie, nicht um meine xD

#3 Ich mag den Titel <3

#4 Und ich fühl mich grad leicht armselig mit meinen 1.900 Wörtern ^^ Aber egal, ich mag es, lange Teile zu lesen <3

#5 Was das Crime-Genre angeht, muss ich Birgit zustimmen. Ich bin nicht wirklich ein Fan von Krimis/Thrillern, etc, aber solangs nicht zu blutig ist, les ich ab und zu mal doch gern so etwas ^^
Den Fall find ich toll, und auch dass er im Vordergrund steht - wie bei vielen Crime-Serien, die ich kenne - und die "Persönlichkeit" bzw. die Charaktere der Detectives erst mal eher links liegen lässt, sodass sie alle eigentlich noch einb isschen... hm... geheimnisvoll wirken bzw. man im Laufe der Folgen immer mehr über sie erfährt (hoffe ich doch!) ^^ Das gefällt mir!

#6 Ich mag deinen Stil, aber die Tatsache, dass du so geile Fälle hinbekommst, macht mir irgendwie Angst ^^ Vergiss nicht, auch in Tiroler Zeitungen berichtet man von mysteriösen Morden in Wien, ich hab dich im Visier! :p

#7 Ich kann nicht helfen, aber irgendwie erinnert mich Danny an McGee :D Auf jeden Fall mag ich Danny <3 Bis jetzt mag ich alle Charaktere! Und ich kann nicht helfen, aber bei Lauren hab ich bis jetzt immer ein Bild von Ziva vor den Augen xD

#8 Ich denke, ich sollte mit den Aufzählungen aufhören ^^

#9a Deshalb nur noch zwei Punkte:

#9b Ich mag deine Serie bis jetzt wirklich sehr! Wunderbar spannend, tolle Charas, und ich würde definitiv nicht umschalten :p

#10 1x02 wird sehnsüchtig von mir erwartet!
 
AW: [Serien-Projekt] Time's Up - Ihr Gegner ist die Zeit

erstmal vielen Dank für eure Feedbacks :) es freut mich, dass jemandem die Geschichte gefällt, selbst wenn sie nicht sein Genre ist.

Birgit: wie schon gesagt find ichs sehr toll, dass du die Story gelesen hast, obwohl du das Genre nicht magst und natürlich noch mehr, dass es dir dann auch noch gefallen hat ^^ mit dem Mörder, der sich über mehrere Folgen zieht, hast du Recht.. ich bin mir noch nicht ganz sicher über wie viel Folgen bzw ob er jemals gefasst wird xD aber mal sehen.. jedenfalls Danke fürs Einschalten :D

Avi: #2: ich mag Iren :D davon kanns nicht genug geben ^^
#4: dafür kriegst du overall wahrsch mehr Leser, weil sich nicht alle so viele Wörter antun wollen ;)
#5: auch hier ein Danke, dass du eingeschalten hast, obwohl du das Genre nicht magst :) und ja, ich werd versuchen jede Folge auf einen Chara zu konzentrieren, aber ich bin nich sicher, ob mir das gelingen wird, weil ich ja eigentlich zusätzlich auch noch pro Folge einen Fall unterbringen will.
#6: nihähäää :>

allgemein: da ihr beide in euren Feedbacks NCIS erwähnt habt, hab ich beschlossen doch Bilder für meine Charas zu suchen und posten (obwohl ich das ursprünglich gar nicht machen wollte, um die Fantasie nicht einzuschränken ^^). also ab jetzt gibts bei der Chara-Übersicht zu jedem Hauptchara ein Bild, damit man eine ungefähre Vorstellung vom Aussehen hat :)
 
AW: [Serien-Projekt] Time's Up - Ihr größter Gegner ist die Zeit

"Ich schätze die 15% Ermäßigung krieg ich jetzt nicht mehr, oder?"

:lol: Ich liebe diese Stelle!

So, ich muss erstmal zur Länge sagen, dass es wirklich sehr lang war! Nach dem ersten Post dachte ich, es sei zu ende. Und dann... doch nicht. xD Aber da rief meine Mutter in der Sekunde, wo ich weiter lesen wollte und ich musste erstmal essen gehen. Die kleine Pause tat dann echt gut und ich konnte gemütlich weiter lesen. :)

Ich find deine Story Idee klasse! Eigentlich guck ich Serien dieses Genres gar nicht, nur ab und zu mal, wenn ich durchzappe und der aktuelle Fall spannend wirkt. Und deinen finde ich spannend. :) Mal sehen wie lange sie brauchen, um den Fall zu lösen. Und ich bin auch schon sehr auf die neue Teamkollegin gespann und darauf, wie ihre Beziehung zu den anderen wird. Hoffentlich lenkt sie die anderen nicht zu sehr vom Fall ab. Okay, hoffentlich doch. xD

Achja, ich muss nur zum Anfang sagen: Der erste Teil da auf der Party war für mich sehr anstrengend zu lesen. Ich kam mit den ganzen Berufsbezeichnungen nicht klar und ich glaube das Lesen des Parts war mindestens so langweilig wie die Feier. Sorry... :D Irgendwie passt der Part auch nicht zu der restlichen Geschichte, so als wärs halt einfach nötig gewesen (dank der Vorlage) und du musstest es reinquetschen. Aber naja, sei es drum, dafür wurde es besser und besser!

Und deine Hinweise fand ich übrigens sehr kreativ. Find ich klasse, wieviel Mühe du dir gibst. Weiter so!
 
AW: [Serien-Projekt] Time's Up - Ihr Gegner ist die Zeit

Nun auch diesen Pilot geschafft. Da meine freie Zeit im Moment nicht im Überfluss vorhanden ist, benötige ich für alles länger. Aber ich habe es geschafft und bin stolz darauf, dass ich immerhin bereits zwei Pilotfolgen gelesen habe. *mir selbst auf die Schulter klopfe*
So genug, des Eigenlobs. ;)

Anfangs war ich skeptisch wegen des Genres, muss ich ehrlich sagen, da ich finde, dass dieses Genre mitunter die meisten Serien hervorbringt. Wenige finde ich dabei qualitativ gut. Viele flachen zu schnell wieder ab bzw. wiederholen sich ihre Geschichten bzw. Muster zu schnell.

Hier hingegen muss ich sagen, dass mich die erste Folge wirklich positiv überrascht hat. Nein, das wäre untertrieben. Angefangen zu lesen, wollte ich gar nicht mehr aufhören. Blöd, dass die erste Episode so schnell zu Ende war.

Die Idee der Serie gefällt mir gut. Spannung alleine wird alleine bereits durch die Thematik aufgebaut: Brisante Fälle müssen in kürzester Zeit gelöst werden. Hier ist definitiv kein Platz für Langatmigkeit. Auch der Titel überzeugt und bringt die Thematik der Serie auf den Punkt.

Dass du die Charaktervorgaben nicht genau eingehalten hast, kann ich nachvollziehen. Eine Spezialeinheit mit Personen um die Mitte Zwanzig oder Anfang Dreißig kann dem Publikum nicht wirklich seriös verkauft werden. Auch die Darstellung deiner Charaktere finde ich sehr gut umgesetzt. Hier passt alles.

Die Vorgabe mit der Feier hast du auch gut gelöst. Vor allem der Übergang zwischen der Feier und dem „ersten“ Fall gefiel mir. Katz und Maus spiele sind nichts Neues, aber du setzt es gekonnt um. *thumbs up*

Die eingefügten Grafiken finde ich nicht so schlecht, denn es lockert den Text auf. Nein, ich bin nicht jemand, der mehr auf Bilder, statt auf den Text achtet. Jedoch wirkt der Text etwas lebendiger auf mich. Dein Banner gefällt mir übrigens auch; dieser ist cool. Der Countdown hat schon was.

Platz für Kritik gibt’s nicht viel. Im Grunde eigentlich nur durch deine Aussage, dass du deine Serie bereits nach dem Pilot auf „pending“ setzt. Das finde ich gemein; äußerst gemein sogar. ;) Ist ja fast schon professionell. Den Pilot ausgestrahlt, Quoten analysieren und auf die Freigabe für weitere Folgen warten.
Naja, die Hoffnung stirbt zuletzt. Vielleicht gibt es ja einen Geistesblitz und in Null-Komma-Nix wartet eine weitere Folge darauf, gelesen zu werden.
 
AW: [Serien-Projekt] Time's Up - Ihr Gegner ist die Zeit

Und jetzt auch endlich hier mein Feedback! Ich konnts kaum erwarten deine Story zu lesen ^^

Ich schau ja NCIS oder sonstige dieser Serien nicht wirklcih, aber würde deine Serie verflmt werden, würde ich definitiv einschalten. Du hast für mich das richtige Etwas rüber gebracht. Von der Storyidee bis hin zu den einzelnen Charas passt hier für mich einfach alles. Und vielleicht ist es da auch ganz gut, dass ich NCIS usw. nicht kenne, da ich unvorbehalten deine Serie hab lesen können, ohne gleichzeitig Parallelen zu ziehen.

Wer hier mein Lieblingschara ist, weiß ich noch überhaupt nicht. Dane würd sich natürlich anbieten, obwohl mir Garcia auch gefallen hat, aber der steigt ja schon zum Serienbeginn aus :D:D Aber ich hab mir schon ganz kurz überlegt, ob nicht Garcia selbst der Pain Killer sein könnte.... hm... Ich bin echt gespannt wie du diesen Plot auflösen wirst und wer nun der Serienmörder ist.

Generell deine Ideen in diesem Pilot fand ich fantastisch, die Zitate aus Schneewittchen und der Bibel, es hat einfach gepasst und die Schlussfolgerungen, bzw. die Lösungsansätze zu den Hinweisen perfekt.

Ich hoffe sehr, dass du in diesem Stil weiter machen wirst und uns nicht allzu lange auf die Folter spannst, wer denn nun der Pain Killer wirklich ist ^^

Ich freu mich aufs weiterlesen!

lg
Margit
 
AW: [Serien-Projekt] Time's Up - Ihr Gegner ist die Zeit

vielen Dank an alle für das liebe Feedback :) obwohl ich anfange ein Muster zu erkennen:
Eigentlich guck ich Serien dieses Genres gar nicht
Anfangs war ich skeptisch wegen des Genres
melancholy schrieb:
Ich bin nicht wirklich ein Fan von Krimis/Thrillern
Elenia schrieb:
Und eigentlich bin ich auch nicht so der Crime Genre Fan

^^ schön zu sehen, dass ihr euch trotz den Genres durchringen konntet die Story zu lesen :)

Amber:
danke für die konstruktive Kritik, sie hat mir ehrlich gesagt ein bisschen mit meiner Schreibblockade geholfen :D und zwar weil du meintest, dass der erste Teil so langweilig war (womit du vermutlich Recht hast ^^). Ich hab die Party tatsächlich nur wegen der Vorgabe reingenommen und ich hab jetzt ein bisschen herum überlegt, ob ich in Zukunft den Fokus der Serie eher auf die Charaktere halten sollte, oder mehr auf die Mordfälle. Ich hab mich selbst noch nicht entschieden, aber jedenfalls mal danke für den Denkanstoß ^^
bei der neuen Kollegin hab ich übrigens ein kleines Mini-Edit in der Folge vorgenommen: sie fängt nicht nächste Woche, sondern erst nächsten Monat an das Team zu unterstützen. Ich brauchte einfach mehr Zeit, weil ich sie erst in 1x03 in die Serie einführen will.

Harry:
erstmal: schön zu sehen, dass du dich wieder ein bisschen im Forum rumtreibst :) willkommen zurück!
ich bin ja auch ganz stolz auf dich, dass du es geschafft hast schon zwei Piloten zu lesen ^^
das mit den Altersvorgaben der Charas ist so ne Sache: nach Absprache mit Birgit wurde beschlossen, dass das nur ungefähre Angaben sein sollten, die nur zeigen sollten wie die Charaktere zu einander stehen. Denn es ist ja klar, dass je nach Genre unmöglich alle die gleichen Altersstufen haben können. Ein erfahrener Detective kann nicht erst Anfang 30 sein und eine High School Cheerleaderin kan unmöglich schon Ende 20 sein ^^
wobei ich ja finde, dass ich meine Charas teilweise trotzdem noch zu jung gehalten hab... aber egal :D
danke auch für das Lob bezüglich der Bilder.. das war übrigens das erste gif, das ich je gemacht hab und die Episoden-Bilder.. naja.. sagen wir, dass Photoshop nicht unbedingt mein bester Freund ist ;) ich versuch mein bestes, aber ich hab eh schon so meine Befürchtungen, dass ich es vielleicht nicht schaffen werde für jede Folge ein Bild hinzukriegen.
Was die sich immer wieder wiederholenden Geschichten bei Crime-Serien angeht, da muss ich dir leider zustimmen. Allein in dieser Season hab ich in 4 Crime-Serien mehrere seeehr ähnliche Folgen gesehen und ich finds traurig. Ist ja nicht so, als gäbe es nicht genug Verrückte auf dieser Welt. Nur leider sind die Motive immer die gleichen: Geld, Liebe oder Vertuschung eines Verbrechens. Mal sehen wie ich das hinkrieg, ob meine Fälle auch irgendwann zu langweilig und altbekannt werden. Ich werd mein bestes geben um es zu verhindern.
Was meine derzeitige Schreibblockade angeht, muss ich dich derzeit leider noch enttäuschen. Ich bastel seit gut nem Monat an nem knifflichen Mordfall für 1x02, aber so richtig zufrieden bin ich einfach nicht. Ich hab schon überlegt, ob ich meine Spezialeinheit einfach nur mit Pain Killer-Fällen beschäftigen soll (da hätt ich unendlich viele Ideen), aber das wäre mir zu eintönig, nach ner Weile. Naja mal sehen, vielleicht kommt mir ja wirklich bald ein Geistesblitz :)
auf jeden Fall: danke für die Kritik!

Margit:
auch hier nochmal Danke für das Feedback.
Aber ich glaub ich werd dich gleich zu Beginn etwas enttäuschen müssen: wer Pain Killer ist, wird allzu bald nicht aufgelöst werden ;) ich gebe ganz offen zu, dass ich diese Strategie von The Mentalist gestohlen hab.. also dass der Serienmörder - wenn überhaupt - erst in der allerletzten Folge der allerletzten Staffel gefasst werden wird ^^ sorry aber ich brauche ihn als Back-Up-Plan, falls mir mal die sonstigen Fallideen ausgehen :D
und auch bei Garcia muss ich leider enttäuschen: der war von Anfang an als Wegwerf-Figur gedacht. Eigentlich hab ich nicht vor ihn jemals wieder auftauchen zu lassen :D aber mal sehen.. vielleicht brauch ich ja mal nen entfernten Vertrauten oder einen Special Guest Star ^^

ich möcht nochmals ein großes Danke an alle sagen, die mir Feedback gegeben haben :) es tut sehr gut zu wissen, dass die Serie zumindest ein wenig Anklang bei den Lesern findet ^^
 
AW: [Serien-Projekt] Time's Up - Ihr Gegner ist die Zeit

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Mit einem leichten Ziehen in der Seite zwang sich Lauren das Tempo zu halten. Bis zur Parkbank noch!
Es tat gut mal wieder zu laufen. Obwohl sie es gern tat und früher mindestens vier Mal pro Woche ihre zehn-Kilometer-Strecke gelaufen war, fand sie heute nur noch selten Zeit dafür. Der Job beanspruchte sie zu sehr, zu lang und wenn sie dann doch einmal einen freien Tag hatte, wurde sie sofort von ihrer Schwester und deren Töchter zu Aktivitäten wie Shoppen, Tiergarten besuchen oder zu einer Fahrradtour eingespannt. Sie liebte ihre Schwester und ihre Nichten über alles, doch den heutigen freien Tag hatte sie ausnahmsweise mal nur für sich reserviert.

Das leichte Ziehen in der Seite wurde langsam aber doch zu einem mittelstarken Stechen. Kurz dachte Lauren daran eine kurze Pause einzulegen, um wieder zu Atem zu kommen. Stattdessen suchte sie sich ein neues Zeil und lief unbeirrt und mit steigendem Tempo weiter. Bis zum Baseballfeld! Nicht nachdenken, einfach laufen!
Gedankenverloren lief sie den Weg durch den Park entlang, nicht darauf achtend was um sie herum geschah. Zum ersten Mal seit langem fühlte sie sich unbeschwert und frei und dieses Gefühl wollte sie so lang wie möglich erhalten.
Doch dieser Vorsatz hielt nicht sehr lange. Ein Jogger, der ihr auf dem schmalen Weg entgegen kam, erinnerte sie zu sehr an ihren Ex-Mann und schon war die gute Laune verschwunden. Verärgert über sich selbst, dass sie ihre Unbeschwertheit nicht länger aufrecht halten konnte, vergaß Lauren ihre Atmung zu regulieren und schon nach wenigen Sekunden des wütenden Schnaubens fühlte sie stechende Seitenstechen wo zuvor noch das fast unauffällig Ziehen gewesen war.

Verärgert wurde sie langsamer, bis sie letztendlich an einer Parkbank zum Stehen kam. Sie öffnete ihre Wasserflasche, die sie die ganze Zeit über in ihrer rechten Hand gehalten hatte und nahm ein paar große Schlucke der kühlen Flüssigkeit. Dass der Gedanke an ihren Ex-Mann ihr die Stimmung ruiniert hat, war in letzter Zeit öfters passiert. Nach vielen Jahren der Funkstille, in denen Nate ihren Wunsch sie nie wieder anzusprechen respektiert hatte, hatte er vor etwa zwei Wochen begonnen sie im ein-Tages-Takt anzurufen. Natürlich hatte sie nie abgehoben, hatte das Handy stattdessen läuten lassen, bis er es aufgegeben hatte oder hatte ihn manchmal sogar einfach abgewiesen.
Ab und zu überlegte sie, ob sie nicht vielleicht doch einmal mit ihm sprechen sollte. Immerhin lag die Scheidung mehrere Jahre zurück, vielleicht hatte er sich tatsächlich geändert. Zudem musste Lauren zugeben etwas neugierig zu sein. Was könnte er nach all der Zeit von ihr wollen? Die Ehe war kinderlos geblieben, die Scheidung war innerhalb eines Jahres erledigt gewesen. Auf die Unterhaltszahlungen hatte Lauren damals verzichtet, da sie sich geweigert hatte von ihrem untreuen Ex-Mann weiterhin abhängig zu sein oder auch nur monatlich an ihn erinnert zu werden. Im Grunde gab es also nichts, das Nate und sie noch verband.

Ein schriller Ton durchbrach ihre Gedankengänge und als sie auch das Vibrieren spürte, hoffte sie nur, dass es nicht schon wieder Nate war, der versuchte sie zu erreichen. Sie fischte ihr Handy aus ihrer hinteren Hosentasche und betrachtete misstrauisch das Display. “Michael calling” verriet es ihr und sofort schienen all ihre Sorgen und Probleme wie vergessen, als sich ein leichtes Lächeln auf ihre Lippen stahl und sie den Anruf unverzüglich entgegen nahm: “Hi, Mikey!”
“Wie oft soll ich dir noch sagen, dass du mich nicht so nennen sollst?” war seine Begrüßung und durch den genervten Ton konnte man leicht ein Lächeln hören. Noch bevor Lauren Zeit hatte ihm eine freche Antwort zu geben, fuhr er fort und an der Art, in der er sprach, konnte Lauren erkennen, dass es sich um etwas Berufliches handeln musste. “Hör zu, ich weiß es ist dein freier Tag, aber kannst du mich in 40 Minuten bei Dr. Miller treffen? Wir haben gerade einen neuen Fall von Jerry bekommen. Ich erkläre dir den Rest, wenn wir uns sehen.”

Kurz ging Lauren ihren geplanten Tagesablauf durch und dachte daran, dass es schön gewesen wäre, wenn sie tatsächlich mal wieder hätte ein Bad nehmen und anschließend mit Pizza, Bier und einem halben-Kilo-Kübel Eiscreme bei einem alten Schwarz-Weiß-Film hätte einschlafen können. Doch sie wusste auch, dass ihr Job wichtig war und dass Michael sie nicht anrufen würde, wenn er sie nicht wirklich brauchen würde. Wird langsam Zeit, dass wir die neue Kollegin bekommen., dachte sich Lauren nur, bevor sie ihre Zustimmung an Michael durchgab und sich im Sprinttempo auf den Weg nach Hause machte.



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“Hi, alles klar?” Michaels Begrüßung war mehr eine formelle Sache, denn noch bevor Lauren die Chance hatte die Frage zu beantworten, hatte der Teamchef weitergesprochen. “Gestern Morgen wurde eine Frauenleiche im Washington Harbor gefunden. Jerry und sein Team haben sie zwar noch nicht identifizieren können, doch heute Vormittag haben sie herausgefunden, dass sie vor ein paar Tagen zusammen mit Naiim Kuhadi gesehen wurde, dem Sohn von Senator Mahal Kuhadi. Sie waren heute Vormittag im Anwesen der Familie hier in D.C., haben allerdings nichts Brauchbares in Erfahrung bringen können. Kurz darauf hat der Senator einen Flug für eine Person von Washington D.C. in den Sudan gebucht. Er gut befreundet mit dem sudanischen US-Diplomaten Jamal Uwan und hat sehr enge Beziehungen mit Raoul Sanchez, dem sudanischen Premier. Der geplante Abflug ist in fünf Stunden per Privatjet der Familie Kuhadi.”

Während der kurzen, aber ausführlichen Erklärungen war Michael voran gegangen, wobei Lauren nie weit hinter ihm war. Gerade als Michael seine Erzählung abschloss, kamen sie im dritten Stockwerk an, wo Dr. Miller sein Büro hatte und nach einem kurzem Klopfen, auf das ein “Herein” folgte, traten die beiden ein.
Dr. Jeffrey Miller war ein klein gebauter, etwas dicklicher Mann mit Halbglatze, der die besten Jahre schon hinter sich hatte, jedoch in der ganzen Tri-State-Area der beste Gerichtsmediziner war, den es gab. Als er seine Besucher erkannte, erhob er sich aus seinem Drehstuhl, schüttelte erst Lauren, dann Michael die Hand und bot ihnen die beiden Stühle gegenüber seinem Schreibtisch an.

“Sie sind sicher wegen Jane Doe Nr. 993-5147 hier, nicht wahr? Ich hab meinen Bericht soeben fertig gestellt, hier ist er.” Noch während er gesprochen hatte, hatte er auf seinem überräumten Schreibtisch gewühlt und nach einigen Sekunden eine hellgelbe Akte hervorgezogen, die er nun Michael entgegenhielt. Dankbar nahm dieser den Folder entgegen und da er wusste, dass er das Fachchinesisch aus dem Bericht sowieso nicht problemlos verstehen würde, fragte er sofort nach Einzelheiten: “Was können Sie mir sagen, Doktor? Woran ist das Opfer gestorben?”
Mit einem Mal verzog sich das Gesicht von Dr. Miller, als hätte er soeben in eine Zitrone gebissen und mit einer angehobenen Schulter begann er mit starkem irischen Akzent etwas unschlüssig zu berichten: “Naja, wie soll ich sagen... also, um ehrlich zu sein: Ich weiß es nicht.”
“Was meinen Sie damit, Doc? Sie konnten keine Ursache des Todes feststellen?” Verwirrt blickte Lauren ins Gesicht des sonst allwissenden Arztes, bevor sie einen kurzen, fragenden Blick zu Michael warf. Dr. Miller überlegte einen Moment, wie er sich ausdrücken sollte, dann sprach er frei heraus: “Wenn die gute Frau nicht im zweiten Untergeschoss mit einem Schild an der großen Zehe im Kühlschrank liegen würde, würde ich Ihnen sagen, dass sie noch lebt. So wie es für mich aussieht, ist unsere Jane kerngesund... abgesehen vom fehlenden Puls natürlich.”

„Wollen Sie uns erklären…“, begann Michael etwas unsicher, bevor er einen kurzen Blick zu Lauren war, nur um sicher zu gehen, dass seine beiden Kollegen keinen Streich mit ihm spielten. „…dass das Opfer einfach aufgehört hat zu leben? Ihr Herz hat einfach aufgehört zu schlagen… ohne Grund?“
Mit nachdenklicher Mine lehnte sich der erfahrene Arzt in seinem Ledersessel zurück und verschränkte die Finger auf seinem Bauch. „Ich bin mir sicher, dass es einen Grund dafür gab. Ich kann Ihnen diesen nur nicht nennen. Ich tippe auf eine neuartige, chemische Substanz oder eine biochemische Waffe. Wobei Letzteres daher unwahrscheinlicher ist, da es mehr als nur eine einzelne Person betroffen hätte.“ Für die Dauer von ein paar Sekunden war sein Blick tiefster Konzentration auf einen Punkt an der Wand gerichtet, bevor er zu realisieren begann, dass er nach wie vor Gäste hatte. „Ich habe natürlich von allem eine Probe genommen und an Ihren Labortechniker geschickt“, schloss er schließlich und erklärte damit, dass er den Polizisten nun alles mitgeteilt hatte, was er wusste.

Mit immer noch verwirrten Gesichtsausdrücken erhoben sich Lauren und Michael, bevor sie dem Arzt abermals die Hände schütteln und mit der hellgelben Fallakte unter dem Arm das Büro verließen.
Nach einiger Überlegung sprach Michael schließlich aus, was beide Detectives dachten: „Jetzt liegt’s wohl an Danny uns eine Spur zu finden.“
„Dann sollten wir ihm besser einen frischen Kaffee aufsetz...“
„Lauren!“
Sie hatte kaum ihren Satz zu Ende gesprochen, da vernahm Lauren ihren Namen. Lauthals, quer über den Parkplatz und in einer Stimme, die Lauren nicht vorgehabt hatte jemals wieder zu hören. Mit einem Blick, der zur Hälfte Entsetzen und zur Hälfte Wut verdeutlichte, wandte sich die blonde Frau um, nur um kurz darauf das bestätigt zu bekommen, was sie eigentlich schon gewusst hatte.

„Nate, was machst du denn hier?“ Hat er ihr tatsächlich aufgelauert? Als Reaktion, weil sie seine Anrufe nicht entgegen genommen hatte? Immer noch zwischen Unglauben und Zorn hin- und hergerissen starrte Lauren ihren Ex-Mann an, der soeben vor ihr zum Stehen gekommen war und sie mit freudigen Augen und einem strahlenden Lächeln anlachte.
„Was mach ich hier? Ist das alles, was ich von dir bekomme? Keine Umarmung, keinen Kuss?“ Seine Augenbrauen zuckten verführerisch in die Höhe, was allerdings nur dazu führte, dass Laurens Blick noch finsterer wurde und sie ihre Arme wütend vor ihrer Brust verschränkte.

„Was willst du, Nate, ich hab Arbeit zu tun.“, fragte sie noch einmal und diesmal war in ihrer Stimme eine Überraschung mehr zu hören. Stattdessen klang sie eiskalt und wütend und Michael überlegte, ob er diesen Ton in den letzten neun Jahren von ihr vernommen hatte. Nates Lächeln wurde etwas kleiner, war aber immer noch deutlich zu erkennen. Er war diese Blick-Ton-Kombination gewöhnt von Lauren und war dadurch nur noch selten einzuschüchtern. Als Lauren erwähnte, dass sie arbeiten musste, huschten seine eisblauen Augen für eine kurze Sekunde zu Michael, womit er zum ersten Mal seine Anwesenheit anerkannte. Augenblicklich war das Lächeln von Nates Gesicht verschwunden und peripher erkannte Nate, dass auch Michael nicht glücklich aussah.
„Oh, ja... hi Michael. Ich sehe… ihr arbeitet also immer noch zusammen.“ Nates trockenes Kommentar, das mit einer gewissen Portion Unzufriedenheit durchzogen war, blieb von den Detectives unkommentiert.
„Ich wollte eigentlich zu Dr. Miller, als ich dich gesehen hab.“, fuhr Nate nach einer kurzen Pause fort, wobei er nun offenbar beschlossen hatte Michael – wie schon zuvor – nicht als anwesend zu akzeptieren und nur Lauren direkt anzusprechen. Auf ihre fragende, hochgezogene Augenbraue erklärte er sofort mit einem stolzen Lächeln auf den Lippen: „Ich habe ein Jobangebot der Washington Times bekommen. Sie wollen mich als Abteilungsleiter für die aktuellen News und den Politik-Teil.“ Sein Lächeln war stetig gewachsen und zu einem breiten Grinsen geworden und als Lauren nicht wie gewünscht freudig in seine Arme fiel, schob er euphorisch nach: „Ist das nicht toll? Wir werden in Zukunft vielleicht zusammen arbeiten! Du als Ermittler und ich als Reporter… wir werden ein tolles Team abgeben!“

Nates grinsendes Gesicht schien wie festgefroren, als Lauren mit einem Schlag klar wurde, dass die vielen Anrufe seinerseits lang nicht das worst case scenario gewesen waren. Sie konnte es gar nicht fassen; was könnte ihn dazu bewegen nach D.C. zu ziehen? Schließlich war er es gewesen, der nach nur zwei Jahren in D.C. partout zurück nach New York City ziehen wollte, der alle Schuld an den Problemen in ihrer Ehe und in seinem Leben der Hauptstadt gegeben hatte und Lauren nach insgesamt drei Jahren in D.C. vor die Wahl gestellt hatte alleine hier zurück zu bleiben oder einen anderen Job zu finden und mit ihm nach NYC zurück zu ziehen.
Sie hatte sich in den vergangenen neun Jahren so an ihr Singledasein gewöhnt, dass sie sich nun gar nicht erst vorstellen wollte wie es wohl sein würde, wenn ihr Ex-Mann in der gleichen Stadt wohnen würde wie sie. Noch viel weniger wollte sie sich vorstellen wie es erst sein würde, wenn er sogar beruflich ständig auf ihren Fersen wäre.

„Ich nehme dein Schweigen als positive Sprachlosigkeit und nutze die Gelegenheit, um die Spezialeinheit der D.C. Police um ein Statement zu bitten.“ Mit seinen Worten riss Nate Lauren aus ihren Gedanken und zurück in die Gegenwart, wo ihr abermals schmerzhaft klar wurde, dass es ihr Ex-Mann todernst meinte, wenn er sagte, dass er vorhatte mit ihr zusammen zu arbeiten. „Miss Taylor, was können Sie mir bezüglich der Frauenleiche im Washington Harbor erzählen, die gestern gefunden wurde?“ Seine Stimme klang tiefer als normal und sein Gesicht zeigte eine Mine höchster Konzentration. Lauren kannte dieses Verhalten schon. Als er noch im Publizistikstudium war und einen Nebenjob bei einem kleinem New Yorker Boulevardblatt hatte, hatte er so sein seriöses Auftreten geübt und Lauren damit oftmals zum Lachen gebracht.

"Kein Kommentar!" Michaels Stimme glich fast schon einem Knurren und riss Lauren ins Hier und Jetzt zurück. Ihr Blick wanderte von Nate zu Michael und sie war eigentlich nicht überrascht, dass sich beide Männer mit bösen Funkeln in den Augen anstarrten. Die beiden hatten einander nie leiden können. Bereits seit dem ersten Treffen der beiden war Nate eifersüchtig gewesen, hatte Lauren letztendlich sogar Untreue vorgeworfen und wollte von ihr, dass sie kündigte oder sich einen anderen Partner zuteilen ließ.
Um keine Auseinandersetzung zwischen Michael und Nate zu riskieren, erhob Lauren nun schnell ihre Stimme und verhinderte so, dass Nate zu Wort kam: "Du weißt genau, dass wir nichts sagen dürfen. Wir müssen jetzt los. Ich wünsch dir viel Glück mit deinem Job." Sie hoffte, dass ihre kleine Lüge am Schluss ihrem Ex-Mann nicht zu viel Hoffnungen geben würde und drehte sich zu Michael, um ihm zu deuten, dass sie gehen konnten. Sie wollte diese Situation einfach hinter sich bringen und möglichst schnell weit weg von Nate kommen. Sie brauchte erst einmal Zeit, um sich an diese neuen Informationen zu gewöhnen, bevor sie sich auf ein Gespräch mit ihm einlassen konnte. Immerhin war er nicht umsonst Journalist geworden. Er hatte die unglaubliche Fähigkeit einen mit seinen Worten einzuwickeln, bis man fast allem zustimmte, was er sagte.

Mit schnellen Schritten eilte sie an Nate vorbei, als dieser ihren Unterarm griff und so erfolgreich vom Gehen abhielt. "Warte kurz..." bat er und seine Stimme klang nun überraschend ehrlich und ernst. Weg war das breite Grinsen und die überschwängliche Freude, als er nach einem kurzen Seitenblick zu Michael hinzufügte: "Kann ich dich kurz unter vier Augen sprechen?"
Obwohl alles in ihr laut "Nein" schrie, konnte sie ihn einfach nicht abblitzen lassen und mit einem kurzen Nicken stimmte sie trotz ungutem Gefühl zu. Sie schenkte Michael einen bedeutungsschweren Blick, der ihm mitteilte, dass sie sofort nachkommen würde, bevor sie Nate ihre Aufmerksamkeit schenkte. Dieser wartete geduldig, bis Michael mehrere Meter weit gegangen war, bevor er Lauren mit einem ehrlichen Blick in die Augen sah.

"Ich weiß, dass ich Mist gebaut habe in der Vergangenheit... dass ich zum größten Teil Schuld am Ende unserer Beziehung war. Aber ich dachte.." er legte eine kurze Pause ein und Lauren war sich nicht sicher, ob er einen dramatischen Effekt erzielen wollte oder ob er ernsthaft nervös war. "..ich dachte, dass wir vielleicht mal einen Kaffee zusammen trinken könnten, jetzt wo ich für die nächsten paar Wochen sowieso in D.C. bin." Mit seinem gut geübten Hundebaby-Blick sah er ihr hoffnungsvoll in ihre blauen Augen und als er erkannte, dass sie mit dem Gedanken spielte ihm abzusagen, fügte er hinzu: "Ich will dir beweisen, dass ich mich geändert hab. Ich bin reifer geworden und mir ist in den vergangenen neun Jahren immer wieder klar geworden, dass ich ohne dich nicht glücklich bin."

Die Ehrlichkeit und Reue, mit der Nate ihr all das sagte, was sie schon vor neun Jahren hatte von ihm hören wollen, ließ sie kurz sprachlos werden. Auf der einen Seite wusste sie natürlich, dass es sein Job war andere Menschen von Dingen zu überzeugen, an die sie zuvor nicht einmal gedacht hätten. Andererseits wirkte er wirklich, als hätte er sich gebessert und Lauren war schwer versucht ihm noch eine Chance zu geben. Nate, der den Wandel in ihrer Körpersprache und Mimik offensichtlich mitbekommen hatte, begann hoffnungsvoll zu lächeln und streckte seinen Arm aus, um ihre Hand in seine zu nehmen.

"Lauren, kommst du?" Michaels Stimme machte ihr bewusst, dass sie eigentlich zum Arbeiten hier war und dass sie – ganz nebenbei bemerkt – gerade mit ihrem Ex-Mann Händchen hielt. Sie löste ihre Hand aus seiner und murmelte nur ein schnelles "Ich muss los", bevor sie kehrt machte und mit schnellen Schritten auf Michael zuging. Sie war sich sicher, dass dieser die Konversation beobachtet hatte und war deshalb froh, als er nichts dazu sagte und stattdessen nur berichtete, dass Danny angerufen hatte. "Er ist mit der forensischen Analyse fertig; wir sollen so schnell wie möglich zu ihm kommen."

∼ to be continued ∼​
 
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Wie war es bloß schon wieder passiert, dass sie diesen Teil der Ermittlungen zu übernehmen hatte? Gut, zugegeben, sie war die einzige Frau im Team – zumindest derzeit noch – es wurde wirklich Zeit, dass die neue Kollegin ins Team kam.
Mit einem leisen Seufzen rückte sich Lauren etwas missmutig den Ausschnitt zurecht, der ihrer Meinung nach viel zu tief war, und betätigte die Türklingel. Vom Inneren des Hauses ertönte ein tiefer, langer Ton und einige Momente passierte erst einmal gar nichts. Mit einem schnellen Griff versicherte sie sich noch einmal, dass das kleine Funkgerät in ihrem Ohr nicht offensichtlich zu sehen war.

Nachdem sich Michael, Jason und sie in Dannys Büro versammelt hatten, hatte dieser ihnen mit recht unzufriedener Mine gestanden, dass er eigentlich nur eine Kleinigkeit gefunden hatte, und das waren Reste einer unbekannten Chemikalie in den Schleimhäuten der Nase. Er hatte die Vermutung, dass das Opfer ein giftiges Gas eingeatmet hatte, er konnte jedoch nicht sagen welches, da die chemische Zusammensetzung in keiner Datenbank zu finden war.
Wie schon so oft war auch diesmal wieder Jason die Rettung gewesen. Er hatte einen Blick auf die chemische Formel geworfen und sie sofort wieder erkannt als die Formel einer komplett neuartigen Medizin gegen Epilepsie, von der er vor einigen Wochen in einem Medizinjournal gelesen hatte. Es war nicht das erste Mal gewesen, bei dem sich Lauren ernsthaft gefragt hatte, was ein so intelligenter junger Mann – dem praktisch jede Tür dieser Welt offen stand – dazu getrieben hatte der Polizeiakademie bei zu treten.
Mit dieser Information fiel es Danny dann nicht mehr schwer einen Zusammenhang zu Naiim Kuhadi zu finden: Der Sohn des Senators litt seit dem achten Lebensjahr an Epilepsie. Da er zusätzlich an einigen Allergien und Unverträglichkeiten litt, wechselte er sehr oft die Medizin, in der Hoffnung irgendwann eine zu finden, die er ohne Probleme vertragen würde.

Gerade wollte Lauren ein zweites Mal die Türklingel betätigen, als die schwere Holztür von innen geöffnet wurde und die blonde Detective einer etwas molligen, mexikanisch aussehenden Haushälterin gegenüber stand.
"Hiiii!" Laurens Stimme war hoch und übertrieben fröhlich, als sie ohne Probleme in ihre Rolle schlüpfte und eine tollpatschige Blondine zum Besten gab. "Sorry, dass ich so unangekündigt anläute. Ich bin neu in der Nachbarschaft, bin gerade erst ein paar Türen weiter eingezogen", quiekte sie vergnügt und unbeschwert und ignorierte den hochnäsigen Blick der Haushälterin gekonnt. "Jedenfalls ist mir was gaaanz Dummes passiert. Sehen Sie, ich hab mich versehentlich aus meinem Haus ausgesperrt." Ein hohes Kichern gab der Rolle den rechten Schliff, bevor Lauren einen kleinen Schritt nach vorne machte und zu ihrem Anliegen zu sprechen kam. "Wäre es vielleicht möglich, wenn ich von Ihrem Telefon aus einen Schlüsseldienst anrufe? Ich verspreche, dass ich auch sicher nicht lange stören werde." Ein breites, offenes Grinsen vervollständigte die Showeinlage zur Perfektion, weshalb es für Lauren nicht überraschend kam, als die Haushälterin nach einigen Sekunden zur Seite trat, um sie einzulassen.

Mit einem leichten mexikanischen Akzent wies sie Lauren an ihr zu folgen, dann ging sie voran durch die extrem geräumige Vorhalle. Der Boden war aus kostbarem Marmor und im ganzen Raum waren einige sehr teuer aussehende Dekorationen und Möbelstücke. Hier und da erkannte Lauren alte, afrikanisch verzierte Kunstschätze, die die Herkunft der Familie zum Ausdruck brachten.
Mit möglichst ehrfürchtigem Blick folgte sie der Haushälterin, bis diese in einer Art zweitem Vorraum zum Stehen kam und sich stumm zur blonden Polizistin umdrehte. Sie deutete auf einen antik aussehenden Apparat und schien noch einen Moment hin- und hergerissen, ob sie dableiben und aufpassen sollte oder ob sie sich erlauben konnte zu ihrem Modemagazin zurück zu kehren.
„Oh Man, Sie haben hier ja echt schicke Sachen… kommen Sie aus Südamerika oder so was? Sieht ja echt irre aus das Telefon, das muss doch sicher aus dem Mittelalter stammen, so alt wie das aussieht.“ Lauren bemühte sich möglichst hirnlos zu wirken und atmete erleichtert auf, als ihre Taktik Wirkung zeigte und die Haushälterin sie offensichtlich für zu dumm einschätze, als dass sie hier etwas anstellen könnte. Mit einem letzten hochnäsigen Blick zog sich die Haushälterin in einen Nebenraum zurück und ließ Lauren beim Telefonapparat zurück.

Unsicher wie viel Zeit sie zur Verfügung hatte, sprang Lauren sofort in Aktion. Sie nahm den Hörer vom Apparat, wählte wahllos ein paar Tasten, die – wie erwartet – mit einem lauten Zurr-Geräusch zu drehen begannen und als sie sich fast sicher war, dass die Haushälterin nicht mehr lauschte, warf sie noch ein paar kichernde, intelligenzlose Kommentare in Richtung des Nebenzimmers. Dann eilte sie auf Zehenspitzen den Gang entlang in Richtung des Bürozimmers des Senators. Danny hatte ihr zum Glück die Pläne des Hauses gezeigt, damit sie nicht in Gefahr kommen konnte sich zu verirren oder Zeit mit Suchen zu verschwenden.

Kaum hatte sie das Büro betreten, vernahm Lauren die leise Stimme von Jason in ihrem Ohr. „Das war ja sehr sexy, Lauren… warst du in der High School im Drama Club?“ Das breite Grinsen, das in seiner Stimme zu hören war, konnte sich die Detective bildlich vorstellen und obwohl sie wusste, dass Jason sie nicht sehen konnte, verdrehte sie leicht lächelnd die Augen. Sie konnte ein kurzes Husten von Michael hören und wusste sofort, dass der Teamchef Jason gerade einen seiner patentierten „Schluss mit lustig“-Blicke zugeworfen hatte. Interessanterweise war Jason meist der Einzige den diese Blicke trafen.

Es dauerte nicht lang bis sich Lauren im Raum orientiert hatte. Leise wurde sie von Michael erinnert wo der Safe von Senator Kuhadi versteckt war und schon kurze Zeit später hatte sie ihn gefunden. „Schlechte Nachrichten, Jungs.“, flüsterte sie. In den Moment, als sie den Safe gesehen hatte, wusste sie, dass sie sich einen neuen Plan einfallen lassen mussten. „Das Ding lässt sich nur mit gültigem Fingerabdruck öffnen.“
Jasons leiser Fluch wurde diesmal von Michael unterstützt. Für einen Moment herrschte Funkstille und Lauren nutze die Zeit, um sich auf dem übergroßen Schreibtisch – der aus kostbarem Mahagoni und edlem Marmor bestand und mit Sicherheit mehr gekostet hatte, als Lauren in einem Monat verdiente – etwas umzusehen.
„So viel Geld wie dieser Mann für Möbelstücke ausgibt, so unordentlich scheint er auch zu sein… es würde mich gar nicht wundern, wenn ich auf diesem Schreibtisch sogar Essensreste und anderen Abfall finden würde.“ Laurens Stimme war bewusst leise, um ja nicht durch Geräusche auf ihre Präsenz aufmerksam zu machen.
„Abfall!“ Dannys Stimme war überraschend in ihrem Ohr. Sie hatte nicht gewusst, dass auch er mit hören und reden konnte und wunderte sich für einen Moment was die Aussage des Laboranten zu bedeuten hatte. Doch noch bevor sie nachfragen konnte, hatte der junge Ire bereits eilig weitergesprochen: „Schau, ob du irgendwo einen Schredder findest... durchsuch den Behälter darunter!“
Obwohl Dannys Worte schnell und zusammenhanglos erschienen, wusste Lauren sofort worauf er hinaus wollte. Es war bei der DCPD allseits bekannt, dass viele Verdächtige dachten, dass ihnen zerschnittene Dokumente nicht mehr gefährlich werden konnten. Viele ließen ihre heiklen Papiere durch einen Schredder laufen und waren der Meinung, dass ihre Probleme damit gelöst wären.

Nach einigen Sekunden hatte Lauren ihr Ziel lokalisiert und war dabei so leise wie möglich den Behälter vom Gerät zu lösen, um den Inhalt zu untersuchen. „Verdammt! Der Behälter ist leer.“, murmelte Lauren verärgert und ließ ihren Blick blitzschnell durch den Raum wandern, während ihre Gedanken einer Idee nachjagten, die gerade noch außer Reichweite war. „Dieser Mann hält nicht viel von Ordnung, und die Haushälterin scheint hier auch schon seit Wochen keinen Fuß mehr in den Raum gesetzt zu haben.“ Konzentriert flüsterte die blonde Frau ihre Gedanken, um dem Team die Möglichkeit zu geben sie gedanklich zu unterstützen. „Der Behälter ist leer, aber der Schredder sieht mitgenommen aus. Das heißt… der Sentaor hat den Behälter selbst ausgeleert. Er hat etwas zerschnitten, das ihn belasten könnte und um auf Nummer sicher zu gehen, hat er die Papierstreifen gleich entsorgt.“

Lauren wusste nicht, ob sie sich über diese Schlussfolgerung freuen sollte oder nicht. Offensichtlich war Sentaor Kuhadi doch nicht so dumm, wie sie gehofft hatten.
Durch das Geräusch von einer zufallenden Haustür wurde sie daran erinnert, dass sie keine Zeit hatte hier zu stehen und sich zu ärgern. Wenn der Sentaor sie hier erwischte, konnte er ihr ohne Weiteres eine Klage auf den Hals hetzen und damit wäre ihr zumindest eine Suspendierung zugesichert. Zwar genoss das Team einige Vorzüge, wie zum Beispiel einen „eigenen“ Richter, der ihnen jederzeit per Telefon sogenannte „blind Warrants“ ausstellen konnte, ohne dass sie auf dessen Unterschrift warten mussten. Gegen Strafanzeigen wegen widerrechtlichen Betretens und Durchsuchens waren sie jedoch nicht immun.

Panik durchschoss die junge Frau und ohne zu Zögern eilte sie zur Bürotür, durch die sie gekommen war. Sie zog die Tür einen Spalt auf und als sie sich sicher sein konnte, dass der Neuankömmling nicht direkt vor der Tür auf sie wartete, schlich sie sich hinaus, durch den Flur und zurück ins Vorzimmer, in dem sie zurückgelassen wurde.
Um ihr Alibi zu sichern, legte sie den Hörer etwas lauter auf das Gerät, als unbedingt nötig gewesen wäre und machte sich auf den Weg zur Haustür. Sie war kurz vor ihrem Ziel angelangt, als sie einem jungen, dunkelhäutigen Mann in die Arme lief. Er hatte kurzes, lockiges Haar und durchdringende Augen, die Lauren das Gefühl gaben, dass er genau wusste wer sie war und was sie hier gesucht hatte.
Mit einem flauen Gefühl im Magen, versuche sie ihr bestes, um ihre Stimme möglichst schrill zu machen, bevor sie den Fremden – den sie mittlerweile als Naiim Kuhadi wiedererkannt hatte – grüßte: „Hiiii, wie geht es Ihnen… Sie haben echt eine schicke Bude, Mister, echt beeindruckend. Ihre Köchin hat mich hereingelassen, damit ich einen Schlüsseldienst rufen kann.“ Sie kicherte in lächerlich hohen Tönen, bevor sie eiligst weitersprach. „Ich Dummerchen hab mich ausgesperrt.“ Sie schenkte Naiim ein strahlendes Lachen und griff dann um ihn herum zur Türklinke. „War echt supernett von Ihrer Köchin, dass ich kurz das Telefon benutzen durfte. Und Mann! Gratulation zu dieser duften Einrichtung, echt!“
Ohne noch mehr Zeit zu vergeuden, öffnete sie die Tür und trat hinaus ins Freie. Sie drehte sich noch ein letztes Mal um, um ihren „Nachbarn“ fröhlich zuzuwinken und bemerkte zufrieden, dass auch Naiim sie für völlig kaputt im Hirn halten musste – wenn man seinem Gesichtsausdruck glauben durfte.

Eilig brachte Lauren die geräumige Einfahrt des Anwesens hinter sich und erst als sie mehrere Büsche und Bäume zwischen sich und das Haus gebracht hatte, blieb sie stehen und atmete tief durch.
„Das war knapp! Geht’s dir gut?“ Michaels besorgte Stimme drang beruhigend an ihr Ohr. Zur Antwort nickte sie nur leicht, bis sie realisierte, dass Michael ihre Geste nicht sehen konnte und ein „Ja, alles in Ordnung“ nachschob.

Kaum hatte sich die Aufregung gelegt, wurde ihr allerdings erneut bewusst, dass die ganze Aktion fruchtlos geblieben war. Sie hatte nichts gegen den Senator und seinen Sohn in der Hand und der Privatjet würde in weniger als 90 Minuten abheben. Hatte der Mörder die sudanischen Grenzen erst einmal überschritten, würde er dank der Hilfe seiner mächtigen Freunde praktisch unauffindbar sein. Verärgert blickte Lauren um sich, auf der Suche nach etwas, das sie treten konnte, als ihr Blick auf drei große Mülltonnen fiel, die am Rande des Grundstücks hinter einer kleinen Umzäunung versteckt waren.

Dass Michael, Jason und Danny längst wieder begonnen hatten zu diskutieren und neue Pläne auszuhecken, bekam Lauren nur peripher mit, als ihr bewusst wurde, dass alle Mülltonnen bis oben hin voll waren.
„Was für ein Tag ist heute?“ Laurens Stimme wirkte klein und leise und schien im Stimmengewühl der Männer beinahe unterzugehen. Trotzdem verstummten diese augenblicklich und nach einigen Füllwörtern und verwirrten Fragen, kam endlich eine nützliche Antwort von Danny: „Dienstag… wieso?“
„Weil die Müllabfuhr nur mittwochs kommt!“ Mit einem Mal war die Aufregung und Hoffnung zurück und in Windeseile hatte die blonde Detective die Mülltonnen auf den Kopf gestellt und deren Inhalt auf dem Gehsteig verteilt. „Wenn Kuhadi die Papierstreifen weggeworfen hat, dann müssen sie noch hier sein“, erklärte Lauren aufgeregt, als sie eine Plastiktüte voll mit Papierstreifen aufriss und die Streifen genau inspizierte.
„Jackpot!“, stieß sie nur kurze Zeit später freudig aus und legte einige Streifen nebeneinander auf dem Boden auf. Mit etwas Mühe war tatsächlich zu erkennen, was auf dem Dokument einmal gestanden hatte. „Es ist eine Anleitung, ein Ausdruck aus dem Internet. Er erklärt wie man Atrynophyl in Gasform bringen kann und dass das Einatmen großer Mengen dieses Gases zu plötzlichen Herzversagen führt.“

"Gute Arbeit, Lauren. Wir werden Naiim und den Senator festnehmen. Danny, sprich dich mit Dr. Miller ab und bestätige uns die Todesursache... und finde uns einen handfesten Beweis für Mord!"
Michaels Worte wirkten professionell und hastig und Lauren konnte sich bildlich vorstellen, wie er eine Straße weiter eilig alles zusammen packte und dabei versuchte keine wichtigen Details zu vergessen. Sie wussten alle wie riskant es war einen mächtigen Politiker ohne hieb- und stichfeste Beweise festzunehmen, doch sie hatten kaum eine Wahl. Im Hintergrund zu Michaels Stimme vernahm Lauren das Geräusch einer zufallenden Autotür, als sich Michael und Jason auf den Weg zu ihr machten. Zugleich konnte Lauren das leise Klacken einer Tastatur hören und wusste, dass Danny bereits tief in seine Analysen und Tests vertieft war. Sie hoffte nur, dass er auch bald etwas fand... nun lag alles an ihm.




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"Scotch?"
Michaels Stimme riss sie aus ihren Gedanken. Müde Augen wanderten vom blinkenden Curser am weißen Bildschirmhintergrund ab und trafen kurz darauf auf ebenso erschöpft wirkende Augen, in denen jedoch ein leichter Glimmer von Freude blitzte, was vermutlich mit der Flasche Alkohol zu tun hatte, die Michael fragen in die Höhe hielt. Ein kleines Lächeln stahl sich auf Laurens Lippen, als sie sich sehr bereitwillig von ihrem unvollständigen Polizeibericht abwandte. Mit ein bisschen Schwung rollte sie samt Drehstuhl zu Michaels Schreibtisch hinüber, wo sie ihm gegenüber zum Stillstand kam.

"Immer, wenn das heißt, dass ich dem Papierkram noch etwas länger vor mir herschieben kann." entgegnete Lauren lächelnd und beobachtete, wie ihr Partner zu einer der Schubladen an seinem Schreibtisch griff und darauf zwei Shotgläser nahm. Er füllte die Gläser mit der goldenfarbigen Flüssigkeit und schob Lauren eines davon zu.
"Auf den abgeschlossenen Fall?"
"Auf den abgeschlossenen Fall!" bestätigte Lauren, bevor sie den Alkohol ihren Rachen hinunterschüttete. Er brannte in ihrem Hals und sie konnte ihn den ganzen Weg die Speiseröhre hinab spüren.

"Du warst großartig heute. Du kannst stolz auf dich sein." Michaels Lob klang fast wie aus der Luft gegriffen, doch Lauren wusste, dass ihr Partner ihr die Sorgen im Gesicht ansehen konnte. Ein Seufzer entfuhr ihr und mit einer Handbewegung wies sie Michael an die Shotgläser erneut zu füllen.
"Ich hätte ihm einfach etwas erzählen sollen, dann hätte er keinen Grund gehabt selbst nachzuforschen." murmelte sie leise, obwohl sie genau wusste, dass sie keine Schuld an dem fast katastrophalen Ende des Falles traf. Nate war es, der ihnen beinahe alles ruiniert hätte.
"Du weißt genauso gut wie ich, dass du nichts falsch gemacht hast. Während einer Ermittlung mit einem Journalisten reden hätte dir mit Sicherheit einige Probleme mit dem Chief eingehandelt. Wenn sich jemand schuldig fühlen sollte, dann dein Ex-Mann!" Das letzte Wort wirkte fast wie ein Schimpfwort und wieder einmal wurde Lauren klar, dass Michael und Nate einander nie leiden konnten und dass sich daran wohl auch nie etwas ändern wird.
Wenn sie ehrlich mit sich selbst war, konnte sie es dem Team nicht einmal übel nehmen, wenn sie Nate nicht mochten – nicht nach dem heutigen Tag: Nachdem die beiden Detectives Nate nichts über den Fall erzählt hatte und Nate auch von Dr. Miller kaum Informationen bekommen hatte, hatte der Reporter selbst nachgeforscht. Es war kaum überraschend, dass er recht bald die Verbindung zwischen Jane Doe und Naiim Kuhadi entdeckt hatte. Es war auch kaum überraschend, dass er kurz darauf bei den Kuhadis angeläutet hatte und ein paar Fragen gestellt hatte.
Natürlich hatte der Senator sofort durchblickt, dass die Polizei gegen ihn und seinen Sohn als Hauptverdächtige ermittelten. Anstatt noch drei Stunden zu warten und wie geplant abzureisen, hatte der Senator sofort die Koffer gepackt und seinen Sohn geschnappt. Hätte Danny nicht rechtzeitig den Server des Flughafens gehackt und die Starterlaubnis für den Privatjet verweigert, wären sie zu spät gekommen und hätten die beiden nicht mehr festnehmen können.
Ohne Chance auf eine Flucht und mit ein paar belastenden Beweisen, die das Team in dieser kurzen Zeit zusammentragen konnten, hatte Naiim letztendlich gestanden. Zum Glück, denn ohne dem Geständnis hätten sie wohl nichts in der Hand, das von einer Jury nicht sofort lächeln abgetan worden wäre.

"Rückblickend betrachtet war die Hälfte des Falles mehr Glück, als Verstand." grummelte Lauren und warf sich einen weiteren Shot Scotch den Hals hinab. Ihre Laune war drastisch in den Keller gestürzt, als sie erfahren hatte, dass Nate für das ganze Schlamassel verantwortlich war. Es wunderte sie, dass der Chief sie noch nicht ermahnt hatte und ihr aufgetragen hatte ihren Ex-Mann besser unter Kontrolle zu halten.

"Tom hat mich vorher gerade angerufen. Das Verfahren wegen Drogenschmuggels wurde bereits eingeleitet. Ohne dem Geständnis hätten sie nicht einmal gewagt daran zu denken gegen den Sohn eines Senators zu ermitteln. Und zusammen mit dem Mord an der Journalistin, mit dem er den Schmuggel geheim halten wollte, wird er erst einmal mindestens 20 Jahre hinter Gitter verbringen." Michael ließ sich von Laurens gedrückter Stimmung nicht beeinflussen. Mit einem seiner "Das hast du gut gemacht"-Blicke reichte er der blonden Frau ein letztes Glas Scotch, bevor er die Flasche verschloss und in seiner Schreibtischschublade verstaute.
"Geh nach Hause, den Bericht kannst du auch morgen fertig schreiben. Lass dir ein Bad ein, gib dich deinem überdimensionalen Eiskübel hin und genieß einen dieser schwarz-weißen Liebesfilme, die dein Regal füllen." Mit einem Zwinkern erhob sich Michael, griff sich seinen Mantel von der Sessellehne und machte sich auf den Weg, genau wissend, dass Lauren ihm in spätestens zwei Minuten folgen wird.



abschließende Author's Note zu 1x02:
1.) die chemische Formel in den Grafiken ist... keine Ahnung.. irgendwas xD jedenfalls nicht die von Atrynophyl, das gibts nämlich nicht mal... frei erfunden ;)
2.) der Mordfall ist sehr seicht und ja, ich weiß, dass das alles total lächerlich klingt und unlogisch ist und wahrscheinlich nicht mal Sinn macht. aber das ist mir fast egal.. hier gehts hauptsächlich um die Charaktere - das ist meine Ausrede ^^
3.) der Senator und sein Sohn sind auch frei erfunden. Ich hatte ursprünglich vor die Namen der sudanischen Diplomaten zu verwenden, aber ich will ja niemanden etwas Böses nachsagen. Außerdem will ich auf gar keinen Fall zum Ausdruck bringen, dass ich alle Afrikaner oder dunkelhäutige Menschen für Verbrecher halte! Auf keinen Fall! Ich brauchte einfach nur irgendwen aus einem weit entfernten Land.
4.) die Folgt suckt kinda und ich schiebe alle Schuld auf den Writers Block. ich hoffe, dass ich 1x03 wieder besser hinkriege :/
5.) Feedback is love <3
 
AW: [Serien-Projekt] Time's Up - Ihr Gegner ist die Zeit

Was? Noch gar kein Feedback hier?!

Also ich find die Folge toll und weiß eigentlihc nicht so recht was ich jetzt dazu schreiben soll. Die Folge war stimmig und auch wenn du sagst, dass sie zum schluß hin aufgrund des Zeitmangels runtergehastet war, finde ich dennoch dass auch der Schluß sehr gut gelungen ist.

1x01 war für mich spannender, dafür fand ich aber auch hier in dieser Folge die Dialoge wieder toll gewählt.

Einzig allein, was mir auffiel ist ein klitzekleiner, für mich unlogischer Fehler. Aber das is echt nur i-tüpfelchen-reiten von mir, weil ich nicht weiß was ich sonst kritisieren sollte :D

Es geht um das hier:

“Sie sind sicher wegen Jane Doe Nr. 993-5147 hier, nicht wahr? Ich hab meinen Bericht soeben fertig gestellt, hier ist er.” Noch während er gesprochen hatte, hatte er auf seinem überräumten Schreibtisch gewühlt und nach einigen Sekunden eine hellgelbe Akte hervorgezogen, die er nun Michael entgegenhielt.

Also Dr. Miller hat soeben den Bericht fertiggestellt, mußte aber dennoch auf seinem überräumten Schreibtisch wühlen? :)

Aber wie gesagt, das ist echt das einzige was ich kritisieren konnte. mehr gibts nich ^^

Ich find die Folge gut.
 
Werbung:
AW: [Serien-Projekt] Time's Up - Ihr Gegner ist die Zeit

aww danke fürs Feedback :) freut mich, dass dir die Folge gefallen hat, auch wenn sie nicht so spannend war wie der Pilot ^^

Also Dr. Miller hat soeben den Bericht fertiggestellt, mußte aber dennoch auf seinem überräumten Schreibtisch wühlen? :)
ja ähm.. *hust* er ist ein sehr unordentlicher Mensch! xD :D
haha nein, keine Ahnung.. stell dir einfach vor, dass das Fenster offen war und der Wind die ganzen Berichte durch einandergefegt hat :D

ansonsten hätt ich noch eine kurze Frage: würdest du in Zukunft eher so Folgen wie 1x01 (mehr Gewicht auf dem Mordfall) oder eher mehr wie 1x02 (mehr Gewicht auf den Charas) lesen wollen?

würd mir viel bedeuten, wenn ihr mir da weiterhelfen könntet.. ich bin selbst ziemlich unschlüssig, wie ich weiter machen soll :ka:

ansonstne, nochmals vielen Dank für das Feedback :)

lg syd
 
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