Ricardo seufzte, fuhr sich mit der Hand durch Haar und nickte dann langsam. Er sah mich
kurz an, ehe er sich an unseren Vater wandte.
„Kate ist hier, weil sie daheim gestürzt ist und…“, doch unser Vater unterbrach ihn barsch.
„Rede keinen Stuss, Ricardo. Ich kann auch ihre Krankenakte holen, dann weiß ich ja, was los ist. Also, macht jetzt einer von euch den Mund auf, oder was?“, forderte er und sah meinen Bruder ungehalten an.
Dieser nickte schließlich und warf mir einen kühlen Blick zu, ehe er sich an unseren Vater wandte.
„Kate rief mich nachts an, vor etwa zwei Tagen und klagte über Schmerzen. Sie stützte in ihrer Wohnung. Als ich dort eintraf war sie bereits bewusstlos. Die Untersuchungen ergaben bisher kaum Ergebnisse. Bis auf, das sie Angstzustände hat, Atemnot, Herzrasen, unregelmäßiger Puls, leichtes Fieber und Reizhusten, kam noch nichts bei raus. Bei einer weiteren, genaueren Untersuchung hier in der Klinik ergaben dann folgende Ergebnisse: Akute Lungenentzündung, so wie eine leichte Verengung der Gefäße des Herzbeutels. Zudem kommt hinzu, dass sie Herzstolpern hat. Der Herzspitzenstoß ist unausgeglichen und die 3. und 4. Rippe ist über dem Herz gebrochen, 2. Rippe könnte rutschen und sich durch den Beutel bohren. Wir wissen beide, dass sie ihre Gesundheit mehr als aufs Spiel setzt und sie Tabletten nimmt. Vater, ich habe dir nichts gesagt, weil sie meine Schwester ist und ich ihr behandel…“
„Das reicht!“, unterbrach ihn mein Vater und Ricardo verstummte.
Er wandte sich an mich und mir graute vor seiner Reaktion.
„Meine liebe Tochter, ich muss ja wohl nicht erwähnen, dass du dich hier gerade auf Messers Schneide befindest, oder? Was hast du dir dabei gedacht, Kate? Sag es mir! Was soll das alles? Normalerweise müsstest du bei dem ganzen Mist, den du da gerade hast, schon längst im Koma auf der ITS liegen und mehrfach operiert worden sein.“
Ich holte bebend Luft, um es meinem Vater zu erklären, doch dieser unterbrach mich unwirsch.
„Nein, ich will keine Erklärung von dir. Los, aufstehen und zwar sofort und zwing mich nicht, dich aus dem Bett zu holen, ich weiß, dass du aufstehen kannst.“
„Vater, meinst du nicht…“, versuchte Ricardo ihn zu stoppen, doch er unterbrach seinen Sohn streng.
„Nein, ich meine nicht. Dir ist sie lange genug auf der Nase herumgetanzt, bei mir ist Schluss damit. Los, aufstehen!“
Richard Stein blickte streng zu mir herab und ich schluckte. Das mein Vater so zu mir war, das hätte ich niemals für möglich gehalten.
Ich blickte zu Ricardo und Phillip, die mich beide besorgt ansahen. Wobei Ricardo wohl eher zwischen besorgt und zynisch lag.
Zitternd mühte ich mich damit ab, aus dem Bett zu klettern. Zum Glück trug ich das EKG derzeit nicht auf meiner Brust, denn sonst wäre es wohl etwas schwierig geworden damit.
Fünf Minuten später stand ich mit wackligen Beinen und fröstelnd vor meinem Vater.
„Hemd ausziehen und gerade hinstellen.“, befahl er mir und ich schluckte. Oberkörperfrei vor meinem eigenen Vater zu stehen… nein, das konnte ich nicht.
Das dieser genauso streng war, wie mein eigener Bruder, hätte ich niemals für möglich gehalten.
„Kate, sieh zu das du das Hemd auskriegst. Oder muss dir dein lieber Bruder dabei helfen? Bei ihm widersetzt du dich ja offenbar nicht so sehr.“
Ricardo hüstelte leicht, was ihm von mir einen bösen Blick einbrachte. Pah, natürlich hatte ich mich meinem eigenen Bruder schon mehrfach widersetzt, doch das wusste mein Vater zum Glück nicht.
„Ich helfe dir.“ Ricardo kam auf mich zu, stellte sich hinter mich und streifte meine langen Haare zur Seite.
Seine warmen Finger näselten am Rückenverschluss des Hemds, ehe es langsam nach unten glitt.
„Egal was ist, ich bin für dich da, Kate. Ich liebe dich, mein Schwesterherz.“, flüsterte er mir leise zu, ehe er mir einen kurzen Kuss auf meine nackte Schulter drückte und sich dann von mir entfernte.
Das Hemd war zu Boden geglitten und so stand ich nun oberkörperfrei, nur in einer Panty bekleidet vor meinem Vater.
Ich schämte mich in Grund und Boden.
Mein Vater trat zu mir, blickte mich einen Moment schweigend an, ehe er sein schwarzes Littleman Stethoskop aus der Kitteltasche seines weißen Arztkittels zog und es sich um den Hals hängte.
In diesem Moment erinnerte er mich wirklich an meinen Bruder.
„Ricardo, ich will, das du dich hinter sie stellst und sie ebenfalls abhorchst. Phillip, und dich will ich bei ihrem Puls sehen. Behalt diesen im Auge und signalisiere mir, wann dieser zu rasen beginnt. Herzschlag und Puls dürften dann im gleichen Takt sein. Sollte dies mit ihrer Atmung der Lunge nicht übereinstimmen, würden wir es so herausfinden.“
Beide sahen ihn überrascht an, doch nickten sie.
Ich wünschte mir in diesem Moment nichts sehnlicher, als einfach nur ohnmächtig zusammenzusacken.
Das gleichzeitige Auseinanderklappen der Chrombügel signalisierte mir, dass dies hier kein Traum war, sondern die Realität.
Fast zeitgleich wurden beide Membranen der Stethoskope auf meinen Körper gedrückt. Ricardo begann mich hinten am Rücken abzuhören, während er sanft und ruhig sagte: „Gleichmäßig ein- und wieder ausatmen. Ruhig bleiben und Atmung nicht verändern.“
Gleichzeitig spürte ich, wie die Membran des Stethoskops meines Vaters auf der linken Brustseite vorne aufsetzte.
Sie fühlte sich kalt an und ich wünschte mir, dass es nicht mein Vater wäre.
Beide Stethoskope wanderten gründlich über meinen Körper, während Phillip neben mir stand und meinen Puls am Handgelenk maß.
„Phillip, was macht der Puls?“, fragte mein Vater und sah ihn an.
„Schwankt leicht zwischen Rasen und Stolpern.“, erwiderte dieser und mein Vater nickte.
„Klappengeräusche beim Zusammenziehen nicht klar und deutlich. Beim Ausatmen stockt der erste Ton kurz, ehe er weiterschlägt.“
„Kate, du veränderst schon wieder deine Atmung. Seit wann giemst du so und seit wann hast du das Gefühl, das deine Lunge kurz vorm Kollaps steht? Da geht gar nichts mehr rein und raus erst recht nicht!“
Ricardo, der hinter mir am Rücken meine Lunge abhörte, sprach besorgt, während er die Membran zum gefühlten hundertsten Mal auf eine andere Stelle legte, und meiner Atmung lauschte.
Ich schluckte, denn sprechen konnte ich nicht. Mir war das gerade alles zu viel. Mein Vater und mein Bruder, die mich beide abhörten, Phillip, der meinen Puls maß und ich, die zwischen Angst und Verzweiflung stand.
Ohne die geringste Vorwarnung brach ich zusammen und kippte seitlich in Phillips Arme, der mich geistesgegenwärtig auffing.
„Kate.“
Halb bewusstlos hing ich in seinen Armen, während mein Vater und Ricardo schnell reagierten und mir Sauerstoff zuführten.
„Passiert das öfter?“, fragte Richard Stein und sah mich besorgt an. Mein Bruder nickte leicht. Er kannte diese Szene schon zu genüge, so dass es ihn nicht mehr sonderlich schockierte.
Langsam wurde ich aufs Bett gelegt. Mein Atmen ging stockend, schwer.
Mein Vater beugte sich vor und strich mir über die heiße Stirn.
Dann nahm er noch einmal sein Stethoskop und horchte Lunge und Herz konzentriert ab.
Ich versuchte mich zu wehren, doch Ricardo fasste mich an der Schulter und schüttelte leicht den Kopf.
„Tu es nicht, bitte. Höre endlich auf, dich gegen die Untersuchungen zu wehren und mach es nicht noch schlimmer. Bitte. Du weißt nicht, zu was Vater alles fähig ist.“
Stumm sah ich ihn an, schloss die Augen. Eine Gänsehaut erfasste mich, denn ich fror.
Ich wusste nicht, wie ich es anstellte, doch mit aller Gewalt versuchte ich mich aufzurichten, was mir halb gelang.
Mein Vater hatte inzwischen das Stethoskop beiseitegelegt und musterte mich nun eindringlich.
„Kate, was hast du vor?“, fragte er mich streng und zugleich etwas überrascht, weil ich so viel Kraft aufbrachte.
„Ich… ich werde gehen. Hier rausgehen und…“, brachte ich mühsam hervor.
Ricardo und Philipp rollten mit den Augen, während mein Vater entsetzt nach Luft schnappte.
„Mein liebes Fräulein, du wirst nirgends hingehen und schon gar nicht in diesem Zustand, hast du mich verstanden?“ Sein Ton war gefährlich leise, sein Blick kalt und beherrscht – etwas, das sein Sohn nur von ihm haben konnte, denn der sah, wenn er einmal auf hundertachtzig war, genauso aus.
Stumm schüttelte ich den Kopf, versuchte mühsam Luft zu bekommen. Ich wollte gehen, ich musste gehen. Jede Minute, die ich hier länger drin verbrachte, war für mich eine Qual.
Im Hintergrund hörte ich meinen Bruder und Philipp leise reden und als ich den Blick hob und meinen Bruder ansah, schluckte ich einmal mehr.
Er sah so verdammt sexy aus in diesem blütenweißem Arztkittel, dem blauen, schlichten Hemd darunter, der weißen Hose.
Mein Blick blieb an dem schwarzem Littleman Stethoskop hängen, welches aus seiner rechten Kitteltasche ragte.
Wie oft hatte er mich damit abgehorcht, wie oft hatte ich mich dagegen gestäubt… zugegeben, Ricardo sah damit auch wirklich sexy aus, wenn er mich abhorchte, zumindest die Male, in denen ich nicht bewusstlos gewesen war.
Dennoch… ich hasste es und nichts dagegen konnte meinen Hass und meine Angst schüren.
„Vater, lass sie. Lass sie gehen!“, durchbrach seine Stimme die Stille. Sie war ruhig, gelassen – ja, fast gleichgültig.
Ich kannte den Ton darin, denn dieser verbarg nur die kochende Wut unter der glatten Oberfläche.
„Bist du…“, herrschte unser Vater ihn an und drehte sich zornig zu ihm um, doch Ricardo blieb unbeeindruckt.
„Richard, ich kenne das von ihr auch nicht anders. So war sie schon immer und sie wird…“, versuchte Phillip mein Verhalten zu erklären und wandte mir bewusst den Rücken zu. Bis auf Ricardo, der mich beobachten konnte, sahen die beiden mich nicht mehr an.
Stattdessen entbrannte eine hitzige Diskussion zwischen ihnen, bei welcher Ricardo komischerweise die Ruhe selbst war. Mehr oder weniger stritten mein Vater und Phillip über mich und meinen Gesundheitszustand.
Ich war unschlüssig: sollte ich gehen und somit riskieren, dass man mich irgendwann fand, oder sollte ich bleiben und versuchen, alles zu tun, um meinem Vater eine gehorsame Tochter zu sein?
So oder so wusste ich, dass ich nicht lange fliehen würde können. Das Krankenhaus war zwar groß, doch so groß nun auch wieder nicht.
Ich nahm all meinen Mut zusammen und kletterte aus dem Bett. Dieses dumme Hemd machte mich noch mal ganz fertig. In Hauslatschen und einem Bademantel bekleidet, welchen ich langsam, mühevoll überzog, kam ich mir gleich etwas wohler vor.
Die lauten, wütenden Stimmen in meinem Zimmer schienen für mich sehr weit weg, denn sie erreichten mich nicht wirklich.
Mir schwindelte, denn die vielen Medikamente, die ich hier ständig bekam, schwächten zusätzlich meinen, ohnehin schon, angegriffenen Körper.
Langsam ging ich zur Tür, zog diese auf und glitt hinaus auf den Flur.
Dass ich es bis hierher geschafft hatte, grenzte an ein Wunder.
Kaum hatte ich jedoch drei Schritte getan, knallte etwas neben mir auf und zu und ich zuckte sichtlich zusammen.
Mein Atmen ging flach, unregelmäßig. Mein Herzschlag raste und mir wurde schwindlig. Trotzdem zwang ich mich dazu, weiter zugehen. Schritt für Schritt.
„Wo willst du hin?“
Ich drehte mich nicht um, aber die eiskalte Stimme meines Bruders ließ mich kurz innehalten.
Von meinem Vater und Phillip fehlte jede Spur, wofür ich dankbar war.
„Weg, einfach weg!“, brachte ich krächzend hervor.
„Und wie weit, glaubst du, wirst du es schaffen?“
Langsam ging ich weiter, antwortete nicht auf seine Frage. Der Flur war belebt, so dass ich zumindest nicht alleine war. Um mich herum wuselten Krankenschwestern, Patienten, Ärzte. Der ganz normale Alltag eines Krankenhauses. Niemand schien von mir und meinem Bruder, der langsam hinter mir herging, Notiz zu nehmen.
„Kate, willst du wirklich den Scheiß, der damals an der Schule passiert ist, hier Revue passieren lassen? Du weißt ohnehin, dass du mir nicht entkommen kannst und du weißt, dass du gerade mit deinem Leben spielst!“
Ich achtete nicht auf ihn, obwohl mich seine Worte trafen, hart trafen und ich innerlich zu zittern begann.
Obwohl ich nur langsam ging, kam es mir vor, als wenn ich rennen würde, denn mit einem Mal fand ich mich in der Mesa des Krankenhauses wieder.
Verzweifelt schloss ich die Augen. Kalter Schweiß stand mir auf der Stirn, ich zitterte und drohte jeden Moment zusammenzubrechen.
„Sehe zu, das du deinen Arsch zurückbewegst, sonst schleif ich dich zurück und glaub mir, das wird nicht angenehm für dich werden!“
Ich zitterte noch mehr, als ich seine Stimme hinter mir hörte, doch rührte ich mich nicht vom Fleck.
Er seufzte. „Sei froh, dass nur ich dir gefolgt bin und nicht Vater. Bei ihm wärst du schon längst wieder im Zimmer und festgebunden am Bett. Ich verstehe dich einfach nicht. Jedes Mal ist es das Gleiche mit dir. Du lernst nicht aus deinen Fehlern und bittest uns doch immer wieder um Hilfe, wenn du merkst, dass es nicht mehr anders geht. Kate, ich liebe dich, aber du musst endlich aufwachen und einsehen, dass du durch deine Weigerung alles nur noch schlimmer machst. Irgendwann kann dein Körper nicht mehr und davor möchte ich dich bewahren. Wie viele OPs willst du erleben, bevor du das einsiehst? Wie viele Schmerzen muss dein Körper noch hinnehmen, bevor er um Gnade schreit?
Jedes verfickte Mal hole ich dich aus dieser Scheiße raus und jedes Mal widersetzt du dich mir oder Vater. Sieh dich an: du bist kaputt, gezeichnet durch den ganzen Scheiß und um ehrlich zu sein, ist es ein Weltwunder, dass du noch nicht ins Koma gefallen bist.“
Ich schwieg und Ricardo riss der Geduldsfanden, wie so oft.
Das schmerzhafte Knallen an meiner Wange erweckte mich zum Leben, bevor ich realisierte, dass mein Bruder mir soeben eine Ohrfeige verpasst hatte.
Ich wimmerte, als er meinen Arm zu sich zog, dann jedoch innehielt. Er zog scharf die Luft ein und erbleichte leicht.
„DAS IST JETZT NICHT DEIN ERNST?“, begann er mich vor den Leuten, die um uns herum waren, anzubrüllen.
Ich zuckte zusammen und schrie gedämpft auf.
„Was ist das, Kate? Was spritzt du dir da heimlich in deine Venen? Los, sag es!“, forderte er mich eiskalt auf und hielt mich brutal fest.
Tränen stiegen mir in die Augen, als mich seine Hand am Genick packte und meinen Kopf schmerzhaft nach hinten riss, so dass ich ihn ansehen musste.
„Hey, lass die Patientin…“, wurde er von einer Krankenschwestern angefahren, doch Ricardo fauchte gleich drauf los: „Verpiss dich. Das ist meine Schwester und mit der hab ich als behandelnder Arzt zu tun und zu lassen, was ich will, klar?“
Seine Stimme, seine Haltung sogar seine braunen Augen waren eiskalt, als er auf mich herabblickte und schmerzhaft mit der linken Hand mein Kinn umfasste.
„Muss ich mich noch einmal wiederholen? Was spritzt du dir?“
Ich schwieg, wimmerte aber und Tränen liefen mir über die Wangen.
„Ich hätte große Lust, dich jetzt vor allen anderen übers Knie zu legen und jetzt mach die Fresse auf und sag es, Kate. Sonst reißt mir gleich der Geduldsfaden und der ist dünn, sehr dünn heute.“
Minuten verstrichen, in denen keiner von uns etwas sagte. Inzwischen hatten sich einige Menschen um uns herum gebildete, die das Schauspiel wohl lustig oder gar interessant fanden. Ich kam mir erbärmlich vor – gefangen in den Armen meines eigenen Bruders, der eiskalt und brutal schien.
„Ricardo, lass sie los!“ Mein Vater trat hervor und auch er schien vor Zorn zu rauchen, doch immerhin schien er sich unter Kontrolle halten zu können.
„Nein, Vater. Ich lass sie nicht los. Sie spielt immer noch mit ihrem Leben und ich hab es satt, mit anzusehen, wie sie daran kaputt geht. Und jetzt rede, Kate, oder ich tu dir noch mehr weh und du weißt, wie kalt ich sein kann!“
Doch nichts passierte. Ich schwieg immer noch.
Inzwischen war ein kleiner Kreis um uns herum gebildet worden, die Leute tuschelten, doch mich interessierte es nicht. Ich betete in diesem Moment einfach nur dafür, ohnmächtig zu werden.
Ja, ich spritzte mir, seitdem ich hier im Krankenhaus als Patientin war, immer wieder heimlich etwas.
„Kate… sieh mich an!“ Mein Vater trat vor mich, während Ricardo mich von hinten festhielt. Ich zitterte, wagte kaum mehr zu atmen, wobei das sowieso schon schwer genug war.
„Versuch ruhig zu bleiben; dein Herzschlag geht zu schnell, Süße und du weißt, das es Gift für dich ist.“, raunte mir Ricardo ins Ohr und ich schluckte schwer.
Er hatte mein Handgelenk ergriffen und tastete nach meinem Puls, den er nun unter seinen Fingern spürte.
Ich versuchte ruhig zu atmen, langsam ein und wieder aus, doch der Druck auf meiner Lunge war zu groß, weshalb ich innerhalb von Sekunden anfing nach Luft zu japsen.
„H-hilf m-ir!“, brachte ich nur noch mühsam hervor, ehe ich die Augen verdrehte und Ricardo bewusstlos in die Arme sackte.
„Fuck!“