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1x12 "Schwesternkrieg"

Elenia

...sunshine...
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14 Januar 2003
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(c) by Neo

Die Balance, das Gleichgewicht zwischen Gut und Böse, welches seit einiger Zeit für die Seite des Lichts ausgeschlagen hat, wird nun empfindlich gestört; die Charmed Ones, die Mächtigen Drei, die stärksten Verfechter des Guten wechseln auf die Seite der Finsternis und bilden eine Allianz, die der Triade gleichkommt. Nun versuchen sie absolute Macht und Herrschaft zu erringen; nur ihre Halbschwester kann sich ihnen in den Weg stellen und versuchen, die Flut des Bösen einzudämmen.



Episode 1x04 - Schwesternkrieg

Sofort nach dem „Vorfall", wie sie es in Gedanken nur noch bezeichnete, hatte sie sich hier ins Mausoleum geschimmert, unfähig, ihren Schwestern in die Augen zu sehen, ihnen auch nur gegenüber zu treten.
Das Böse in ihr war zu stark, um von dem wenigen Guten verdrängt zu werden, das Cole in ihr geweckt hatte und so empfand sie ihren Schwestern gegenüber nur noch Hass. Und die Wut in ihr schürte nur noch die Differenzen, die sie seit dem Wechsel auf die dunkle Seite sowieso ständig gehabt hatte. In diesem Moment war es ihr sowieso völlig unklar, weshalb sie so lange mit Prue und Piper zusammen gearbeitet hatte. Schließlich hatte sie doch so oft einen anderen Plan gehabt, der von ihren beiden älteren Schwestern komplett ignoriert worden war und nun hatten sie es auch noch gewagt, sich in ihr Leben und vor allem in ihre Liebe einzumischen. Völlig eigenmächtig hatten sie die Liebe ihres Lebens getötet.
Als Phoebe dies klar wurde, formte sich fast automatisch ein Energieball in ihrer Hand, der immer stärker leuchtete und den sie schließlich wütend gegen eine der Säulen des Mausoleums feuerte. Und zu ihrer eigenen Überraschung gab diese dadurch nach, begann zu schwanken und fiel schließlich mit einem lauten Krachen zu Boden, wodurch eine Wolke aus Staub und Dreck aufgewirbelt wurde, die es für einige Momente völlig unmöglich machte, in der düsteren Kammer überhaupt noch etwas zu sehen.
Verblüfft starrte Phoebe, während der Staub sich langsam wieder legte, auf das Ergebnis ihrer Kräfte. Sie hatte nicht erwartet, so großen Schaden anzurichten. Doch anscheinend hatte die Wut in ihr ihre Kräfte verstärkt, die ja an ihre Emotionen gebunden waren.
Als sie diese Erkenntnis verinnerlicht hatte, breitete sich ein triumphierendes Lächeln auf Phoebes Gesicht aus. So zufällig eine wundervolle Verstärkung ihrer Kräfte gefunden zu haben, versetzte sie in die Lage unabhängig von ihren Schwestern ihre eigenen Pläne zu verfolgen und wer sagte, dass sie nicht alleine erreichen konnte, was sie mit Prue und Piper nun die ganze Zeit nicht geschafft hatte?
Der Staub im Mausoleum hatte sich noch immer nicht vollständig gelegt, als Phoebe sich schon weggeschimmert hatte.

„Ich muss schon sagen, du hast dir tatsächlich Mühe gegeben beim Kochen", wandte sich Paige lächelnd an Laden, während sie sich erneut von dem Auflauf, den er zubereitet hatte, auf den Teller tat. Sie saß mit dem jungen Mann am Esstisch in der Küche und konnte gar nicht anders, als sein Essen zu loben. Natürlich auch deshalb, weil er sie damit von ihren Überlegungen über Cole ablenkte, aber auch, da es ihr wirklich schmeckte.
Laden wollte gerade etwas erwidern, als plötzlich ein Energieball knapp an ihm vorbeizischte und hinter ihm in den Wandschrank mit dem Geschirr einschlug, aus dem unter großem Lärm der gesamte Inhalt auf den Boden fiel und alles, was noch einigermaßen heil geblieben war, klirrend auf dem Boden zerbrach.
Sofort sprangen Paige und er auf, beide doch etwas enttäuscht darüber, dass ihr Essen wieder durch einen Dämon unterbrochen worden war, denn inzwischen verstanden sie sich langsam einigermaßen und begannen sich sogar ein wenig darüber zu freuen, dass das Schicksal sie zusammengeführt hatte. Doch natürlich hatte die Unterwelt wieder etwas dagegen einzuwenden.
Durch eine kurze Berührung des Amuletts unter seinem Oberteil ließ Laden ein Schutzschild entstehen, welches um ihn herum entstand und hinter das er mit einem kurzen Griff nach ihrem Oberarm auch Paige zog, um sie in Sicherheit zu bringen, da beide den Angreifer immer noch nicht ausmachen konnten.
„Verdammt, wo ist dieser Idiot?", fluchte Laden leise vor sich hin, während er sich in der Küche umsah, wo alles völlig normal erschien und er sich gleichzeitig dafür verfluchte, dass er sein Katana nicht bei sich hatte. Paige schien ebenfalls etwas nervös durch die Tatsache, dass sie den Dämon nirgends entdecken konnte.
„Schalt dein Schutzschild ab, oder was immer du da tun musst und hilf mir, diesen Dämon zu suchen", wies Paige Laden an und stupste ihn mit dem Ellenbogen leicht gegen den Oberkörper, um ihn dazu zu bewegen.
„Spinnst du? Dieser Dämon kann sich vielleicht unsichtbar machen und hält sich noch hier im Raum auf und du erwartest von mir, dass ich das Schutzschild abschalte?" Laden reagierte ziemlich gereizt auf Paiges Frage. Natürlich hatte er sich zwar in letzter Zeit besser mit ihr verstanden, aber diese Idee war einfach nur schwachsinnig und lebensmüde und er würde sie in dieser selbstmörderischen Absicht sicher nicht unterstützen.
„Und wenn er den Energieball geworfen und sich gleich wieder weggeschimmert hat? Das können wir ja nicht wissen und dann stehen wir vielleicht noch bis morgen hier rum und tun nichts", meinte Paige missbilligend und sah kopfschüttelnd zu Laden auf. „Jetzt schalt das Ding ab."
„Vergiss es. Im Gegensatz zu dir bin ich nicht lebensmüde", erwiderte dieser jedoch und verschränkte seine Hände vor seinem Körper.
„Gut, wenn du zu feige bist, dann gehe ich eben alleine." Und kaum hatte Paige ihren Satz zu Ende gesprochen, trat sie aus dem Schutzschild heraus und stellte sich provokativ vor Laden. „Und? Siehst du hier irgendwo einen Dämon oder einen Energieball? Wir haben es hier anscheinend mit einem feigen Dämon zu tun", sagte sie schon fast schmunzelnd, während Laden sich noch einige Momente misstrauisch umsah, bevor er mit einer erneuten Berührung des Amuletts das Schutzschild wieder erlöschen ließ.
„Seltsam. Ich könnte schwören, dass er noch hier ist. Paige, wir sollten..."
Doch Laden kam nicht mehr dazu, auszusprechen, was er sagen wollte, denn unbemerkt von der Hexe und dem Sterblichen hatte sich der Blumentopf, der auf dem Wandschrank stand, in die Luft erhoben und war mit einem dumpfen Knall auf Ladens Kopf niedergesaust, der mit einem kurzen Aufstöhnen bewusstlos zu Boden fiel.
Dies alles war innerhalb weniger Augenblicke geschehen, sodass Paige kaum realisieren konnte, was passiert war, als sie jemand von hinten packte und sie eine Athame an ihrer Kehle spürte.

Phoebe ließ sich lächelnd auf einem provisorisch errichteten Thron in der Mitte einer kleinen Höhle nieder. Sie hatte nur kurz in einer kleineren Versammlung von Dämonen auftauchen und ihre Kräfte kurz vorführen müssen und schon hatten sie sich alle bereit erklärt, sich ihr anzuschließen.
Sie verstand nicht, weshalb sie mit Prue und Piper immer solche Probleme gehabt hatte, Anhänger zu gewinnen, aber Phoebe hatte auch keine Ahnung wie überzeugend das buchstäblich in ihren Augen lodernde Feuer auf einfache Dämonen wirken konnte. Der Hass auf ihre Schwestern, der sogar jetzt noch immer anstieg, schien eine perfekte Quelle für ihre Kräfte zu bieten.
Aber sie hatte sich gar nicht erst viel Zeit gelassen, über ihr Glück nachzudenken, sondern die Dämonen sofort losgeschickt, um einige „Besorgungen" für sie zu erledigen.
Phoebe musste boshaft lächeln, als sie daran dachte, was sie den Dämonen befohlen hatte. Einen Großteil hatte sie zu ihren Schwestern geschickt, mit dem Auftrag, sie so schwer zu verwunden, dass sie kaum noch am Leben sein würden und sie dann zu ihr zu bringen. Sie wollte ihnen zeigen, wie einfach es war, ihre geplanten Ziele zu erreichen, was ihr mit den beiden nie gelungen war. Sollten sie doch sehen, dass die Jüngste der bösen Halliwells allein sogar besser zurecht kam.
Einen Dämon hatte sie zu Paige und der guten Macht geschickt, von der sie erfahren hatte, als sie mit Cole kurz im Manor gewesen war. Ihr Auftragsmörder hatte den Befehl erhalten diesen Laden, den Mann, den sie nicht einschätzen konnte und der auf sie eigentlich auch gar nicht besonders magisch gewirkt hatte, zu töten und Paige allerdings möglichst unverletzt zu ihr zu bringen. Diesen Triumph wollte sie auf keinen Fall jemandem anderen gönnen und so wollte sie Paige selbst töten... und am besten vor den Augen ihrer Schwestern.
Inzwischen mussten wohl alle übrigen Halliwells schon in Kämpfe verwickelt sein. Zufrieden lächelnd lehnte Phoebe sich zurück.
 
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Paige brauchte nur die Athame zu fühlen, da streckte sie schon die Hand aus und rief nach dieser, was den Dämon, der vorher tatsächlich unsichtbar gewesen war und sich inzwischen wieder sichtbar gemacht hatte, ziemlich durcheinander brachte. So vergaß er ganz, sich einfach mit Paige zu Phoebe zurück zu orben, sondern stattdessen versuchte er, die Hexe unschädlich zu machen, weshalb er sie zu sich herumdrehte und ihr die Hände um den Hals legte, um sie zu erwürgen.
Doch Paige war diese Art von Angriffen inzwischen schon ziemlich gewohnt und sie hatte zudem die Athame in ihrer Hand, sodass sie diese in den Magen des Dämons rammte.
Sofort lockerte sich der Griff des Dämons und leicht keuchend konnte Paige einige Meter Abstand zwischen sich und diesen bringen, doch ziemlich unerwartet war der Dämon durch den eigentlich tödlichen Stoß nicht vernichtet, sondern zog die Athame wieder heraus und warf sie nach Paige, die sich gerade noch ducken konnte und schleunigst hinter dem Esstisch in Deckung ging.
„Laden!", schrie sie, um den jungen Mann vielleicht aus seiner Bewusstlosigkeit zu erwecken, während der Dämon einen Energieball in seiner Hand entstehen ließ und diesen in Paiges Richtung feuerte, sodass sie gezwungen war, ihren Standort zu wechseln und nun in Richtung des zerstörten Wandschrankes kroch, der zwar nicht viel Deckung bieten würde, doch dort war sie näher bei Laden und konnte ihn vielleicht aufwecken.
„Laden, wach auf!", rief sie noch einmal und rüttelte nun leicht an seiner Schulter, den nächsten Energieball, der über ihre Schulter hinweg erneut gegen den schon zerstörten Wandschrank flog, ignorierend.
Und tatsächlich schienen ihre Bemühungen erfolgreich, denn der junge Mann regte sich langsam wieder. Allerdings ließ sich der Dämon davon natürlich nicht beeindrucken und kam nun direkt auf Paige und Laden zu, einen Energieball in der Hand.
Die junge Hexe rappelte sich nun schnell auf, um Laden irgendwie zu beschützen, stellte sich vor ihn und rief in dem Moment, als der Dämon das tödliche Geschoss abfeuerte „Energieball!", sodass sie ihn nun in der Hand hielt und ihrerseits auf den Dämon feuerte, der jedoch schon einen zweiten Energieball nach der Hexe warf.
Nun liefen die Geschehnisse innerhalb weniger Sekunden ab: Laden hatte sich aufgesetzt und betrachtete bestürzt die Ereignisse; der Dämon wurde von seinem eigenen Energieball fast getroffen und schimmerte sich davon; der zweite Energieball jedoch steuerte weiter direkt auf Paige zu Laden packte sie rasch um die Hüften und zog sie energisch auf den Boden, wodurch Paige auf ihm landete, der Energieball dafür aber über sie hinweg flog.
Atemlos sah Paige in Ladens Augen. Er hatte sie gerade noch gerettet und nun lag sie ziemlich provokativ direkt auf ihm, seine Hände lagen immer noch um ihre Hüften und er erwiderte ihren erstaunten Blick. Einen einzigen Blick, für wenige Momente, der ihr jedoch ewig lang erschien und in dem wahrlich Funken sprühten.
Zuerst zögerlich, aber dann doch sehr zielstrebig senkte Paige schließlich ihren Kopf, um Laden zu küssen, der sich ihr zuerst auch näherte, aber plötzlich inne hielt. Vor seinem inneren Auge sah er seine Freundin in einer Erinnerung an einen ihrer letzten gemeinsamen Augenblicke, als sie ihm gestanden hatte, dass sie eine Dämonin war. Er hatte sich damit abgefunden, weil er sie liebte, und sie geküsst, doch dann war sie verschwunden, da die mächtigen Drei hinter ihr her waren und sie sich nicht zu lange am gleichen Ort aufhalten wollte. Und dann folgte nur ein kurzes Bild von ihrer Vernichtung, wie es sich schon tausendmal in Ladens Fantasie und in seinen Träumen abgespielt hatte, auch wenn er es nicht miterlebt hatte.
Schließlich blockte Laden den Kuss vollständig ab und schob die junge Hexe fast etwas unsanft von sich.

Ungeduldig trommelte Prue mit den Fingern auf den Armlehnen ihres Sessels. Sie hasste die ständige Unzuverlässigkeit ihrer Schwestern und vor allem von Phoebe, denn bei dieser konnte man nie wissen, ob sie nun tat, was man ihr befohlen hatte, oder gar ob sie sich überhaupt mal wieder blicken ließ.
„Noch immer nichts von ihr, Piper?", wandte sie sich deshalb doch ziemlich gereizt an ihre jüngere Schwester, die allerdings nur den Kopf schüttelte.
Piper hasste es, wenn Prue ihre Wut an ihr ausließ, wo sie selbst doch mindestens genauso empört über Phoebes Verhalten war. Ihre Schwester hatte sich jetzt schon seit mehreren Tagen überhaupt nicht mehr bei ihnen blicken lassen und nicht einmal eine Nachricht oder ähnliches hinterlassen. Langsam begannen sie sich fast etwas Sorgen zu machen. Denn was würde wohl mit der Macht der Drei passieren, wenn Phoebe etwas zugestoßen sein sollte?
Aber wenn Piper genauer darüber nachdachte, dann hatte sie schon einen Verdacht, was mit Phoebe los sein konnte und das hätte ebenfalls verheerende Folgen für die Einheit der drei Schwestern.
„Ehrlich gesagt, Prue, glaube ich eher, dass sie weiß, dass wir Cole getötet haben.", wandte sie sich deshalb leise an ihre Schwester. Sie wollte diesen Gedanken nicht besonders laut oder energisch aussprechen, da die älteste Halliwell sich in den letzten Tagen schon öfter sehr bestimmt darüber geäußert hatte, dass ihr Vorgehen gegen Cole das einzig Richtige gewesen war.
„Na und? Sie hat uns doch selbst gebeten, dass wir ihn töten sollen, wenn du dich noch erinnern kannst!", wies Prue deshalb auch gereizt jeglichen Vorwurf von sich.
„Das war aber, bevor Cole mit ihr verschwunden ist. Wer weiß, was in der Zeit passiert ist. Und wenn du mich fragst, dann verzeiht sie uns nicht, was wir getan haben und dabei brauchen wir sie für die Macht der Drei!", erklärte Piper.
„Ich frage dich aber nicht!", herrschte Prue sofort zurück und augenblicklich senkte sich eisiges Schweigen über die beiden Schwestern.
Die Stille hielt allerdings nicht lange, denn schon wenige Augenblicke später zischten mehrere Energiebälle durch die Höhle, was Piper darin bestätigte, dass Phoebe sich gegen sie gewandt hatte, denn nur sie konnte ihren momentanen Aufenthaltsort herausfinden, den sie nach dem letzten Angriff der Allianz gewechselt hatten und den diese nicht so schnell wieder gefunden hätten.
Und auch Prue musste zugeben, dass Piper wohl Recht hatte. Phoebe nahm ihnen übel, dass sie Cole getötet hatten und hatte ihnen anscheinend mehrere Dämonen geschickt. Doch sie und Piper würden sie sicher nicht so einfach gewinnen lassen.

„Verdammt, Paige, ich habe mich doch dafür entschuldigt", fuhr Laden Paige wütend an. Seit der Szene in der Küche, bei der sie sich fast geküsst hatten, waren die beiden nur noch am Streiten. Alles, was sie in den letzten Tagen übereinander erfahren hatten, schien wieder vergessen und die alte Distanz wieder hergestellt.
„Du hast dich entschuldigt, ach wie toll. Dass du meine Gefühle verletzt und mich gedemütigt hast, ist dir anscheinend völlig egal?", erwiderte Paige ebenso gereizt. Normalerweise hätte sie über die Tatsache, dass sie einen Korb von jemandem bekommen hatte, möglichst hinweggesehen und ganz versucht wieder eine normale Beziehung aufzubauen. Doch mit Laden erschien ihr das irgendwie unmöglich. Die gleichen Funken, die sie schon in diesem einen Blick gesehen hatte, schienen auch jetzt zwischen ihnen zu sprühen und die ganze Diskussion nur noch mehr anzuheizen.
Inzwischen hatten sie sich jeweils auf der anderen Seite des kleinen runden Tisches im Flur aufgebaut, der sich als einziges Hindernis zwischen den beiden etwas verloren fühlte. Die beiden waren während ihres Streites von der Küche bis hierher gekommen und funkelten sich nun wütend an.
Bevor jedoch einer von beiden noch etwas zu ihrem Streit hinzufügen konnte, bildeten sich neben dem Tisch blau-glänzende Funken und Patty erschien, die sofort einen missbilligenden Blick, verbunden mit einem Kopfschütteln, zwischen ihnen hin- und herwarf.
„Was habe ich euch beiden denn immer wieder gesagt? Wollt ihr es nicht verstehen, oder könnt ihr es einfach nicht? Es geht hier nicht darum, wer von euch beiden Recht hat. Das ist völlig egal. Selbst wenn ihr euch unbedingt nicht verstehen wollt, ihr dürft die Distanz zwischen euch nicht so groß werden lassen, schließlich sollt ihr doch zusammenarbeiten und wie könnt ihr das, wenn ihr euch ständig streitet?", ermahnte sie die beiden.
„Aber...", begannen Paige und Laden sofort gleichzeitig, sich zu verteidigen und sahen sich, da sie beide zur selben Zeit das Gleiche gesagt hatten, sofort wieder gereizt an.
„Nichts aber! Schluss jetzt, ihr beiden. Ich darf gar nicht hier sein und der Ältestenrat ruft mich sowieso schon wieder zurück, also vertragt euch bitte. Ihr wisst doch, dass es wichtig ist", erklärte sie ernsthaft, bevor sie sich auch schon wieder nach oben orbte.
Laden sah auf die Worte von Patty etwas betreten drein, da er genau wusste, dass sie Recht hatte. Aber trotzdem hatte er keine Ahnung, wie er Paige dazu bringen sollte, dass sie ihm wieder verzieh. Erneut wollte er ansetzen, sich noch einmal bei ihr zu entschuldigen, was sonst eigentlich gar nicht seine Art war, als er innehielt. Wieso sollte er sich eigentlich entschuldigen? Er hatte nicht versucht, sie einfach zu küssen. Und so verschränkte Laden einfach seine Arme vor dem Oberkörper und erwiderte Paiges eingeschnappten Blick kühl.
Beide dachten daran, dass sie sich noch vor dem Dämonenangriff eigentlich relativ gut verstanden hatten und wie schnell dies nun wieder vergessen war.
Allerdings hatten die beiden so gut wie keine Zeit, noch länger darüber nachzudenken, denn erneut flog ein Energieball wie aus dem Nichts, von der Eingangstüre aus, auf Paige zu, die mit dem Rücken zur Türe stand und ihn deshalb nicht kommen sah.
 
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„Paige!", rief Laden noch, um sie zu warnen, doch die junge Hexe dachte, dass er sie wieder wegen den Geschehnissen in der Küche ansprechen wollte und ignorierte ihn völlig, sodass der Energieball sie seitlich am Arm traf und sie gegen das Sofa unterhalb der Treppe schleuderte.
„Scheiße, wo ist dieser Dämon?", murmelte Laden leise vor sich hin, während er sich langsam um die eigene Achse drehte. Eigentlich wollte er zu Paige, um nachzusehen, ob sie verletzt war, aber solange er nicht wusste, wo sich der Dämon aufhielt, war das zu riskant. Und zumindest konnte er aus den Augenwinkeln erkennen, dass die Hexe sich langsam versuchte aufzurappeln.
Plötzlich, als Laden wegen Paige doch etwas abgelenkt war, traf ihn ein harter Schlag gegen den Kopf, der sowieso noch durch den Blumentopf ziemlich schmerzte und Laden fiel zu Boden. Zumindest wurde er diesmal nicht bewusstlos, doch sein Sehvermögen schien deutlich unter den ständigen Angriffen auf seinen Kopf zu leiden, da er für einige Momente nur schemenhafte Umrisse wahrnehmen konnte.
Diese Situation nutzte der Angreifer aus und trat Laden zuerst in den Magen und dann gegen das Kinn, sodass Blut aus Ladens Mundwinkel zu sickern begann.
Hustend versuchte er sich aufzurichten, was ihm nur einen weiteren Tritt – diesmal gegen den Oberkörper, der ihm kurz die Luft wegbleiben ließ – einbrachte.
„Du verdammtes Arschloch bist wohl zu feige, dich blicken zu lassen wie jeder anständige Gegner?", brachte Laden keuchend hervor, doch der Dämon ließ sich davon nicht reizen, sondern verpasste Laden stattdessen mehrere harte Schläge ins Gesicht, sodass er mit geschlossenen Augen und schwer atmend auf den Boden zurücksank.
Nur noch undeutlich konnte er erkennen, dass der Dämon sich, siegessicher, sichtbar machte und in seiner Hand einen Energieball entstehen ließ. Laden wusste, dass er ihn damit töten wollte, doch war er nicht dazu, in der Lage, aufzustehen.
Doch dem Dämon war dadurch, dass er mit dem Rücken zur Treppe und damit auch zu der Couch darunter stand, entgangen, dass Paige sich langsam aufgerichtet hatte, auch wenn ihr linker Arm blutend an ihrer Seite herunterhing. Sie sah, dass Laden in Gefahr war, konnte jedoch den Dämon nicht einfach auf sich aufmerksam machen, indem sie jetzt den Energieball zu sich rief, da sie sich im Moment schlecht verteidigen konnte. Also streckte sie ihren unverletzten rechten Arm aus und murmelte leise „Katana!", sodass sich in ihrer Hand ein länglicher Wirbel aus blau-glänzenden Funken bildete, den sie sofort in Ladens Richtung warf.
Dieser hörte undeutlich seinen Namen aus Paiges Richtung und erkannte dann schließlich die Funken, die auf ihn zu kamen. Mit einem leichten Lächeln registrierte er, was Paige gemacht hatte und noch bevor er genau wusste, dass sein Katana in seiner rechten Hand lag, hatte er es schon in den Oberkörper seines Gegners gebohrt, der gerade ausgeholt hatte, um den Energieball zu werfen.
Während der Dämon noch in Flammen aufging, sank Laden schon – nun endgültig bewusstlos und aus mehreren Wunden blutend – wieder zurück auf den Boden und auch Paige lehnte sich völlig erschöpft auf der Couch zurück.
„Mum, wir brauchen meinen Wächter des Lichts", murmelte sie nur noch leise, bevor auch sie ihre Augen schloss.

Auch in der Unterwelt waren Piper und Prue am Rande der Erschöpfung. Die Dämonen, die Phoebe geschickt hatte, waren erstaunlich mächtig und beschäftigten die beiden nun schon seit fast einer Stunde. Doch langsam schien es, als würden die Reste der Macht der Drei die Oberhand gewinnen, denn gerade vernichtete sowohl Prue mit einem Energieball, als auch Piper mit einer Athame einen Dämon. Damit waren nur noch zwei übrig und diese warfen sich nur einen kurzen Blick zu, bevor sie sich wegschimmerten.
Prue und Piper ließen sich erschöpft auf ihre Stühle fallen und blickten fast zeitgleich nachdenklich auf den Dritten, der Phoebe gehörte und nun leer stand. So war ihr Plan eigentlich nicht gewesen, denn nur mit der Macht der Drei waren sie wirklich stark genug, um den Rang der Triade einzunehmen. Phoebe allerdings schien im Moment auch gut alleine klar zu kommen, denn die Dämonen waren mächtiger gewesen als alle, die sie bisher nach Paige geschickt hatten. Anscheinend schien die Wut oder Trauer über Coles Tod – was auch immer es war – ihre Kräfte zu stärken und mit nur einem gegenseitig zugeworfenen Blick wurde Piper und Prue klar, dass sie Phoebe entweder davon überzeugen mussten, wieder zu ihnen zurückzukehren, oder sie auszulöschen.
Beide hatten keine Ahnung, dass Phoebe nach der Rückkehr der beiden letzten Dämonen ähnliche Gedanken hatte, nur beschränkten diese sich bei ihr nur auf die zweite Möglichkeit...

Im Halliwell Manor saßen Paige und Laden inzwischen auf der Couch im Vorzimmer. Beide hatten nur einen kurzen Blick auf ihren Wächter des Lichts erhaschen können, der sie offensichtlich geheilt hatte, aber dann sogleich wieder verschwunden war.
Jetzt unterhielten sie sich über ihren Streit und beide entschuldigten sich ständig für ihr Verhalten. Sie hatten den Dämon nur gemeinsam besiegen können und das hatte ihnen gezeigt, dass Patty Recht hatte und sie nur durch Zusammenarbeit überleben konnten.
„...und unser Streit war auch wirklich sinnlos. Es tut mir leid, dass ich überhaupt versucht habe, dich zu küssen," erklärte Paige, „denn irgendwie entstanden diese Gefühle bei mir nur aus dieser Situation heraus und ich...mein Leben ist einfach so kompliziert geworden, irgendwie wollte ich wieder etwas Normalität hineinbringen." Paige seufzte leicht. Zu einem Teil hatte sie zwar die Wahrheit gesagt, aber ganz stimmte es doch nicht. Irgendetwas war da zwischen ihr und Laden gewesen, aber nur für diese wenigen Augenblicke.
„Und mir tut es leid, dass ich einfach abgeblockt habe. Ich habe mich in dieser Situation nur an meine Freundin erinnert und an die letzten Augenblicke, die ich mit ihr verbracht habe und das hat mich durcheinander gebracht. Glaub mir, normalerweise hätte ich nicht so reagiert. Aber, wenn dir das ein Trost ist, ich bin im Moment nicht bereit für eine neue Beziehung und hätte wohl bei jedem Versuch eines anderen, mich zu küssen, so reagiert", entschuldigte sich auch Laden und mit einem kurzen Kopfnicken war zumindest dieser Streit zwischen den beiden aus der Welt geräumt.
Passend zu dieser Versöhnung, orbte sich nun auch Patty wieder ins Manor und lächelte den beiden zu, während sie sich einfach zwischen sie auf die Couch setzte. „Ich bin stolz auf euch, dass ihr einmal auf das gehört habt, was ich euch gesagt habe", erklärte sie grinsend und legte einen Arm um Paiges Schulter, um sie leicht zu sich zu ziehen. „Ich habe mir ganz schön Sorgen um euch gemacht, aber ihr habt es doch noch hingekriegt."
Doch etwas stolz warfen Paige und Laden sich einen kurzen Blick zu, den auch Patty bemerkte, darüber jedoch schwieg. Sie war froh, dass die beiden sich anscheinend doch langsam zusammenrauften, auch wenn sie dies manchmal wohl zu wörtlich nahmen. Doch leider hatte sie nicht nur das letzte positive Ereignis ins Manor geführt. Sie hatte Paige auch etwas vom Ältestenrat mitzuteilen und sobald sie daran dachte, begann sie sogleich, sich etwas unwohl zu fühlen, was auch ihre Tochter bemerkte und sie darauf ansprach.
„Was ist denn los, Mum? Hast du was?", fragt sie deshalb.
„Nun ja, ich muss dir etwas vom Ältestenrat mitteilen, was dieser über Gerüchte aus der Unterwelt erfahren hat...", begann Patty zögerlich und unterbrach sich kurz, da Paige sich schon etwas von ihr distanzierte, da sie spürte, dass es keine guten Nachrichten waren. „Deine Schwestern... sie haben Cole vernichtet, da er ihnen zuviel Einfluss auf Phoebe ausgeübt hat."
Paige starrte ihre Mutter entgeistert an, als diese geendet hatte. Das konnte doch nicht ihr Ernst sein. Wortlos sprang sie von der Couch auf und lief nach oben. Sie wollte jetzt alleine sein.
„Paige!", rief Laden ihr noch nach, doch sie hörte ihn gar nicht mehr.
 
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